Blackie - Alien Breed 9.2. Melody Adams

Blackie - Alien Breed 9.2 - Melody Adams


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ist – so glauben wir zumindest – ein vollblütiger Alien, wie die, deren DNA für die Zeugung der Alien Breed verwendet wurde.“

      „Wie ist das möglich?“, fragte ich. „Ich dachte, die Aliens wären alle tot? Keiner der Außerirdischen hat den Absturz auf die Erde überlebt. So hat man uns jedenfalls erzählt.“

      Lionel nickte.

      „Ja, wir gehen davon aus, dass das auch so stimmt.“

      „Dann sind sie also zurück gekehrt?“, fragte Marla geschockt. „Hat man das Raumschiff ...“

      „Wenn du mich zu Ende ausführen lassen würdest, Marla?!“

      Marla nickte errötend.

      „Das gilt für alle. Lasst mich bitte erst die Fakten mit euch teilen, danach könnt ihr Fragen stellen. Vieles steht auch in dem euch vorliegenden Bericht.“

      Alle nickten.

      „Gut. Der Alien, den ihr hier vor euch auf dem Foto seht, ist nach ersten Erkenntnissen in einem Labor gezüchtet worden. Man hat also offenbar aus der DNA einen reinblütigen Alien geschaffen. Das Interessante an der ganzen Geschichte ist, dass der Mann seit früher Kindheit in einem Reservat in Arizona lebt. Er spricht kaum Englisch, dafür jedoch fließend die Sprache der Hopi.“

      Ein ungläubiges Raunen ging durch den Raum. Ich sah aus den Augenwinkeln, wie Marla zum Sprechen anhob, sich dann aber offenbar an Lionels Anweisung erinnerte und den Mund mit einem kleinen Geräusch wieder schloss.

      „Er muss etwa sechs oder sieben Jahre alt gewesen sein, als es ihm irgendwie gelang, seinen Peinigern zu entfliehen und er von den Indianern des Reservates aufgelesen wurde. Er lebte unter ihnen, ohne dass von seiner Existenz irgendetwas an die Öffentlichkeit gelangte. Der einzige Grund, warum wir jetzt von ihm erfahren haben ist, weil er zwei Polizisten angegriffen und schwer verwundet hat, ehe einer der beiden Beamten ihn außer Gefecht setzen konnte. Er wird zur Zeit in einem Militärkrankenhaus behandelt und soll sich, sofern er überlebt, wegen seiner Tat vor Gericht verantworten. Das FBI hat uns mit in den Fall einbezogen, wegen der Nähe zu den Alien Breed Laboren. Unsere Aufgabe wird es sein, herauszufinden, von wo er als Kind geflohen ist und ob das Labor noch existiert. Und – inoffiziell – werden wir versuchen, herauszufinden, warum er die Polizisten angriff und versuchen, ihm zu helfen so gut wir können.“

       Nova

      „Ich werde zur Polizei gehen und eine Aussage machen!“, verkündete ich aufgeregt.

      Großvater Cha’tima schüttelte den Kopf.

      „Nein, Nova, das wäre dumm. Das würde Tohopkas Opfer sinnlos machen. Du weißt, er würde das nicht wollen.“

      „Ich kann doch nicht einfach zulassen, dass man ihn dafür bestraft, dass er mich beschützen wollte?“, rief ich erregt. „Er ist mein Bruder.“

      „Er ist nicht vom selben Blut, das weißt du so gut wie ich. Beim großen Geist, Nova, er ist nicht einmal ein Mensch!“

      „Tohopka IST mein Bruder!“, beharrte ich stur.

      „Dann respektiere das Opfer, das dein Bruder für dich gemacht hat, Nova. Er ist ein stolzer Mann. Achte seinen Stolz, Tochter meiner Tochter.“

      Ein Tumult auf der Straße lenkte meine Aufmerksamkeit von Großvater ab. Ich ging zum Fenster um hinaus zu sehen. Zwei Militärfahrzeuge kamen die Straße herauf, begleitet von einer Horde Kids und bellender Hunde. Sie hielten direkt vor unserem Haus und mehrere Männer und eine Frau stiegen aus. Einige von ihnen sahen nicht ganz menschlich aus. Ich wusste, was sie waren, hatte einige von ihnen im Fernsehen gesehen. Es waren Alien Breed, eine Kreuzung zwischen Mensch und Alien. Besonders einer erregte meine Aufmerksamkeit. Er sah aus wie ein Geist. Seine Haut und Haare waren so hell, dass er beinahe farblos erschien. Die Gruppe kam auf unsere Veranda zu.

      „Wer ist es?“, wollte Großvater Cha’tima wissen.

      „Militär. Es sind acht. Zwei davon sind Alien Breed“, berichtete ich. „Was mögen die wollen?“

      „Sicher hat es etwas mit Tohopka zu tun“, meinte Großvater. „Geh schon, Kind. Öffne ihnen und bitte sie herein.“

      Ich wandte mich vom Fenster ab und ging zur Tür, als es auch schon energisch klopfte. Ich öffnete und sah mich einem kleinen, etwas korpulenten Mann gegenüber, der trotz seiner mangelnden Größe eine Aura von Autorität ausstrahlte.

      „Guten Tag, Miss. Wir sind gekommen, um mit dem Chief zu reden. Er wohnt doch hier, nicht wahr?“

      Ich nickte, mein Blick an dem Mann vorbei gleitend und auf dem Geist hängen bleibend. Unsere Blicke begegnen sich. Seine Augen waren hellblau, etwas rötlich um die seltsame Katzenpupille herum. Sein Blick war eindringlich, die Miene ausdruckslos. Ein Mann, der auf viele sicher einschüchternd wirkte, doch ich empfand keine Angst – eher eine gewisse Neugier.

      „Dürfen wir dann bitte mit ihm sprechen?“, riss der kleine Mann mich aus meinen Gedanken.

      „Sicher, kommen Sie herein“, beeilte ich mich zu sagen und riss den Blick von dem seltsamen Geist-Mann. „Großvater ist im Wohnzimmer.“

      Die Männer und die Frau folgten mir ins Wohnzimmer, wo Großvater Cha’tima in seinem Sessel saß und eine seiner stinkenden Zigarillos rauchte. Er blies eine weiße Wolke in die Luft und ließ seine alten weisen Augen über die Besucher gleiten.

      „Chief Cha’tima?“, fragte der kleine Mann.

      „Der bin ich“, erwiderte Großvater, einen neuen Zug von seiner Zigarillo nehmend.

      „Ich bin Lionel Darwin, Leiter des Alien Breed Task Force. Wir sind gekommen, um Ihnen einige Fragen bezüglich des Aliens zu stellen, der hier gelebt hat und wegen Angriffs auf zwei Polizeibeamte verhaftet wurde.“

      Großvater machte eine einladende Handbewegung, und die Besucher setzten sich.

      „Geh und bringe Limonade, Nova“, sagte Großvater und ich eilte aus dem Wohnzimmer, nicht ohne noch einmal einen Blick auf den Geist-Mann zu werfen.

      Auch seine Augen suchten und fanden mich. Ein Kribbeln ging durch meinen Leib. Die Art, wie er mich ansah, hatte etwas Intimes an sich. Mir wurde mit absoluter Klarheit bewusst, dass dies der Mann war, den der große Geist mir geschickt hatte. Unsere Schicksale waren verknüpft, da war ich mir sicher. Ich musste mich zwingen, den Blickkontakt zu lösen, um Großvaters Wunsch nach Limonade für die Gäste zu erfüllen.

       Blackie

      Nova. Was für ein schöner Name für dieses bezaubernde Wesen. Als sich unsere Blicke zum ersten Mal getroffen hatten, hatte sich etwas tief in mir geregt, doch als ihre großen dunklen Augen mich suchten, ehe sie aus dem Raum verschwand, um dem Befehl des Chiefs nachzukommen, da war dieses Etwas zu einem Biest herangewachsen. Ein besitzergreifendes Biest welches ein lautes MEIN in meinem Kopf brüllte. Ich schüttelte verwirrt den Kopf, als sie verschwunden war. Das konnte nicht sein. Es konnte nicht wirklich wahr sein, dass auch ich an eine Menschenfrau gebunden werden sollte. Erst Terror, jetzt ich? Wo ich doch für die Menschen keinerlei positive Gefühle hegte.

      „Laut unseren Informationen hat der Alien hier im Reservat gelebt, seit er ein Kind war, ist das richtig?“, fragte Lionel.

      „Tohopka ist ein Mitglied unseres Stammes. Wir adoptierten ihn, als er ein Junge war.“

      „Tohopka? Das ist sein Name?“

      „Das ist sein Name. To-hop-ka – Wildes Biest.“

      „Wie passend“, murmelte Marla neben mir.

      „Hat ... To-hopka jemals etwas über seine Herkunft erzählt?“, fragte Lionel weiter.

      Der alte Chief schüttelte den Kopf.

      „Großer Geist sendet Tohopka zu uns. Tohopka rettete meine Enkelin aus großer Not. Er ist ein guter Freund.“

      Nova


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