Die Efeufrau. Nieke V. Grafenberg
Sturz die Hüfte gebrochen. Den rettenden Rinnsal knapp außer Reichweite, war er rein zufällig entdeckt worden, sonst wäre er verdurstet.
„Für die dämlichen Bullen hier sind wir Routine“, erklärte Eva ihrer Schwiegermutter, „sie wollen vorerst nichts unternehmen. Ich soll mich umhören, ja, ansonsten aber das Wochenende abwarten. Fast glaube ich, es war ein Fehler zu erwähnen, dass Ernst uns schon immer gern auf die Folter gespannt hat. Vermutlich hat man uns deshalb auf Montag vertröstet! Wenn er bis dahin nicht anruft ...“. Ein Schluchzen brach aus ihr heraus. „Du warst meine heimliche Hoffnung! Wen sonst würde Ernst anrufen, so ungern, wie er den Hörer in die Hand nimmt!“
„Mag sein, jaja ... aber das ist doch alles ...“, Evas Schwiegermutter unterbrach sich nur kurz, „... wirklich, mir fehlen die Worte.“ Eva am anderen Ende der Leitung hörte sie stoßweise atmen. „Abwarten ... umhören ...“, höhnte sie dann, „als ob das nicht leichter gesagt als getan ist! Sturköpfe allesamt, träge dazu - wie stellen die sich das nur vor!“
Eva schluckte und schwieg.
„Dabei sollte man meinen“, die Stimme am anderen Ende der Leitung wurde schrill, „wenn die nicht die nötige Erfahrung haben, wer dann? Bestimmt machen wir uns ganz umsonst Sorgen! Ernst wird eine Erschöpfungspause einlegen, wenn es ihm besser geht, meldet er sich!“ Ihre Stimme blieb weg, sie räusperte sich ausgiebig. „Mein Gott, Kind, wenn du was erfahren solltest, ruf mich sofort an! Und auch, wenn es nur um euch beide geht - halte mich bloß auf dem Laufenden, hörst du!“
Eva versprach es. Sie wischte die feuchtkalten Hände und die schweißnasse Hörmuschel an ihrer leichten Baumwollhose ab und blickte sich um.
Da stand sie nun in ihrem gottverlassenen Haus. Mutters Hinfälligkeit war der Auslöser gewesen, nur wegen ihr hatten sie gebaut. Viel zu groß mit der Einliegerwohnung, Haus und Garten verursachten stets eine Menge Arbeit.
Aber das war es nicht allein. Wie viel Planung hatte sie in den Besitz gesteckt, wie viel Hoffnung! Dazu die Illusion der Harmonie! Die Illusion hatte ihren Nährboden gefunden, nicht so die Harmonie. Mit dem Hausbau war sie still und leise verkümmert. Finanzielle Engpässe fielen Eva ein, ihre andauernde Müdigkeit, ihre Vertrauensseligkeit. Und Edda mit den roten Haaren, die zum falschen Zeitpunkt den Fuß in ihr Efeu umwobenes Wolkenkuckucksheim gesetzt hatte. Die im Moment in Italien weilte, aber an einem der nächsten Tage wie üblich aufkreuzen würde.
Unangemeldet, wie es ihre Art war.
Und ganz gegen Evas Willen.
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