78 Sextipps. Penny Swatch
gibt Stabilität und Sicherheit. Doch auch hier gilt die Regel: alles mit Maß und Ziel! Wer nur noch in der Routine steckt und immer wieder das gleiche macht, wird bald abgestumpft und freudlos werden. Wer sein Leben interessant gestalten möchte, der muss sich von den Standards zumindest zeitweise verabschieden und regelmäßig für Abwechslung sorgen.
Auch Sex nach dem Schema ‚F’ ist absolut tödlich, mitunter auch für die Beziehung. Küssen und streicheln an den strategisch wichtigen Stellen – also Busen, Po und Genitalien – und dann rein damit, ist vielleicht in Zeiten, in denen Müdigkeit oder Zeitmangel vorherrschen, sicherlich in Ordnung, aber auf Dauer ganz sicher nicht zu empfehlen. Wer über Jahre ein solches Programm herunterspult darf sich keineswegs wundern, wenn es der Partnerin schon recht bald zu langweilig wird und sie den Sex auf das Minimum reduziert oder komplett ausschließt.
Vertrauen
Um aus dem sexuellen Alltag ausbrechen zu können ist ein gewisses Maß an gegenseitigem Vertrauen und Verständnis unumgänglich. Wer seiner Partnerin nicht wirklich vertraut wird auch nicht den Mut haben, Wünsche offen auszusprechen, denn schließlich läuft man Gefahr, als pervers oder abartig angesehen zu werden. Deshalb sollte es kein Paar versäumen, vom Anfang an viel miteinander zu reden, sich gemeinsam Sexkataloge anzusehen und Wünsche auszusprechen. Wer anfangs noch Hemmungen hat, sollte diesen Umstand seiner Partnerin auch mitteilen. Eine Schwäche einzugestehen ist auf alle Fälle besser als den starken Mann zu mimen und im Innersten völlig verunsichert zu sein. Das spürt die Partnerin und wird womöglich ebenfalls unsicher.
Ein Sexualtherapeut hat einmal einem Paar geraten, nackt auf allen Vieren bellend durch die Wohnung zu laufen, um ihre Hemmungen abzulegen und völlig frei miteinander umgehen zu können. Die Frage ist nur, ob man so viel Vertrauen hat, um so weit gehen zu können. Andere empfehlen, der Partnerin bei der Onanie zuzusehen beziehungsweise sich selbst dabei zusehen zu lassen. Sei es jetzt eine richtige ‚Vorstellung’ mit Streicheln und Toys oder auch nur der einfache Weg, mit den Fingern zum Orgasmus zu kommen. Es ist wohl so, dass jeder einen anderen Zugang zur Partnerin und auch seinen individuellen Weg hat, eine Vertrauensbasis aufzubauen. Am besten drängt man sich sowie die Partnerin zu nichts, behält aber alles im Auge und spricht darüber. Die Partner sollten auch über persönliche wie auch gesellschaftliche Tabus sprechen. Diskussionen über Grenzen und Tabus können so manche Hemmung abbauen und den Weg für eine erfüllte sexuelle Partnerschaft ebnen.
Kinder
Kinder, so sehr wir sie auch lieben, sind eindeutig Lustkiller. Vor allem während der ersten Jahre fallen die meisten Eltern beim Vorlesen der Gute-Nacht-Geschichte nicht selten noch vor ihren Lieblingen in den Schlaf. Die Energie, die sie uns kosten, wird zum Teil aus der sexuellen Energie gezogen.
Aber nicht nur die fehlende Energie ist es, die so manche Partnerschaft erkalten lässt. Das Wissen, dass die Kinder im Nebenzimmer sind, jederzeit in der Tür stehen können oder das Lustgestöhne durch die Wände hören könnten, nimmt sehr viel an Spontanität und gedanklicher Freiheit. Man passt meist gut auf, nicht zu laut zu sein und kann sich nicht richtig gehen lassen. Überkommt die sexuelle Lust einen der beiden, wenn die Kinder noch wach sind, so muss sie bis zur Schlafenszeit aufgehoben werden. Und wenn die Kleinen dann endlich schlafen, besteht jederzeit die Gefahr, dass böse Monster unter dem Bett sie laut schreiend ins elterliche Schlafzimmer stürmen lassen. Dies alles trägt mit Sicherheit nicht zu einem entspannten und lustvollen Sexualleben bei.
Genau aus diesen Gründen sollten Sie sich, am besten schon vor der Geburt eines Kindes, auf diese Umstände vorbereiten und Maßnahmen ergreifen, dass der Sex weiterhin ein fixer Bestandteil des Ehelebens bleibt.
Deshalb ist es ratsam, sich von Verwandten und Freunden zu den verschiedensten Anlässen Gutscheine für ein paar Stunden Kinderbeaufsichtigung schenken zu lassen. Wenn die Großeltern der Kinder kooperativ sind, dann vereinbaren Sie doch gleich eine fixe Nacht pro Woche, in der die Kleinen von Opa und Oma so richtig verwöhnt werden dürfen – während Sie Ihre Partnerin so richtig verwöhnen. Arrangieren Sie mit anderen werdenden Eltern, die Sie bei der Schwangerschaftsgymnastik kennen gelernt haben, ein Austauschprogramm. Sie übernehmen zum Beispiel an einem Wochenende im Monat deren Kinder und umgekehrt. So kann jedes Paar ein Mal im Monat auch tagsüber abschalten und die (aufgesparte) Lust genießen.
Auch wenn sich das Ganze jetzt sehr egoistisch anhört und sich so mancher denkt, dass man keine Kinder in die Welt setzt um sie dann bei jeder Gelegenheit abzuschieben, so gehört ein gewisser Egoismus doch auch zum Elterndasein. Eltern müssen unbedingt auf ihre eigenen Bedürfnisse achten um ihre Kinder mit Liebe, Geduld und Ausgeglichenheit erziehen zu können.
Ständig gestresste und sexuell frustrierte Eltern werfen schnell die Nerven weg und schreien ihre Kinder nicht selten unnötiger Weise an. So ganz nebenbei erwähnt fühlen sich Kinder meist recht wohl, wenn sie Abwechslung haben. Bei den Großeltern werden sie verwöhnt, bei Freunden geht immer ein bisschen mehr durch als zu Hause und bei den ‚Austauschfamilien’ gibt es Kinder, mit denen sie spielen können. Die Eltern werden sie während dieser Zeiten wohl kaum schmerzlich vermissen. Außerdem ist es für das Erlernen der Selbständigkeit sowie den Ausbau ihrer sozialen Kompetenzen von Vorteil. Und wenn Mama oder Papa einmal einen längeren Zeitraum im Krankenhaus verbringen müssen, auf Geschäftsreisen sind oder aus anderen Gründen eine Zeitlang nicht zu Hause sein können, sind sie es gewohnt, außer Haus zu übernachten oder auch stundenweise von Fremden und Bekannten betreut zu werden.
Affären
Gerade während der ersten Jahre nach der Geburt eines Kindes ist es wichtig, das Sexualleben in Gang zu halten. Sehr viele Partnerschaften zerbrechen an der Sexlosigkeit, die die Geburt eines Kindes beziehungsweise die mitunter sehr stressigen Zeiten danach mit sich bringen. Frauen sind mit dem Nachwuchs mehr als ausgelastet und möchten von Sex nichts wissen. Männer möchten ihre Frauen nicht bedrängen und ziehen sich meist diskret zurück oder suchen nach sexuellen Abenteuern mit Fremden; manchmal suchen sie aber auch ganz gezielt längerfristige Affären.
Aber selbst die wunderbarste Affäre ersetzt ein befriedigendes Sexualleben daheim nicht. Man möchte es nicht glauben, aber auch Männer würden hin und wieder gerne nach dem Sex mit der Affäre einschlafen. Sie würden gern einen Quicky am Küchentisch haben, ehe die Kinder von der Schule kommen. Sie würden gern früh morgens sexuell geweckt werden. Und vor allem würden sie gern dann Sex haben, wenn sie Lust dazu haben und nicht nach dem Kalender an einem bestimmten Tag der Woche oder gar im Monat.
Meist ist es auch so, dass sie sich nur innerhalb eines sehr engen Zeitrahmens bewegen können und diesen auch noch auf die freie Zeit ihres Gegenübers abstimmen müssen. Nicht selten kommt es dann nur zu einem Treffen pro Monat – und dann meist nur für zwei oder drei Stunden. Das kann für einen Mann auf dem Höhepunkt seines Sexuallebens sehr frustrierend sein.
Neben dem sexuellen Spaß stellt jedoch eine Affäre auch noch eine große Belastung dar. Es kommt nicht selten vor, dass Frauen sich in ihre Affäre verlieben. Dass es auf beiden Seiten Defizite gibt, liegt auf der Hand, denn sonst würde sich keiner der beiden auf eine Affäre einlassen. Es kommt dann aber nicht selten zu langwierigen Diskussionen bezüglich einer Scheidung oder Trennung. Männer möchten meist aber mit ihren Ehefrauen zusammen bleiben und nur sexuellen Spaß mit einer anderen Frau haben.
Die Frauen, die Affären suchen, sind nicht selten auf der Suche nach einem neuen Partner und glauben, ihn über den Sex ködern zu können. In einem solchen Fall laufen Männer auch Gefahr, dass die Affäre die Ehefrau kontaktiert. Innerhalb einer längerfristigen Affäre erzählt man mit steigendem Vertrauen einfach von privaten Belangen und so ist es meist ein Leichtes, die eheliche Wohnadresse oder die Arbeitsstelle der Gattin herauszufinden.
Selbst wenn fix vereinbart ist, dass die Affäre nie ohne vorheriger Rücksprache anruft, so bleibt doch immer ein klein wenig die Sorge im Hinterkopf, dass sie es dennoch machen könnte. Vor allem dann, wenn ein Treffen abgesagt wurde und sich der andere vernachlässigt fühlt. Man läuft auch immer