Krieger der Friedwelt. Annette Philipp-Bickel
noch aufgeschlagen auf der Fensterbank. Nic griff danach und kleine Staubwölkchen erhoben sich. „Die Kraft der Weisen Frau“, las sie. In den Ecken des Raumes hingen kleine Kräutersträuße von der Decke. Überall im Raum waren Edelsteine verteilt. »Ach, Großmutter«, seufzte Nic. Als erstes öffnete sie den Kleiderschrank. Großmutter hatte nicht viel besessen. Nic kannte jedes Kleid und verband es sofort mit einem Ereignis. Das Schwarze hatte sie bei der Beerdigung ihrer Eltern getragen und später auf jeder anderen Beerdigung. Das Blauweiße hatte sie immer an, wenn sie auf eine Hochzeit oder Taufe gehen musste. Sorgfältig faltete Nic die Sachen zusammen und legte sie liebevoll in die Kiste. Der Abend war schon angebrochen, als sie endlich fertig war, und Nic schaltete das Licht an, um besser sehen zu können.
Unten, unter dem Fenster, stand Balko, er schaute hinauf in das erleuchtete Viereck. Sehr gut, sie war also im Zimmer ihrer Großmutter, von nun an war es nur eine Frage von Tagen, bis sie das erste Mal reisen würde.
Nic überlegte, ob sie die Möbel fortgeben sollte. Sie ging hinüber zum Himmelbett, ihre Hände strichen die glatte Holzsäule entlang, auf dem der Himmel ruhte. Sie ließ sich mit dem Rücken aufs Bett fallen; bequem war es ja, dachte sie, sehr sogar. Sie gähnte herzhaft, warum war sie denn auf einmal so müde? Ihr Blick ging nach oben - was war das denn? Aus dem Himmel, der das Bett überspannte, war ein Stück herausgeschnitten worden. Erstaunt stützte sich Nic auf die Ellenbogen. Dort, wo das Stück Stoff fehlte, konnte sie die Zimmerdecke sehen. Dieses freie Stück Decke war über und über mit fremdartigen Symbolen bemalt. Nic wusste mit Sicherheit, dass das Stück Stoff noch nicht gefehlt hatte, als sie ein Kind war. Sie hatte so etwas noch nie gesehen. Eine Zeitlang besah sie sich die Zeichen genau und versuchte ein vertrautes Symbol zu finden. Angestrengt starrte sie darauf, täuschte sie sich, oder bewegten sich die Symbole? Verwirrt schüttelte Nic den Kopf, die Müdigkeit hatte ihr bestimmt einen Streich gespielt. Sie war so müde, dass sie nur mit Mühe wieder aufstehen konnte. Kurz überlegte sie. Für Heute war alle Arbeit getan, sie konnte also ruhig zu Bett gehen. Nic ging hinüber in ihr Zimmer, und kurze Zeit später schlüpfte sie unter die Decke und schlief fast sofort ein.
In dieser Nacht träumte sie zum ersten Mal so intensiv, dass sie am nächsten Tag noch jede Einzelheit wusste
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