Handbuch der vergleichenden Zivilisatorik. D.Dere
hat. Und es ist auch Enki, der in der weiteren Menschheitsgeschichte recht positiv als Lichtbringer/Luzifer unterwegs war, bevor Satan/Enlil durch inszenierte Intrige (siehe "Lügenpresse") im menschlichen Bewusstsein seinen guten luziferischen Namen besudelte. Dieses wohl feinstofflich-immateriell aufzufassende kosmische Christus - Bewusstsein soll ja dann später auch den Nazarener "Jesus"/Jeschua als seinen Botschafter auf die Erde geschickt haben, um hier Gutes zu lehren und den satanischen Einfluss zurückzudrängen. Die Gnostik unterscheidet auch deutlich einen kleineren "inneren Kreis" der Jünger um Jesus und einen groß gehaltenen "äußeren" Einflusskreis. Mit dem Wissen des inneren Kreises, das auch das Wissen um Reinkarnation beinhaltet, identifiziert sich das gnostische Christentum und es geht davon aus, dass Jesus damals die Lügennatur von Jahwe klar erkannt hat, auch wenn er dies aus bestimmten Gründen nicht lautstark öffentlich propagierte. Im gnostischen Text "Pistis Sophie" ist dies aufgezeichnet und es wird deutlich, dass sich Jesus in seinen Gebeten auch stets an "den Vater" bzw. "Urschöpfer" wendet. Genau deshalb hat Jahwe dann seine Kreuzigung organisiert und es handelt sich demnach bei ihr um alles andere, als einen "freiwilligen Sühne-Tod", obwohl er von der Jahwe-Fraktion bis heute stets so propagiert wird.
Weil die Lehren von Jesus seinen Tod überdauerten und von den Gnostikern verbreitet wurden, brachte Jahwe dann Paulus dazu (nachdem Jahwe bei einem Kontakt die Jesus-Gestalt annahm, die dann die Saulus/Paulus - Wandlung bewirkte), mit einer genau entgegengesetzten, falschen Jesus-Konzeption den Grundstock einer neuen Religionsgemeinschaft (in Konkurrenz zu den Gnostikern) zu legen. Die anfangs noch parallel existierende gnostische Gruppe, in der wohl auch Frauen (siehe die Jüngerin Maria Magdalena) eine führende Rolle einnahmen, ist dann von den menschlichen wie satanischen Kräften und ihren patriarchalischen Machtstrukturen umfassend bekämpft und vernichtet worden. Ihre Schriften wurden verboten und verschwanden für Jahrtausende, bis 1945 die Funde in Nag Hammadi auch hier ein neues Zeitalter der Bewertung anbrechen ließ. Das paulinische Dogma, das den geschichtlich-personal agierenden Jesus zum Bestandteil der göttlichen Trinität machte und sich auf den alttestamentarischen Jahwe als alleinigen Gott berief, war eine raffiniert eingefädelte Verdrehung der Dinge, die dieser Konfession das Rüstzeug gab, zur Staatsreligion mit einer vom teuflischen Jahwe ja stets gewollten Verkettung kirchlicher und weltlicher Machtstrukturen aufzusteigen.
In seinem Buch stellt Sigdell hypothetische Verbindungen der frühen Keilschrift-Texte zu den gnostischen Überlieferungen her und identifiziert also das "Erste Wesen" und Barbelo mit Apsu und Tiamat. Und kurioserweise den in der Mythologie auch recht grausamen Mummu mit Christus. Das besonders die letztgenannte Gleichsetzung nicht stimmig sein kann, dürfte aber für viele Betrachter irgendwann offensichtlich werden. Trotz des hier vorgebrachten, aber recht zweifelhaften Erklärungsversuches, dass jenes hypothetische Christuswesen eben auch seine dunkle Startphase hatte und wohl erst später eine positive Entwicklung einschlug.
In diesem Konzept wird aber auch eine gewisse Analogie zur fernöstlich-buddhistisch geprägten kosmologischen Weltanschauung Armin Risis ersichtlich, der ja auch von einem "positiven Erstgeborenen" und einem eher "negativen Zweitgeborenen" ausgeht. Möglicherweise sind die eigentlichen, kosmischen Quellen dieser Inspirationen sogar sehr ähnlich. Für den vergleichenden Analytiker kommt es also darauf an, aus diesen verschiedenen Richtungen heraus Synthesen bzw. menschengemachte Verbildlichungen zu erkennen und sie auch in den Kontext der modernen Wissenschaften, besonders auch der Kosmologie, zu stellen.
Im Tohuwabohu der vielen Namen finden wir innerhalb der mythologischen Interpretation auch noch das Götterpaar Lahmu und Lahamu sowie Anshar und Kishar als Vertreter der zweiten und dritten Göttergeneration. Im Buch Enki sind diese Namen konkreten Himmelskörpern zugeordnet, so wie auch die menschliche Geschichte die Namen von Göttern und Himmelskörpern miteinander verknüpft hat.
Da Sigdell die Variante des äußeren Nibiru-Planeten grundsätzlich ablehnt, hält er auch die bei Sitchin gegebene Klassifizierung, nachdem ein Shar 3600 Erdenjahre (also die Sonnenumrundungs-Zeit des Nibiru) beträgt, für falsch und für ihn ist wegen der vermuteten Nibiru-Mondverknüpfung die Dauer eines Shar mit 222 Mond-Monaten (?), also etwa 18,5 Jahre, plausibel. Allzu überzeugend dürfte diese alternative Sicht aber auch nicht sein. Das auf der Zahl 6 bzw. 60 oder 3600 basierende sumerische Zahlensystem von Sitchin ist da irgendwie plausibler, zumal es sich auf die ursprünglich 6 Finger der Anunnaki beziehen soll (worüber man aber auch streiten kann, weil Enki uns offenbar mit 2 mal 5 Abzählelementen ein anderes System genetisch übereignet hat).
Etwas unverständlich-nebulös ist auch die Argumentation, dass die Anunnaki "mehrdimensionale Wesen" sind und sich deshalb auch in mehrdimensionalen Universen aufhalten können. Damit wird die Eigenschaft verknüpft, dass sie sich von menschlichen Emotionen "ernähren" können. Als Beispiel ist eine Textstelle zitiert, laut der es, nach dem die Menschen anlässlich der überstandenen Flut ein Opfer darbrachten, an diesem Ort nur so von Anunnaki wimmelte, die begierig (hungrig ?), nur darauf zu warten schienen. Theoretisch-mythologisch begründet wird diese etwas merkwürdige Eigenschaft/Essgewohnheit dadurch, dass sich die Anunnaki als "gefallene Wesen", nachdem sie sich aus dem Gottesreich entfernt haben, nur noch "indirekt" göttliche Energie (z.B. durch die Zwischenstufe Mensch) aufnehmen können. Je mehr Gewalt und Aggression der Mensch dabei erzeugt, um so lukrativer, "schmackhafter" wird das Mahl; auch im menschlichen Kannibalismus wurde ja stets eine emotionale "Anheizung" des Opfers angestrebt. Allerdings wird im Buch Enki diesbezüglich gesagt, dass die kosmischen Besucher durchaus auch irdische Früchte verzehren können. Deshalb setzte man die menschlichen Sklaven ja auch auf den landwirtschaftlichen Plantagen ein, die damals schon von den Anunnaki im Zweistromland bewässerungstechnisch konzipiert wurden.
Auf die bekannte Schwachstelle der biblischen Geschichte der Menschheitsentwicklung wird hier auch erklärend hingewiesen: Denn wenn Kain und Abel die beiden Kinder von Adam und Eva waren, woher nahmen diese plötzlich ihre Frauen ? Also sollte es parallel bzw. vor ihnen auch andere menschliche Schöpfungsversuche gegeben haben. In einer anderen entsprechend alten, von Sigdell und selbst von der Fachwelt anerkannten Schrift ist deutlich beschrieben, wie man Adapa (ein offenbar von den Anunnaki "genkonstruierter" Mustermensch) zu Anu brachte, der dann sagte: "Bringt ihn zurück zur Erde" (siehe entsprechende, parallele Episode im Buch Enki). So ein Hinweis bestätigt ja den Umstand, dass der immerhin recht materielle Zivilisations-König Anu damals sein Quartier außerhalb unseres Planeten gehabt haben muss.
Enlil war demnach (wohl neben Enki) unter Anus Gnaden der Oberbefehlshaber auf der Erde. Da Jahwe/Enlil in einer anderen schon erwähnten Schrift (bei der von den 70 Brüdern Jahwes die Rede ist) als Sohn von El bezeichnet wird, müssten Anu und El ebenfalls identische Begriffe sein. Über Enlil berichtet übrigens der Sigdell -Text, ebenso wie das Buch Enki, dass dieser seine spätere Ehefrau Ninlil zuvor zweimal verführt und vergewaltigt hat, was ja auch ein recht bezeichnendes Licht auf diesen "Helden" wirft. Da er im Machtpoker aber ein äußerst raffinierter Taktiker war und ist, soll er auf Erden durch direkten Eingriff und Täuschung auch zig weitere Konfessionen (incl. Islam) inspiriert haben und lenkt bzw. hetzt sie nun, ganz im Sinne des Prinzips von Machiavelli, von geheimer Position aus so, dass sie sich möglichst gegenseitig "zerfleischen" und er stets der "lachende Dritte" ist, der dabei übrig bleibt.
Als einigermaßen zuverlässige Quelle der damaligen "Vermischung" gilt ja das "Buch Hennoch" (siehe Idris im Islam). Es beschreibt auch, wie es den offenbar männlichen Anunnaki nach menschlichen Töchtern gelüstete und sie sich irgendwann auf Grund der bestehenden Kontaktverbote gegenseitig einen "Eid" zur Geheimhaltung ihrer Absichten leisteten. So organisierten auch in diesem Buch die 200 Verschwörer unter Führung eines Semjase eine gut geplante Entführung von 200 irdischen Frauen (inhaltlich könnte dieses Ereignis gut der biblische "Engelssturz" gewesen sein). Wahrscheinlich entstanden so, als Folge die biblischen "Riesen der Vorzeit"; aber Sigdell geht wohl mit einiger Berechtigung davon aus, dass diese "gefallenen Engel" ihre Menschenkinder auch in bestimmte Geheimnisse der Naturwissenschaft, der Metallurgie usw. einweihten. Sie sollen dabei auch ein "gewisses Maß an Mitgefühl" übermittelt und Dank des genetischen Erbes einen positiven Schub an "Entwicklungshilfe geleistet haben. Was wohl ganz und gar nicht im Sinne von Enlil gewesen sein dürfte.
Immerhin zeigen sich hier deutliche Parallelen zum "Buch Enki" bzw. Sitchin. Die gnostischen Texte sind ja später u.a. auch von den Katharern übernommen worden, die offenbar charakterlich ziemlich "reine" Christen