Sünder. Robert Klotz
ein. Wenn nun alle Leute, die einem Priester geholfen hatte auch in Gefahr waren, dann hieß das, dass es zumindest drei weitere Leute gab, die in akuter Lebensgefahr schwebten.
Maria, die Wahrsagerin und der Priester, der ihm die Beichte abgenommen hatte. Er machte auf seinem Absatz kehr und stürmte wieder in die Polizeistation.
Janine war gerade dabei, sich eine Jacke überzuziehen, als er an dem Tresen ankam.
„Es tut mir leid, Janine, aber ich muss unbedingt nochmals mit dem Pfarrer reden. Es geht im wahrsten Sinne des Wortes um Leben und Tod.“
Die Frau starrte ihn ungläubig an, bevor sie erwiderte: „Markus, jetzt stellen Sie meine Geduld aber wirklich auf die Probe. Ich habe schon seit ein paar Minuten Feierabend.“
„Bitte“, flehte er und konnte den Konflikt in ihrem Inneren förmlich von ihrem Gesicht ablesen.
„Na gut. Sie kennen den Weg ja schon, der Polizist unten wird Sie auch durchlassen. Aber bitte machen Sie’s schnell. Ich werde hier auf Sie warten und noch ein wenig Papierkram erledigen.“
Markus nickte ihr zu und machte sich auf den Weg zu den Zellen. Der Polizist, der Wache hielt, ließ ihn auch ohne weiteres passieren.
Bei der Zelle des Pfarrers angekommen trommelte er gegen die Zellentüre, bis sich der gefangene Priester, der immer noch mit Beten beschäftigt war, zu ihm umdrehte.
„Herr Brahm!“, rief er atemlos, „mit wem haben Sie heute Kontakt gehabt? Sie müssen mir unbedingt die Namen und, wenn möglich Adressen geben. Beeilen Sie sich.“
Der Pfarrer stand gemächlich von seiner knienden Position auf und starrte durch das Blickfenster.
„Heute habe ich nur die Polizisten in der Kirche gesehen, deren Namen ich nicht mehr weiß; Maria, meine Haushälterin; eine Wahrsagerin namens ‚Kassandra‘, deren Nummer und Adresse in meinem Handy eingespeichert sind und eben den Pfarrer Stolz. Er leitet die Gemeinde nördlich meiner Kirche. Ansonsten waren nur Sie zu Besuch und eben die Polizisten der Station.“
Markus kritzelte alle Namen die der Mann genannt hatte schnell in sein Notizbuch.
„Warum brauchen Sie diese Namen?“, fragte der Gefangene verwirrt.
„Es könnte sein, dass diese Geister auch hinter denen Leuten her sind, die Leuten wie ihnen geholfen haben.“
Die Augen hinter dem kleinen Sehfenster weiteten sich merklich.
„Holen Sie mich hier raus!“, rief er aber Markus schüttelte nur den Kopf.
„Sogar wenn ich es wollte, könnte ich Ihnen nicht helfen. Erstens sind Sie hier in der Polizeistation und zweitens … Sie wissen schon.“
Der alte Mann schien ihn zu verstehen: „Sie wären der Nächste auf der Liste. Ich verstehe. Dann helfen Sie bitte Maria. Sie ist vollkommen unschuldig. Versprechen Sie es mir!“
Markus schaute sich kurz um. Wenn er jetzt Maria half, wäre er dann auch schuldig? Was galt schon als „helfen“? Er fand keine klare Antwort auf diese Fragen.
„Ich werde es versuchen. Mehr kann ich Ihnen nicht versprechen.“
Der Mann in der Zelle wich von dem Sichtfenster zurück und kniete sich wieder vor die Pritsche.
Das war das Zeichen, dass das Gespräch beendet war. Der Assistent lief zurück in die Eingangshalle der Polizeistation wo die Rezeptionsdame bereits auf ihn wartete. Sie begleitete ihn zur Tür hinaus und verabschiedete sich von ihm, bevor er sich ein Taxi rief.
Es war nun beinahe 7. In einer halben Stunde würde schon die Sonne untergehen und ihm lief die Zeit davon.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.