Wahr oder falsch? Die spannendsten 666 Alltagsmythen. Wilfried Bauer

Wahr oder falsch? Die spannendsten 666 Alltagsmythen - Wilfried Bauer


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heute als das älteste Lebensmittelgesetz der Welt. Hier durfte nur Gerstenmalz, Hopfen und Wasser zum brauen verwendet werden. Einige Zeit später kam dann noch die Hefe dazu. Aber in unserem Land gibt es Ausnahmen: Light- und Weizenbiere zählen zu den besonderen Bieren und bedürfen der behördlichen Genehmigung. Für diese Biere ist der Aufdruck: „nach dem Deutschen Reinheitsgebot gebraut“ ein Tabu. Das Reinheitsgebot gilt nicht für Biere aus der EU, diese dürfen auch noch andere Stoffe dem Gerstensaft zugeben.

       Es gibt kein Bier auf Hawaii,

      

      Falsch! Auch wenn das Paul Kuhn 1963 in seinem Schlager sang. Auf der Insel gibt es angeblich über einhundert Brauereien.

       Bier vergrößert die weibliche Brust

      

      Falsch! Wenn Frauen öfters Bier trinken bekämen sie größere Brüste. Leider ist dies eine Mähr. Die enthaltenen pflanzlichen Östrogene sind in so geringer Konzentration im Bier enthalten, dass sie keine Auswirkung auf das Wachstum der Brüste haben. Wäre das so, dann würden die Schönheitschirurgen keine Brüste mehr vergrößern müssen.

      Mythen über Wein

      Wein als alkoholisches Getränk ist aus dem vergorenen Saft der Weinbeere. Wein wurde schon vor tausenden von Jahren in den Hochkulturen des Nahen Ostens angebaut. Vor allem in Israel, Iran und dem heutigen Ägypten. Schon im Jahre 50 v.Chr. verbreiteten die Römer im eroberten germanischen Raum die von den Griechen und Etruskern übernommene Weinkultur. Davon zeugen heute noch römische Weindenkmäler an der Mosel. Der römische Kaiser Probus (272-286 n.Chr.) hob das damalige „Weinverbot“ vom Kaiser Domitian auf. Probus machte sich einen Namen als „Weinkaiser“ weil er den Weinanbau in der Pfalz und in Baden-Württemberg vorantrieb.

      2013 lag der Weinverbrauch bei uns Deutschen bei 21,1Liter pro Kopf (Quelle: „Deutsches Weininstitut“) Insgesamt wurden 2013 17 Millionen Hektoliter abgesetzt.

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       Einen Schraubverschluss haben nur „Billigweine“

      

      Falsch! Mittlerweile haben mehr als 40 Prozent der Deutschen Weine einen Schraubverschluss. Warum? Mit diesem Verschluss kann der Wein in den Weinflaschen im Stehen gelagert werden. Ein anderer Vorteil ist, dass der Wein keine Chance hat zu „korken“, also den sanft muffigen Geschmack des Korken anzunehmen. Gekorkte Weinflaschen müssen liegend gelagert werden, damit der Korken nicht austrocknet. Trocknet der Korken aus, wird die Flasche undicht.

       Verschnittweine sind „gepanschte Weine“

      

      Falsch! Verschnittwein hinterlässt in den Ohren einen harten Klang. Das zu Unrecht. Denn Verschnittweine sind genau genommen die hohe Kunst eines Kellermeisters. Dabei handelt es sich um ein Verfahren wo verschiedene Weinpartien mit ihren spezifischen Eigenschaften so miteinander kombiniert werden, dass ein neuer Wein entsteht. In Deutschland ist diese Kunst weniger ausgeprägt. Die Franzosen sind da schon eher die Profis.

       Vorhandener Weinstein in der Flasche zeugt von guter Qualität

      

      Falsch! Die kleinen Kristalle die sich auf dem Boden der Weinflasche mitunter absetzen sind Kalium- oder Kalziumsalz der Weinsäure. Es wird durch das Vorhandensein dieser Kristalle weder der Wein qualitativ besser noch schlechter, noch wird der Geschmack beeinflusst. Wenn der Wein zu kalt gelagert wird entstehen mehr Kristalle.

      Bier auf Wein – dass lass sein…. Siehe Mythen über Bier

       Die Güte des Weines ist vom Jahrgang abhängig

      

      Falsch! Je nach Witterungslage sind in Europa die Trauben mal süßer und mal weniger süßer und haben aber dann mehr Säure. Das bedeutet nicht automatisch, dass Trauben aus einem weniger süßen Jahr schlechter sind. Hier kommt es auf das Können des Winzers an. Kann er weniger süße Trauben so verarbeiten dass der Wein trotzdem ein guter Qualitätswein wird.

       Je älter der Rotwein, desto besser ist die Qualität

      

      JEIN! Das gilt meist für hochwertige Rotweine. Ist der Rotwein von hoher Qualität, sind auch die Inhaltstoffe konzentrierter. Ein recht junger Rotwein belegt die Zunge des Weintrinkers. Die Zunge fühlt sich dann an, als würde beim Trinken etwas Rauhes über sie gleiten. In den älteren Rotweinen werden durch eine chemische Reaktion die Gerbstoffe gebunden. Diese Weine trinken sich dann „samtiger“ und schmecken lieblicher und runder. Die handelsüblichen Rotweine aus dem Geschäft sollten doch nach maximal zwei Jahren getrunken werden.

      

      

       Rotwein wird älter als Weißwein

      

      Richtig! Für das längere Alter ist das Mehr an Gerbstoffen verantwortlich. Ebenso lassen sich die hochwertige Weißweine einige Jahrzehnte lagern. Dazu gehören Beerenauslesen oder auch Eisweine. Bedingung ist, dass diese Weine viel Säure, Süße und Alkohol enthalten müssen. Aber trotzdem ändert sich über die Lagerzeit die Süße (sie geht zurück) und damit der Geschmack.

       Viel Sonne ergibt immer einen guten Wein

      

      Falsch! Die Trauben brauchen einen ausgewogenen Mix aus Sonne und Regen. Ein gutes Weinjahr ist, wenn es in der Wachstumsphase (im Frühjahr) etwas feuchter ist und im Herbst (September bis November) die Sonne die Oberhand hat.

       Auf dem Etikett steht der Name des Weinbauer

      

      Falsch! Der Wein stammt von einem bestimmten Weinbauer, wenn „Schlossabfüllung“, „Gutsabfüllung“ oder „Erzeugerabfüllung“ auf dem Etikett zu lesen ist. Denn dann weiß der Kunde, dass der Wein in seinem Weinberg gereift, geerntet, gekeltert, abgefüllt und verkauft wurde. Ist auf dem Etikett „Abfüller“ zu lesen, dann kann der Wein bei einem oder mehreren gekauft sein und in einer Kellerei weiter verarbeitet worden sein.

       Rotwein nur bei Zimmertemperatur trinken

      

      Falsch! Das galt zu einer Zeit als in Schlosssälen der Wein bei den Herrschaften getrunken wurde und die Räume unter der heutigen Zimmertemperatur lagen. Von Wein zu Wein variiert die Trinktemperatur. Kenner empfehlen schwere Rotweine zwischen 16 und 18 Grad Celsius zu trinken. Je wärmer ein Wein getrunken wird, um so mehr tritt der Geschmack des Alkohols in den Vordergrund und die Aromen verflüchtigen sich.

       Rosèwein ist ein Gemisch von Rot- und Weißwein

      

      Falsch! In Wahrheit entsteht die blasse Farbe aus einem speziellen Gärverfahren. Wie beim Rotwein werden die Schalen und das Fruchtfleisch vergärt. Weil in den Schalen die meisten Farbstoffe sitzen, werden diese frühzeitig aus der Maische wieder entfernt. Es verbleibt weniger Farbe, je früher das Abpressen geschieht.

      


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