Michael Pearson - Das Geheimnis von Cedar Creek Teil 1. Michael Feldmann
immer deutlicher wurden. Weißt du was? Pack deine Sachen und ziehe zu diesem Flittchen! Du verbringst doch sowieso die meiste Zeit mit ihr. Ich hätte nicht gedacht, dass du im steigenden Alter nochmals was Knackiges, frisches brauchst, um dich selbst zu bestätigen! Du ekelst mich einfach nur noch an! Michael hörte auf die Entfernung das Zittern in der Stimme seiner Mutter. Er war einige Schritte vom Haus entfernt stehen geblieben, konnte und wollte einfach nicht weiter gehen. Seine Ohren konnte er aber nicht so ohne weiteres blockieren. Sie bekamen alles mit! Weißt du was? Das ist eine gute Idee! Deine Art macht mich einfach nur krank! Es ist ein Wunder, wie ich es so lange ertragen konnte! Michael hörte eine Tür im Haus knallen.
Er konnte nicht ewig im Vorgarten stehen bleiben! Ruckartig löste er sich aus seiner Starre und ging auf die Haustür zu! Was sollte er machen, wenn er rein kam? Er hatte keinen Schimmer!
Wie mechanisch bewegte er die Klinke nach unten, öffnete die Tür und schloss sie leise hinter sich! Das Schluchzen seiner Mutter war nun unerträglich. Doch er musste zu ihr, konnte es nicht so einfach ignorieren. Sein Herz klopfte, als wenn es jeden Moment seinen Körper verlassen wollte. Ohne ein Wort zu sagen, ging er auf seine Mutter zu und umarmte sie, als wenn es das Letzte wäre, was er in seinem Leben machen würde. Seine Mutter hatte verquollene Augen, schaute ihn fragend an. Ihre Tränen flossen weiter wie ein Wasserfall!
Dann hörten beide eilige Schritte die Treppe herunterkommen. Die Haustür ging auf, knallte zu und der Motor des Porsches brüllte los. Die Einfahrt war groß genug, so dass Michael's Vater ohne Probleme den Pick Up umfahren konnte, ohne auch nur die Rasenfläche zu berühren. Dann wurde es bis auf das Weinen seiner Mutter und sein eigener Herzschlag immer ruhiger! Alles ging so schnell, kam ihm aber wie ein Film in Zeitlupe vor. Urplötzlich und unerwartet passierte das Unfassbare! Geh weg! Laß mich einfach nur in Ruhe! Michael's Mutter stieß ihn aggressiv von sich, boxte mit geballten Fäusten gegen seine Brust! Er verstand die Welt nicht mehr! Außerdem tat sie ihm weh, seine eigene Mutter, die er doch jetzt einfach nur trösten wollte. Du bist mit Schuld, dass es soweit gekommen ist, schrie sie ihn an! Ihre Fäuste trommelten weiter auf seinen Körper! Mom, spinnst du! Hör auf! Ich weiß nicht, was du meinst! Er schubste sie von sich und rannte die Treppe hoch, in sein Zimmer! Und wieder knallte eine Tür. Diesmal war er es, seine Wut, die sich angestaut hatte, ließ die Tür erzittern. Zielstrebig rannte er wieder zu seinem begehbaren Kleiderschrank, riss die ziehharmonikaartigen Türen auf und streckte seine Hand zum obersten Regal! Da lag sie wieder, wie immer, seine Reisetasche, die er schon so oft bereit gestellt hatte.
Michael wusste jedoch, diesmal sollte es anders sein. Es gab keinen Rückzieher. Die Tasche würde nicht wieder unterm Bett oder abermals auf dem Regal landen. Jetzt würde sie ihren Zweck erfüllen, auf den sie selber vielleicht schon so lange gewartet hatte. Was brauchte er? Darüber hatte sich Michael eigentlich nie richtig Gedanken gemacht. Er stopfte ein paar Jeans,T-Shirts,2 Hoodies, einen Pulli, Socken und Unterwäsche in die Tasche. Unter einer seiner Baseball-Trophäen befand sich im Sockel ein Hohlraum. Das war der Platz für seine eiserne Geldreserve. Michael war ein sparsamer Typ. Als er das erste Mal den Plan gefasst hatte, von zuhause abzuhauen, hatte er angefangen, Geld im Sockel der Trophäe zu sammeln. Er zählte kurz das kleine Bündel durch. Es waren immerhin $ 231 und ein wenig Münzgeld. Das dürfte fürs Erste reichen! Später könnte er sich sicherlich irgendwo einen Job besorgen, um über die Runden zu kommen! Er war 17, besaß einen Führerschein, aber leider kein Auto!
Michael wurde von vielen Leuten älter geschätzt, ein kleiner Vorteil, wie er jetzt dachte. Das Geld verschwand in einem kleinen Beutel, den er seitlich in einer Innentasche seiner Lederjacke packte! Seine Geldbörse mit Führerschein, ID und ein wenig Kleingeld legte er zwischen die Kleidungsstücke in seiner Reisetasche. Er zog sich die Lederjacke an. Dann schloss er den Reißverschluss der Tasche und warf sich den Henkel quer über die Schulter! Unten war nichts mehr zu hören. Langsam und leise öffnete er die Tür! Als Michael auf der Treppe war, hörte er, dass seine Mutter im Wohnzimmer telefonierte. Ihre Stimme war heiser vom Weinen. Einerseits hatte er Mitleid, aber andererseits war das Gefühl, von der eigenen Mutter verstoßen zu sein, sehr viel größer! Er beneidete in dem Moment seine kleine Schwester, die von allem so abgeschirmt wurde. Ein letztes Mal schaute er durch die offene Wohnzimmertür seine Mutter an, die ihm den Rücken zugekehrt hatte. Bye, Mom, sagte er innerlich und verließ das Haus!
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