Die Annalen von Naschfuhd; aus den Chroniken von Biglund. Prince Mario Munibert Gulbrand

Die Annalen von Naschfuhd; aus den Chroniken von Biglund - Prince Mario Munibert Gulbrand


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ich weiß nicht. Ich glaube ein Verwandter von mir lebte mal in dieser Gegend“, log Albin und fragte sich, ob sie selbst nicht viel von ihrer Berühmtheit mitbekam oder ihn wie alle anderen, denen er an diesem Tag begegnete, auch für einen Hinterwäldler hielt, der so hinterwäldlerisch war, dass er nicht einmal Tiva, die Strohblonde kannte. Vielleicht lag es an seiner Kleidung, dachte er sich.

      „Gehört dir diese ganze Gaststätte?“ fragte er.

      „Ja, ich habe sie von meiner Mutter geerbt. Sie lehrte mich alles, was sie konnte“, sagte sie und fuhr mit einem ihrer Finger über ihre formvollendeten Brüste.

      „Meine Fresse!“ dachte Albin. Er wagte gar nicht zu fragen, was ihre Mutter sie alles lehrte, konnte sich aber einige Dinge davon lebhaft vorstellen, auch wenn es zwangsläufig eine etwas verstörende Vorstellung war.

      „Und, was führt dich hierher?“ fragte sie und spielte dabei ein wenig mit einer ihrer Haarsträhnen herum.

      „Kann ich dir nicht sagen. Es ist eine streng geheime Mission.“

      „Ohhh, streng geheim sagst du?“ Tiva wirkte mit jedem Moment gespannter darauf, mehr zu erfahren.

      „Ja, streng geheim“, antwortete Albin so bestimmt er in diesem Moment konnte.

      „Du bekommst deinen nächsten Humpen Malzbier geschenkt, wenn du es mir verrätst.“

      Albin dachte ein wenig darüber nach. Er wollte schon noch einen Malzbierhumpen leeren, bevor er ins Bett ging. Viel größer war zudem sein Hunger, denn er hatte den ganzen Tag über bis auf sein Frühstück keine Mahlzeit zu sich genommen. „Schmier mir noch zwei Stullen dazu und ich sage es dir“, verhandelte er.

      Tiva ging ohne eine weitere Überlegung sofort vom Tresen weg und holte von einer Kammer direkt neben der großen Holztreppe ein paar Scheiben Brot, ein großzügiges Stück Käse und eine Wurst und legte alles neben Albins Bier auf den Tresen. Sie hatte das Angebot anscheinend angenommen. Im nächsten Moment bereute es Albin schon wieder, denn eine streng geheime Mission für ein Abendbrot zu verraten war nicht besonders heldenhaft, doch da war es bereits zu spät.

      „Na gut“, begann er zu erzählen. „Heute Morgen erst besuchte ich meinen Dorfältesten Baldomir den Dreiundvierzigsten, der mich hergebeten hatte, um mir etwas Wichtiges mitzuteilen. Und er teilte mir mit, dass ein böser Hexenmeister namens Prosta versuchen würde, unser geliebtes Biglund zu zerstören, weil sich seine Frau von ihm geschieden hatte. Er sagte mir, ich sei der Auserwählte und muss das Siegel der Macht und die vier Samen der Elemente finden, bevor Prosta es schaffen würde. Und die Wassernixe Pluna könnte mir sagen, wo ich diese Dinge finde. Das hat mir zumindest der König gesagt.“

      Es entstand eine lange, beinahe peinliche Pause. Albin hielt es kaum für möglich, dass sie auch nur ein Wort davon glaubte. Vielleicht hätte er die ganze Geschichte ein wenig langsamer erzählen sollen, um ihrer Tragweite gerecht zu werden und nicht den Anschein zu erwecken, sie wäre nur erfunden.

      „Dann steht also das Schicksal von ganz Biglund auf dem Spiel?“ fragte Tiva und wirkte dabei erstaunlich begeistert.

      „Ähm. Ja“, antwortete Albin unsicher.

      „Das ist ja super, ich wollte schon immer mal ganz Biglund retten. Ich komme mit“, beschloss sie.

      Dieser Satz traf Albin wie einen Hammerschlag an einer seiner empfindlichsten Körperregionen und hinterließ ein wachsendes, dumpfes und ungutes Gefühl in seiner Magengegend. „Ähm, wie bitte?“ stöhnte er.

      „Du hast richtig gehört. Ich komme mit.“

      Es entstand eine lange, peinliche Pause.

      „Nein, Sekunde. Ich bin der Auserwählte und muss ganz Biglund retten. Außerdem ist das keine Mission für Mädchen“, wehrte sich Albin endlich.

      Diese Aussage schmeckte Albins Gegenüber anscheinend gar nicht, denn noch bevor er nur ein weiteres Wort sagen konnte, befand sich ihre Hand um seinen Hals. „Wieso ist das keine Mission für Mädchen? Hältst du mich etwa für schwach?!“ drohte sie mehr, als sie fragte.

      „Ti, ähh, krächz, nein“, krächzte Albin im Würgegriff. Es war das erste Mal in seinem Leben, in dem er das Gefühl verspürte, Angst vor einer Frau zu haben, ein seltsames und unangenehmes Gefühl.

      Tiva ließ von ihm ab. „Dann ist ja alles klar. Morgen stehen wir früh auf und dann geht’s los.“

      Nach dieser unheilvollen Aussage verließ Tiva den Tresen, ging zur Haustür und schloss sie ab.

      „Oh nein, sperrt die mich etwa hier ein?“ dachte Albin. „Aber...“, sagte er.

      Tiva ging wieder an den Tresen. „Wenn deine Mission so gefährlich ist, sollte ich in dieser Nacht niemanden mehr hinein lassen", meinte sie.

      "Da ist was Wahres dran", dachte Albin.

      "Na komm schon. Es wird bestimmt lustig“, versuchte ihn Tiva zu begeistern.

      Albin bezweifelte das, doch wagte es so schnell nicht, ihr noch einmal zu widersprechen. Lieber machte er sich über das Abendbrot her und bemühte sich, einen gleichgültigen Eindruck zu machen. Tiva schenkte ihm in bester Laune das weitere Bier ein, das sie ihn noch schuldete. „Ich gehe jetzt hoch in meine Wohnung. Du kannst ruhig weiteressen, aber mach die Kerzen aus, bevor du ins Bett gehst. Und klopf an, wenn du noch was brauchst“, sagte sie.

      So, als wenn damit alles, was geklärt werden musste, soeben geklärt worden wäre, verschwand Tiva durch eine kleine Tür direkt hinter Albin.

      „Das hat mir gerade noch gefehlt“, dachte Albin. Das war vielleicht ein Tag. Er dachte angestrengt darüber nach, wann ihm einmal an nur einem einzigen Tag so viel passiert worden wäre, doch selbst die Geschehnisse von Jahre in seinem Heimatdorf konnten damit kaum verglichen werden. Nachdem er sein letztes Malzbier getrunken hatte, blies er die Kerzen aus und ging hinauf in sein Zimmer. Er war sehr müde und schlief schnell ein.

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