Magisches Kompendium - Rituale und Kerzenmagie. Frater LYSIR
oder Bach? Vielleicht ein Gebirge? Wenn ich im großen Werk arbeite, reicht dann mein innerer Tempel aus oder benötige ich eine andere Arbeitsebene? Sternentempel? Eine Sephirah im Sephiroth? Eine Qlippah im Qlippoth? Oder sogar eine ganz andere Ebene, die ich nur mit Hilfe von speziellen Entitäten / Energien erreichen kann?
Wenn es wirklich eine rituelle Arbeit sein soll, wird es vom Zeitumfang meist deutlich länger werden, als wenn es „nur“ eine einfache Gedankenfokussierung bzw. eine Imagination oder eine Visualisierung ist. Wenn eine gedankliche Fokussierung und eine sinnhafte Darstellung ausreichend sind, um das Ziel und den gewünschten Effekt zu erreichen, ist eine solche Arbeit natürlich sinniger. Wenn ich nachts energetisch belästigt werde und es ist vollkommen ausreichend eine Schutzkugel zu imaginieren, muss ich nicht mitten in der Nacht ein Pentagrammritual machen und ggf. alle Bewohner des Hauses durch das Vibrieren der Gottesnamen wach machen. Wenn das eigene Energiesystem „den Rest“ erledigt – also den festen Aufbau einer Schutzbarriere – muss das Bewusstsein nicht via Ritual getriggert werden. Es verhält sich natürlich anders, wenn das eigene Energiesystem nicht über einen entsprechenden Automatismus verfügt und man „neue Wege“ beschreiten will bzw. sich mit einer Thematik oder Problematik konfrontiert sieht, die fremd für das eigene Bewusstsein und das eigene Energiesystem ist. Dies würde letztlich auch für eine Gegenstandsweihe gelten, wenn man diese noch nie gemacht hat. Auf der anderen Seite ist es aber mehr als ausreichend, wenn man eine Gegenstandsweihe dadurch erreichen kann, dass man sich mit der archetypischen Energie des jeweiligen Planeten verbinden kann – man will z. B. ein Amulett dem Merkur weihen, um konzentrierter lernen zu können. Wenn ich also mit einer fokussierten Energiearbeit den gleichen Effekt erzielen kann, als wenn ich ein Planetenweiheritual ausführe, dann ist der „kürzere Weg“ in diesem Fall auch wirklich der bessere. Wenn man mit seinen höheren Energiekörpern bewusst agieren kann, wenn man eine innige und „stabile“ Verbindung mit dem Spiritueller- bzw. Kausalkörper, Intuitions- bzw. Buddhikörper oder auch Atmankörper erschaffen kann, wird man sein Ziel deutlich schneller und auch effektiver erreichen, als wenn man „nur“ mit den unteren Energiekörpern (Äther-, Mental- Emotional- und Astralkörper) agiert. Gerade wenn es um hochenergetische Arbeiten geht, ist manchmal ein „materielles Ritual“ hinderlich, da man einen gewissen Fokus auf die Körperlichkeit legen muss! Materielles Arbeiten und Ritualisieren können (und sollen) auch wirklich Spaß machen. Man kann eine tolle Atmosphäre aufbauen und sich vollkommen „austoben“.
Doch bei solchen Arbeiten wird oft der dramaturgische Teil höher als der energetische Teil bewertet. Wenn dies beabsichtigt und gewünscht ist, ist es natürlich passend, denn es gibt auch rein dramaturgische Rituale, die primär einen rituellen Inhalt vermitteln sollen, als eine echte magische Wirkung bzw. Kausalität auszulösen. Fakt ist, dass in einem materiellen Ritual „schneller“ Störungen auftreten können bzw. es können Situationen entstehen, die einen Fokuswechsel erzwingen. Dies kann auch in einem Ritus passieren, doch ist man astral viel flexibler als in der realen Materie. Doch auch hier gilt, dass jeder magischer VER-rückte, individuell ist, sodass jeder für sich im Vorfeld schauen und entscheiden muss, was die eigentliche Arbeit sein soll und wie diese ausgeführt werden soll!
Punkt 6 – Zusätze, Trigger und Hilfestellungen zur Erleichterung:
Welche energetischen „Kurzwahltasten“ kann ich erschaffen, um mich einfacher zu fokussieren? Wie kann ich mich effektiv, gezielt, sicher aktivieren und „hochfahren“? Habe ich hier selbst einen festen Ablauf oder kann ich mich von anderen Ideen inspirieren lassen? Was für besondere Trigger kann ich verwenden, um das Ritual zu begünstigen bzw. mein Energiesystem so zu puschen, dass ich ohne Weiteres den benötigten Energielevel erreichen kann? Nutze ich Mantren? Klassische aus einer bestimmten Region (westlich oder östlich geprägt) oder erstelle ich selbst Mantren? Was ist mit Mudras (Fingerstellungen zur Energieweitergabe)? Verwende ich diese bzw. kann ich diese für mich verwenden, ggf. sogar neu definieren? Asanas (Körperstellungen)? Verwende ich zur energetischen Fokussierung bestimmte Asanas, klassische, aus dem Bereich des Yogas oder wähle ich Runenstellungen aus und bilde diese körperlich nach? Kreiere ich sonst vollkommen neue Asanas, die primär auf meine Person zugeschnitten sind und in meinem eigenen System energetische Begünstigungen auslösen? Pranayamas (Atemtechniken)? Welche Atemtechniken aktivieren mein Energiesystem?
Auch hier ist wieder Frage, aus welcher „Region“ bzw. „Tradition“ sie kommen (östlich oder westlich geprägt) sollen oder ob man sich eigene Techniken erarbeitet, die sich wieder individuell auf den eigenen Rhythmus beziehen? Benutze ich vor oder im Ritual/Ritus Klangschalen? Wenn dem so ist, welche verwende ich? Nur eine oder beziehe ich die Klangschalen auf mein Chakrensystem? Gönne ich mir den Luxus und habe eine Klangschale, in welche ich mich stellen kann, um so die Schwingungen durch die Fußchakren zu erfahren? Was ist mit anderen Instrumenten oder Klangkörpern die Schwingungen verbreiten? Agiere ich mit diesen vor dem Ritual zur Einstimmung oder baue ich sie aktiv im Ritual ein? Welche Instrumente sind für mich geeignet? Didgeridoo? Sistrum? Zimbel? Trommel? Gibt es bei den Instrumenten weitere Unterteilungen? Schamanische Trommel? Bongo? Conga? Welche Unterschiede muss ich wirklich streng beachten und welche gehören zu einer kapitalistischen Propaganda, die nur bewirken soll, dass ich wertlose Dinge kaufe? Wenn wirklich ein Ritual ausgeführt werden soll, ist es ein Soloritual oder kann bzw. muss es von einer Gruppe ausgeführt werden? Gibt es hierfür einen festen Text, den ich verwenden will, oder lass ich mich im Ritual frei inspirieren? Arbeite ich vollkommen spontan und spreche die Worte aus, die mir im Laufe des Rituals in den Sinn kommen? Wenn ich einen festen und vorgegebenen Text verwende, drucke ich ihn aus? Auf DinA4 oder auf DinA5? Binde ich ihn oder habe ich eine lose Blättersammlung? Verwende ich vielleicht doch lieber etwas Handschriftliches? Nehme ich mein magisches Tagebuch, mein „Buch der Schatten“ mit ins Ritual? Oder agiere ich mit elektronischen Helfern wie z. B. einem Tablet-PC? Doch vielleicht muss ich den Text auch komplett auswendig lernen? Wie sieht es allgemein mit meinem Energiehaushalt aus? Kann ich immer ein Ritual machen oder muss ich mich vorbereiten, ähnlich einem Ausdauertraining? Wie kann ich am effektivsten meine Energie fließen lassen, und muss ich spezielle Dinge beachten, in Bezug auf das Fließen der bzw. meiner Energie? Was muss ich also beachten, in Bezug auf den eigenen Energiehaushalt, muss ich evtl. meine Chakren öffnen oder minimieren, ziehe ich einen Kreis im Ritual oder arbeite ich ohne Schutzkreis bzw. magischer Fokussierung? Was führ Gefahren können dann entstehen? Anhaftungen? Besessenheiten? Energieraub? Manipulation?
Erbittet man lieber Hilfe durch eine Evokation (Einladung von Gottheiten, Wesenheiten, etc. in den Kreis) oder eine Invokation (Hinabziehen der Kräfte einer Gottheit oder Wesenheit in eine Person bzw. in den eigenen Körper)? Ist das eigene Energiesystem dazu überhaupt in der Lage? Gibt es Götter oder Göttinnen bzw. ein gesamtes Pantheon, mit welchem mein Energiesystem nicht „gut“ zu Recht kommt? Erstelle ich mir im Ritual weitere Werkzeuge, die dann gezielt eingesetzt werden müssen, bzw. die für das Erreichen des Ziels essenziell sind. Was kann / muss / soll erstellt bzw. erschaffen werden? Etwas via Puppenmagie, Talismanmagie oder Sigillenmagie? Verwende ich diese umgehend weiter oder werden sie für andere magische Operationen genutzt? Wie genau muss die Zeit der Herstellung dieser zusätzlichen Arbeitsmittel berechnet werden und muss ggf. für das jeweilige Hilfsmittel erneut der gesamte „Fragenkatalog“ berücksichtigt werden?
Letztlich gibt es unendlich viele Möglichkeiten sich selbst zu tunen, sodass man eine wesentlich höhere Effizienz bzw. Effektivität erreichen kann. Daher kann man ohne Weiteres sagen, dass man Hilfestellungen im Grunde nie genug haben kann. Gleichzeitig muss man aber auch wieder bedenken, dass alle Hilfestellungen gleichzeitig vollkommen überflüssig sind, da es auf das Energiesystem des Protagonisten ankommt und wie er dieses fokussiert steuern kann! Wenn man also ein Ritual alleine ausführt, muss man sich auf sich selbst zu 100% verlassen können. Dies ist noch recht übersichtlich. In Gruppenritualen ist es komplizierter, denn hier gibt es viele Faktoren, die berücksichtigt werden müssen. Hier muss natürlich ein großer Vertrauensfaktor existieren, sodass man sich auch auf alle anderen Teilnehmer verlassen kann. Bei einem Soloritual wird natürlich nur das verwendet, was das Ritual „fördert“ bzw. den Protagonisten unterstützt. Hierbei muss man sich nur im Klaren darüber sein, dass es im Ritual selbst gewisse „Spielregeln“ gibt, die ggf. eingehalten werden müssen.