Space Belly Buttons. Chrissi Winterfeld
du, komm doch einfach gucken, du wirst es schon sehen! Nun komm schon!“
Julia kam näher und schaute. Aber das darf doch nicht wahr sein, was war denn das? Sie bekam kein Wort heraus.
Ning-Nong wurde etwas mulmig im Bauch. Zwei große braune Augen starrten ihn verwundert an.
Josie beruhigte die beiden:
„Habt keine Angst! Julia, das ist mein kleiner Belly Button Ning-Nong. Ning-Nong, das ist meine große Schwester Julia.“
Julia bekam den Mund nicht mehr zu:
„Oh“, sagte sie, einfach nur„Oh“.
Josie erzählte unterdessen, wie Ning-Nong zu ihr gekommen war. Die ganze Geschichte aus dem Garten, ihr Sprung von der Schaukel und wie sie schließlich Ning-Nong in der Puppenstube entdeckte.
„Was meint ihr, habe ich auch einen?“, fragte Julia flüsternd. Ning-Nong lächelte und nickte:
„Na klar, alle Kinder haben einen Belly Button!“
Miss Jopali
Julia guckte auf ihren Bauchnabel.
„Mein Bauchnabel ist aber gar nicht schneckenförmig!“, rief sie.
Josie und Ning-Nong saßen vor Julia und riefen:
„Hallo, halloooo, Belly Button, bist du da? Komm ra-aus!“
Julia fing an zu kichern und schaute auf ihren Bauchnabel: „Das kitzelt und kribbelt ja so.“ Dann kam ein kleines Raumschiff hervor. Es düste ganz langsam und landete vor den Kindern auf dem Teppich.
„Oh!“, sagte Julia und wieder: „Oh!“
Die kleine Luke öffnete sich, es raschelte kurz ein Kleidchen und ein Belly Button stieg aus. Besser gesagt, eine winzig kleine Belly Button Dame stieg aus:
„Oh, hallo und guten Tag, mein Name ist Miss Jopali.“
Und Julia sagte wieder nur: „Oh!“
Das Belly Button Mädchen trug ein buntes Sommerkleid und hatte eine winzig kleine Handtasche dabei. Man sah gleich auf den ersten Blick, dass sie sich gern schick machte und sehr auf ihr Äußeres achtete. Das passte zu Julia, denn sie war genauso! Immer war Julia hübsch angezogen und schmutzig machen? Nein, dass kam gar nicht in Frage! Miss Jopali schaute in die Runde und lachte.
Josie hatte den Namen nicht verstanden und fragte:
„Wie heißt du?“
Miss Jopali erklärte:
„Miss Jopali. Ich war früher einmal bei einem Kind in England, aber das Kind wurde irgendwann erwachsen und glaubte nicht mehr an die Belly Buttons, so bin ich dann zu Julia gekommen. In England heißt Fräulein übrigens Miss.“
Und Julia sagte wieder nur: „Oh!“
Ning-Nong lächelte und sagte dann ganz feierlich:
„Das ist schön, ich wollte schon immer eine Belly-Button-Schwester haben. Und nun habe ich eine! Manchmal war es doch recht einsam im Bauchnabel. Jetzt habe ich nicht nur die Menschenkinder, sondern auch noch eine Schwester!“
Josie strahlte. Sie sah Julia an, dann die Belly Buttons und dachte laut nach:
„Ob unser kleiner Bruder Jan auch einen hat?“ Josie grinste und öffnete die Tür.
„Kommt und lasst uns gleich nachschauen. Wir besuchen jetzt mal Janni in seinem Zimmer.“
Zwillinge
Jan saß in seinem Zimmer im Bettchen. Er war noch wach. Da es so warm war, hatte die Mama ihm nur eine Windel und ein T-Shirt angezogen. Jan, von seinen großen Schwestern „Janni“ genannt, kullerte einen Ball hin und her und kuschelte mit seiner Schmusewindel.
Am liebsten aber hatte er Autos. Mit der einen Hand hielt er sie fest und mit der anderen drehte er an den Rädern. Dabei machte Janni dann so brummende Geräusche. Da saß er nun und freute sich, dass er nicht mehr allein war. Denn eigentlich sollte er ja sein Mittagsschläfchen halten. Jan war gerade mal zwei Jahre alt, also fast noch ein Baby.
Julia streichelte Jan über sein Köpfchen, Josie küsste ihn auf die Stirn und Jan lachte noch mehr. Dann riefen sie leise nach seinem Belly Button:
„Hey, hallo, Belly Button! Bist du da drin?“
Janni schüttelte sich, fing an zu kichern und aus seinem Bauchnabel kam ein Raumschiffchen. Ein mini-winzig-kleines Raumschiff. Ning-Nong und Miss Jopali machten sich ganz klein und öffneten die Luke. Die beiden Belly Buttons staunten nicht schlecht, wen sie da sahen.
In Jannis Raumschiff waren zwei Belly Buttons! Zwillinge!
Deshalb war Jan also immer aufgewacht, Belly Buttons im Doppelpack machten natürlich ganz besonders viel Unsinn.
„Kein Wunder, das Janni nie durchschläft und Mama nachts immer wieder hoch muss.“, meinte Julia. „Wie heißt ihr denn?“
„Ich bin Ramishu. Mit einem langen i!“
„Und ich bin Senna. Mit einem scharfen s!“
Die beiden Belly Buttons sahen aus wie Zwillinge. Nur das Ramishu sonnengelb war und Senna heidelbeerblau.
Beide trugen einen knall-roten Overall und einen Rennfahrer Helm.
„Ihr könnt aber unmöglich wieder bei Janni wohnen.“, sagte Miss Jopali.
„Da habe ich eine Idee, wir Belly Buttons ziehen ins Puppenhaus, dann kann Jan auch wieder schlafen!“, rief Ning-Nong. Das war ein sehr guter Einfall, alle waren einverstanden. Julia, Josie, Ning-Nong, Miss Jopali, Ramishu und Senna deckten Janni zu und verließen leise das Zimmer.
Und Jan schlief endlich ein!
Das neue Heim
Josie und Julia standen vor der Kommode und schauten in die Puppenstube. Sie nahmen die Püppchen und hinein damit in die Schublade, denn der Platz wurde doch gebraucht! Die Belly Buttons sollten schließlich hier einziehen.
Miss Jopali ging durch die Räume und fand ihre neue Wohnung viel, viel schöner als den Bauchnabel, in dem sie vorher gelebt hatte. Ning-Nong kannte sich ja schon aus und zeigte Ramishu und Senna ihr neues Zuhause. Senna war begeistert von der kleinen Badewanne und wollte von jetzt ab dort schlafen, aber Josie erklärte, wofür eine Badewanne benutzt wird. Ramishu sagte:
„Baden, mit Wasser? Das hört sich ja gut an.“
Im Puppenschlafzimmer standen zwei Doppelbetten. Ramishu und Senna wollten unbedingt oben schlafen und so einigten sich die Belly Buttons, dass Ning-Nong und Miss Jopali unten schlafen würden.
Die Belly Buttons waren begeistert, so schön hatten sie noch nie gewohnt! Miss Jopali mochte am liebsten den winzigen Spiegel auf der kleinen Kommode, sie war halt eine Dame. Aber auch das klitzekleine Geschirr in der Puppenküche fand sie bezaubernd.
„Wofür braucht man das eigentlich?“, fragte sie Julia.
„Na ja, wir essen davon.“
Senna fragte: „Essen, was ist das denn?“
Julia und Josie schauten sich an und sagten:
„Wartet, wir kommen gleich wieder und dann zeigen wir euch, was Essen ist.“
Sie rannten hinunter in die Küche, baten Mama um ein paar Kekse und schon