Keine Angst vor Aktien. Christoph Störkle
Angebotsvergleich
3.1.3 Depotwechsel
3.1.4 Bankpleite
3.2 Wertpapierkauf
3.2.1 Identifikationsnummern
3.2.2 Börsen
3.2.3 Arten von Orders (Orderzusätze)
3.2.4 Kaufzeitpunkt
3.3 Fonds
3.3.1 Aktive Fonds
3.3.1.1 Auswahl
3.3.1.2 Kaufen
3.3.1.3 Verkaufen
3.3.2 Passive Fonds (ETFs)
3.3.2.1 Funktionsweisen
3.3.2.2 Indizes
3.3.2.3 Branchen
3.3.3 ETCs (Exchange Traded Commodities)
3.3.4 Geldmarktfonds
3.3.5 Garantiefonds
3.3.6 Rentenfonds
3.3.7 Mischfonds
3.3.8 Lebenszyklusfonds
3.3.9 Dachfonds
3.3.10 Spezialfonds
3.3.11 Waldfonds
3.3.12 Geschlossene Fonds
3.3.13 Hedgefonds
3.3.14 Fondssparpläne
3.3.15 Vermögenswirksame Leistungen (VL)
3.4 Aktien
3.4.1 Einflüsse auf Aktienkurse
3.4.1.1 Trends und Modeerscheinungen
3.4.1.2 Prognosen von Finanzanalysten
3.4.1.3 Fundamentale Gründe
3.4.1.4 Technische Gründe
3.4.1.5 Volkswirtschaftliche Gründe
3.4.1.5 Hochfrequenzhandel
3.4.1.6 Nicht immer logische Gründe
3.4.2 Börsenstrategien
3.4.2.1 Allgemein
3.4.2.2 Spekulative Anlagestrategien
3.4.3 Aktienanalyse
3.4.3.1 Fundamentalanalyse
3.4.3.2 Chartanalyse
3.5 Optionsscheine
3.6 Zertifikate
3.6.1 Index-/ Partizipations-Zertifikate
3.6.2 Garantie-Zertifikate
3.6.3 Outperformance-Zertifikate
3.6.4 Discount-Zertifikate
3.6.5 Bonus-Zertifikate
3.6.6 Hebel- oder Knock-out-Zertifikate
3.7 Das eigene Portfolio überwachen
4 Steuern
4.1 Sparer-Pauschbetrag
4.2 Steuererklärung
4.3 Quellensteuer auf Auslandsaktien
Quelle: Vlad Lazarenko., Wikimedia Commons, lizenziert unter CreativeCommons-Lizenz CC-BY-SA-3.0, URL: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/
1 Grundlagen
Wenn es ums Geld geht, sind die meisten Menschen risikoscheu. Doch auch in Niedrigzinsphasen ist es möglich, annehmbare Renditen zu erwirtschaften. Wie die Vermögensstudie „Global Wealth Report“ der Allianz zeigt, hatten die Deutschen von 2010 bis 2014 einen Zinsverlust von etwa 23 Milliarden Euro zu verkraften. Trotzdem steigt das globale Vermögen. Besonders Aktionäre konnten sich freuen. Sie hatten mit durchschnittlich 16,5% den größten Zuwachs. Mit großem Abstand folgen Versicherungen und Pensionen sowie Bankeinlagen wie Sparbücher, Tagesgelder oder Festgelder. Das zeigt, dass das eigene Vermögen zwar niemals auf eine einzelne Anlageform beschränkt sein sollte, aber Wertpapiere trotzdem immer einen Bestandteil darstellen sollten.
Dabei ist zu beachten, dass jeder für seine Finanzen selbst verantwortlich ist. Die eigenen Investments müssen zu jeder Zeit verstanden werden. Zweifelhafte Tipps aus Börsenbriefen oder Börsenmagazinen führen meist geradewegs in den finanziellen Abgrund (Studien wie die der Universität Tübingen stellen Kaufempfehlungen von Börsenmagazinen wenig gute Zeugnisse aus.). Eine weitverbreitete Meinung lautet, dass die Börse wie ein Kasino sei. Das muss aber nicht sein. Geht es um das eigene Geld, sollte nicht spekuliert (bzw. gewettet wie im Kasino), sondern wertorientiert investiert werden.
Auch wenn kurzfristige Kurssteigerungen möglich sind, sollte der Anlagehorizont bei etwa 5 oder mehr Jahren liegen. Das heißt in dieser Zeit sollte das investierte Geld auch nicht benötigt werden. Denn je mehr Zeit man gibt, desto wahrscheinlicher wird der Erfolg. Deshalb können sich Jüngere auch einen größeren Aktienanteil leisten als Ruheständler.
1.1 Arten von Aktien
Eine Aktie (auch Stock oder Share genannt) ist ein Anteil am Grundkapital. Der Aktionär ist also ein Eigenkapitalgeber und somit Miteigentümer. Heutzutage wird üblicherweise mit Stammaktien gehandelt. Das sind Aktien, mit denen man ein Mitbestimmungsrecht bei der Hauptversammlung eines Unternehmens hat. Im Gegensatz dazu stehen Vorzugsaktien. Hier hat man zwar kein Mitbestimmungsrecht, dafür erhält man aber normalerweise eine höhere Dividende (in der Schweiz haben Vorzugsaktien auch Stimmrechte). Vorzugsaktien sollten in der Regel billiger sein als die Stammaktien und sind manchmal auch ein Anzeichen dafür, dass es dem Unternehmen finanziell nicht so gut geht. Aufgrund des fehlenden Stimmrechts sind Vorzugsaktien bei institutionellen Anlegern nicht besonders beliebt. Wurden beide Varianten von einem Unternehmen ausgegeben und das Unternehmen soll übernommen werden, steigen vor allem die Stammaktien. Beispielsweise hat bei der versuchten Übernahme durch Porsche im Jahr 2008 nur die VW-Stammaktie (ISIN: DE0007664005) profitiert. Die VW-Vorzugsaktie (ISIN: DE0007664039) verlor sogar an Wert.
Eine relativ geringe Rolle spielen heutzutage Nennbetragsaktien (jede Aktie verbrieft einen festen Betrag, z.B. 1000€) oder Stückaktien (Auch Quotenaktien oder Nicht-Nennwertaktien. Dabei spiegeln alle Aktien einen gleichen prozentualen Anteil am Grundkapital wieder, z.B. immer 2% egal was kommt.). Daneben gibt es noch Indexaktien. Das sind Fondsanteile basierend auf einem Index (siehe Abschnitt „Passive Fonds (ETFs)“).
Inhaberaktien sind die übliche Übertragbarkeitsaktienform. Sie lauten auf den jeweiligen Inhaber und sind so leicht übertragbar. Im Gegensatz dazu stehen Namensaktien. Hier ist der Aktionär im Unternehmensbuch verzeichnet.
Untenstehend handelt es nicht um Aktiengattungen nach dem Aktienrecht. Sie beschreiben nur Unterscheidungsfaktoren für Investitionsstrategien:
Value-Aktien (dt. Substanzwertaktien)
Dabei handelt es sich um werthaltige Aktien von Unternehmen aus traditionellen Branchen. Sie sind finanziell gut aufgestellt, fahren regelmäßig Gewinne ein und haben eine starke Marktposition. Die Kursrisiken gelten als geringer. Langfristig haben sie meist eine bessere Performance als Wachstumsaktien.
vs.
Growth-Aktien (dt. Wachstumsaktien)
Wachstumsaktien sind Aktien von Unternehmen, die am Markt noch nicht etabliert sind bzw. in neuen Branchen tätig sind (z.B. Internet, Gentechnik, …). Sie sind zwar nach KGV oder KBV relativ teuer (siehe Abschnitt „Fundamentalanalyse“), doch es wird in der Zukunft ein starkes Gewinnwachstum erwartet. In gewisser Weise wird dabei auf die nächsten „Überflieger“ spekuliert.
Large-Caps