Flupp!. Annette Kautt
Essenden schauten sich betroffen an.
„Ontel Schoschi Bei holen!“ schrie das Baby. Seine Stimme hörte sich immer verzweifelter an. „Bei holen, dann wieder kommen!“
Emily nahm sich noch etwas von den gerösteten Haferflocken.
„Ontel Schoschi spicht, hält er auch!“
Herr Rossi nahm sich noch zwei Wassergurken.
Jetzt schrie das Baby nicht mehr, sondern weinte.
Es weinte so schauerlich und herzzerreißend, dass der Torwart seinen Teller zur Seite schob und aufstand.
„Widerlich ist das!“ sagte er. „Das Baby ist ein Bewohner des Blauen Gebirges und steht damit unter meinem Schutz! Ich kann es nicht einfach verhungern lassen!“
„Aber wir stehen auch unter deinem Schutz!“ warf Emily ein. „Wenn wir es immer weiter füttern, werden wir alle bald nichts mehr zu essen haben!“
„Dass ich nie an einen Ort komme, wo ich meine Ruhe habe!“ jammerte Herr Rossi. „Hier habe ich zwar ein Zuhause und ein Gärtchen gefunden, aber mein Glück? Nein! Hätte ich doch nur mein Pfeifchen nicht verloren!“
Das Baby war vom vielen Schreien schon heiser geworden.
„Die Diät ist die einzige Chance!“ sagte Betrüger-Schorschi beschwichtigend und leckte sich mit der Zunge seine Lippen ab. „Betrachten Sie das Baby nicht als Bewohner, sondern als Ungeheuer.“
Das Baby wurde leiser. Bald wimmerte es nur noch.
„Sie sind Arzt!“ rief der Torwart. „Fliegen sie jetzt sofort zu dem Baby und sehen nach, ob es gesund ist!“
„Ach und wie?“ fragte Betrüger-Schorschi. „Die Flupppuppe ist nicht da!“
„Ein abgekartetes Spiel“, sagte der Torwart. „Sie und die Flupppuppe stecken also unter einer Decke! Das hätte ich von der Flupppuppe nie gedacht!“
„Das ist gar kein Spiel!“ sagte Betrüger-Schorschi. „Sie selbst haben die Puppe mit ihrem lächerlichen Gerede von Nylonpuscheln vertrieben!“
„Das stimmt!“ sagte Emily. „Die Puppe steht nicht auf Puschel.“
„Wir müssen dem Baby trotzdem helfen!“ schrie der Torwart. „Ich lasse es nicht zu, dass in meinem Gebiet Babys verhungern!“
„Hören Sie mal!“ sagte Rossi und lauschte. „Wenn mich nicht alles täuscht, kommt die Flupppuppe gerade wieder! Ich höre da so ein Zischen in der Luft.“
Der Torwart und Betrüger-Schorschi horchten kurz auf und stürzten dann nach draußen. Emily und Rossi gingen hinterher.
Von der Flupppuppe war allerdings weit und breit nichts zu sehen. Dafür aber schnitt Dr. Slumps Luftauto eine weiße Spur durch die Luft.
Es dauerte keine zwei Minuten und Dr. Slumps Auto landete auf dem Felsvorsprung.
Dr. Slump öffnete hektisch die Fenstertüre und rief: „Ich wusste, dass ihr noch hier seid! Schnell einsteigen! Das Baby schreit sich die Lunge aus dem Leib! Die ganze Bevölkerung ist auf dem Weg zum Kesselberg, um sich das Spektakel anzusehen!“
Betrüger-Schorschi und der Torwart sprangen schnell auf die Rücksitze. Eigentlich war das Auto jetzt voll. Aber Emily quetschte sich einfach noch auf den Fahrersitz neben Dr. Slump.
Dr. Slump schlug das Einstiegsfenster zu und düste davon.
Herr Rossi blieb als einziger auf dem Felsvorsprung und schaute verwundert dem Flugauto nach. Er wäre gerne mitgeflogen. Aber eigentlich war es auch nicht schlecht, sich hier in aller Ruhe um seine Karotte kümmern zu können.
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