Herzbrecher. K.P. Hand
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K.P. Hand
Herzbrecher
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Inhaltsverzeichnis
Anmerkung:
Dieser Thriller beinhaltet an manchen Stellen expliziert geschilderte Gewaltszenen, an denen einige Menschen Anstoß nehmen könnten, des Weiteren handelte es sich hierbei um eine Geschichte mit homoerotischem Inhalt. Alle, die das nicht mögen, sollten ab hier nicht weiterlesen.
Es ist nicht notwendig, zuerst den Teil »Willenbrecher« gelesen zu habe, da die beiden Bände für sich selbst stehen.
Alle Personen, Orte und Organisationen sind frei erfunden und stehen nicht in Zusammenhang mit realen Ereignissen. Ähnlichkeiten sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Prolog
Zeit. Zeit kann der größte Feind des Menschen sein. Sie vergeht immer gleich, doch wir fühlen das Vergehen der verstreichenden Zeit immer anders. Mal drängt sie, mal steht sie still. Eine Stunde konnte wie ein Jahr vorkommen, ein Jahr wie ein Jahrzehnt. Zeit, die erdrückt, die einen Mann ersticken lässt, stillstehende Zeit, die einfach nicht vergehen will, man ertrinkt darin. Zeit, in der einem Mann klar wird, dass er die meiste Zeit seines Lebens, Zeit verschwendet hat.
Zeit.
Zeit.
Zeit.
Was würde er alles dafür geben, wenn sie doch nur schneller vergehen würde. Nun, so kurz vor dem Ende der erstickenden, stillstehenden Stunden, die sich Jahr für Jahr aneinandergereiht hatten, so kurz vor der Erlösung, stand die Zeit stiller denn je.
Valentin schob eine Hand unter den Kopf, seine braunen Augen waren zur fleckigen Zellendecke gerichtet, die wegen der Risse und wegen der bereits heruntergebröselten Stücke wie Schweizerkäse aussah. Er schwitzte, aber nach all den Jahren hatte er sich daran gewöhnt. Selbst die lästigen Fliegen nahm er kaum noch wahr, die über seinen nackten Oberkörper wanderten und von seinem herben Schweiß kosteten.
Von draußen vom Gefängnisinnenhof vernahm er Gelächter, Jubel und Fäuste, die auf nackte Haut trafen. Es klatschte, jemand stöhnte, die Menge jubelte, die Wärter ... drehten vermutlich wie üblich dem Geschehen den Rücken zu.
Während draußen die Neuen erkennen durften, wie das Leben in diesem Loch von nun an für sie aussehen würde, fragte sich Valentin in seiner Zelle – die er für gewöhnlich mit fünf weiteren Insassen teilte, die jedoch nur drei Betten zur Verfügung stehen hatte – warum er als einziger Mann nicht raus durfte.
Er dachte wieder an das Verstreichen der Zeit und ließ die qualmende Zigarette zwischen seinen Lippen von einem Mundwinkel zum anderen wandern. Draußen unter freiem Himmel verging die Zeit etwas schneller als in diesem Raum aus drei Betonwänden und einer Gitterwand. Es kam ihm vor, als sei er schon zwei Leben in diesem verfluchten Dritte-Welt-Insel-Gefängnis. Die Wände um ihn herum schienen täglich näher zusammenzurücken, es war ein Wunder, das sie ihn noch nicht zerquetscht hatten.
Und das alles nur, weil er jemanden vertraut hatte.
Sein Leben lang hatte er sich davor gehütet, einem anderen als sich selbst