"Ihm nach! Dann werden wir siegen.". Mia Marjanović
Wenige Tage später besuchte er Goebbels sogar Zuhause: „Der Chef war sehr nett. Alle begeistert. Er ist so rührend gut zu mir. Wenn er spri[cht], dann schweigen alle. Er versteht es, jedem Ding ein eigenes Licht aufzusetzen. Ich habe ihn aus tiefstem Herzen gern.“179 Die Tagebuchnotizen geben keinerlei Aufschluss darüber, dass Hitler mit Goebbels die parteiinternen Spannungen vor Ort besprochen hätte. Bei seinem „Kontrollbesuch“ musste Hitler, so scheint es, nicht in die in der Partei vorherrschende Kontroverse eingreifen. Goebbels konnte somit seinen ersten Erfolg in Berlin verbuchen.
Ende November trafen Goebbels und Hitler in Essen erneut aufeinander. Verzückt äußerte sich Goebbels über seinen „Chef“: „Er war wieder der Führer, unter dem zu kämpfen eine helle Freude ist.“ 180 Zwei Wochen später notierte er in München: „Ich glaube, er mag mich gerne leiden. Ich bin begeistert von ihm.“181 Fast macht es den Eindruck, als wollte sich Goebbels durch die ständige Wiederholung, wie gern ihn Hitler habe, immer wieder selbst vergewissern, dass es so sei. Hitlers Zuneigung war für ihn die Anerkennung, nach der er sich sehnte. Damit kompensierte er seine Minderwertigkeitsgefühle. Er wähnte sich in einer exklusiven Partnerschaft mit seinem Idol. Sein „homoerotisches Verfallensein“ Hitler gegenüber und die Unterwürfigkeit, mit der er seinem „Chef“ begegnete, waren darauf zurückzuführen, dass er in Hitler seinen einzigen Halt und die Gewähr für seine Existenz sah. In ihm hatte er den Glaubensgrund gefunden, nach dem er so lange gesucht hatte.182
Ende des Jahres beschäftigte sich Goebbels mit dem zweiten Band von Mein Kampf. Er war hingerissen: „Ich möchte manchmal schreien vor Freude. Er ist ein Kerl!“183 Das Buch machte ihn „maßlos glücklich“.184 Unter dem Eindruck dieser Lektüre schrieb er schließlich am 31. Dezember: „Ein Mann wurde mir endgültig Führer und Wegweiser: Adolf Hitler. An ihn glaube ich, wie ich an die Zukunft glaube.“185 Die Grundlage für Goebbels` unerschütterliche Treue gegenüber Hitler war gelegt.
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