Die Neun am längsten laufenden TV-Shows Deutschlands. A.D. Astinus

Die Neun am längsten laufenden TV-Shows Deutschlands - A.D. Astinus


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in Litauen ist die Ratewand („puzzle board“) aus Kostengründen aus Karton, auf den Philippinen ist das Rad so angebracht, dass auch verschleierte Frauen es drehen können, ohne gegen die guten Sitten zu verstoßen.

      In Brasilien wird es von Silvio Santos moderiert, dem Senderinhaber des Kanals SBT. Das markante Markenzeichen ist ein größeres Mikrofon, welches im Ausschnitt des Kragens sehr auffällig wirkt. Er tauscht gelegentlich auch die Rolle und dreht die erratenen Buchstaben selbst um, während die Glücksfee die Moderation übernimmt.

      Deutsche Adaption als „Glücksrad“

      Personen

      Moderatoren

       Peter Bond (1988–1998)

       Frederic Meisner (1988–2001, 2004–2005)

       Thomas Ohrner (2001–2002)

      Assistentinnen der Moderatoren

       Maren Gilzer (1988–1998)

       Gundis Zámbó (1993–1996; nur in „Glücksrad-Gala“)

       Sonya Kraus (1998–2002)

       Katrin Wrobel (2002)

       Ramona Drews (2004–2005)

      Off-Sprecher

       Hans-Eckart Eckhardt

       Holger Wolgast

       Thomas Koch

       Sven Blümel

       Stephan Buchheim

      Geschichte

      Erfolgsformat bei Sat.1

      In Deutschland ging die Sendung unter dem Titel Glücksrad am 7. November 1988 bei dem Privatsender Sat.1 auf Sendung. Moderiert wurde die Ratesendung damals von Frederic Meisner und dem Schauspieler Peter Bond, die sich wöchentlich abwechselten. „Buchstabenfee“ (die Frau, die die Buchstaben der Ratewand umdreht) war Maren Gilzer. Komponist und Produzent der Glücksrad-Musik war Klaus-Peter Sattler. 1991, im dritten Jahr des Glücksrad, sang Joy Fleming das Glücksrad-Lied zur Intromusik.

      Produziert wurde Glücksrad durch die Glücksrad Fernsehproduktionsgesellschaft m.b.H. in dem Studio der VTTV-Fernsehproduktionsgesellschaft in den Havelstudios an der Berliner Havelchaussee. Producer und Regisseur war Gerrit Neuhaus. Die Platzverhältnisse an der Havelchaussee waren sehr beengt. Bild- und Tonregie waren in einem Ü-Wagen auf dem Hof untergebracht, die Aufzeichnung und Nachbearbeitung fand im Hauptgebäude statt. Masken- und Garderoben befanden sich im 1. Stock des Hauptgebäudes. Die Preise waren in Containern auf dem Gelände verstaut und nach jeder Aufzeichnung gab es eine lange Pause, da die Preise der alten Sendung von der Palette entfernt werden mussten und erst danach die neuen Preise aufgebaut werden konnten. Dadurch war die Zahl der möglichen Aufzeichnungen pro Tag auf 3 beschränkt. Dies war auch der Hauptgrund, später nach Adlershof umzuziehen, da hier in einer Vorbauhalle die Paletten vorbereitet werden konnten, die dann nur noch gegen die Paletten der vorherigen Sendung ausgetauscht werden mussten. Dadurch erhöhte sich die Zahl der möglichen Aufzeichnungen pro Tag auf 5.

      Glücksrad war in Deutschland die zweite sogenannte „Daily Gameshow“ nach der zehn Monate früher gestarteten Sendung Ruck Zuck. Aufgrund eines Beschlusses des Neustadter Verwaltungsgerichts musste die Sendung ab April 1991 als Dauerwerbesendung gekennzeichnet werden. Im Laufe der Zeit machte die Sendung einige Veränderungen durch; viele Spielmodi (z. B. Temporunde, Bonusrunde) wurden eingeführt, verändert oder abgeschafft.

      Das Glücksrad wurde zunächst montags bis freitags um 19:30 Uhr gesendet. Aufgrund des großen Erfolgs der Sendung wurde im April 1991 eine samstägliche und im September 1991 eine sonntägliche Ausgabe ins Programm genommen. Damit war das Glücksrad fast sieben Jahre lang täglich zu sehen.

      1994 zog die Produktion in das Studio A auf dem ehemaligen Gelände des Deutschen Fernsehfunks, dem vormaligen Fernsehen der DDR, in Berlin-Adlershof um. Dort standen der Produktion 1200 statt bisher 600 m² zur Verfügung. Im Laufe der Zeit im Studio Adlershof wurde das Glücksrad nach und nach anders bestückt. Es wurden einige neue Felder, z.B. Sonderpreis, Superpreis, Überraschungspreis (Feld mit Fragezeichen) oder Risiko (Feld mit Blitz-Zeichen) eingeführt. Wenn der Kandidat auf das Risiko-Feld gedreht hat, setzte er einen bestimmten Betrag von seinem Konto und der Moderator stellte eine Frage mit 2 möglichen Antworten. Bei einer richtigen Antwort kam der gesetzte Betrag im Konto des Kandidaten hinzu und bei einer falschen Antwort verlor der Kandidat den gesetzten Betrag.

      Auch beim Glücksrad gab es regelmäßig Sendungen mit Prominenten zugunsten eines guten Zwecks; so war 1992 in einer Sendung zum Muttertag die damalige Bundesministerin für Frauen und Jugend und heutige Bundeskanzlerin Angela Merkel Mitspielerin. In der Sendung vom 26. Dezember 1990 war der damals noch unbekannte Bernd Stelter Kandidat in der Sendung. 2001 war er wieder dabei, diesmal im Rahmen einer Prominenten-Woche.

      Obwohl das Glücksrad über lange Zeit zu den erfolgreichsten und zuschauerreichsten Formaten des Senders gehörte und auch gegen Ende mit ca. 4 Millionen Zuschauern immer noch gute Quoten erreichte, wurde es im Mai 1998 eingestellt. Die Zuschauer des Glücksrads waren überwiegend ältere Menschen, die für den Privatsender zur „werbeunrelevanten“ Zielgruppe gehörten.

      Als 1997 das Studio Adlershof neu dekoriert wurde, wurde zeitgleich auch das Studiopublikum abgeschafft und anstelle wurden junge Leute (z. B. Studenten) als Publikum eingesetzt, da der damalige Sat-1 Geschäftsführer Fred Kogel die Sendung nicht mochte und außerdem nicht sehen wollte, dass überwiegend ältere Menschen im Studiopublikum sitzen. Der geplanten „Programmverjüngung“ fielen nicht nur die Spielshows Glücksrad und Geh aufs Ganze!, sondern auch Serien wie Der Bergdoktor und Kurklinik Rosenau zum Opfer. Dieter Thomas Heck bezeichnete die Absetzungen von Sendungen für ältere Menschen aufgrund von Werbeinteressen damals als „respektlos“ und als „Verletzung der Menschenwürde“.

      Glücksrad-Gala

      1993 entstand als Ableger die „Glücksrad-Gala“, eine 100-minütige Sendung, die teilweise live gesendet wurde. Sie lief annähernd alle vier Wochen samstags um 19:30 und wurde von Frederic Meisner und Peter Bond gemeinsam moderiert. Unterstützung erhielten sie von Buchstabenfee Maren Gilzer und außerdem von Gundis Zámbó. Zwischen den einzelnen Raterunden gab es Showblöcke. Ferner wurden die Gewinnzahlen der Süddeutschen Klassenlotterie gezogen und bekannt gegeben.

      Als tragischer „Running Gag“ entwickelte sich nach dem Umzug in das Fernsehstudio Berlin-Adlershof das Zuschauerspiel. In diesem Spiel wurde ein SKL-Losbesitzer vom Studio aus angerufen, um ein Rätsel in der Art des Finalspiels zu lösen. Allerdings waren zu dieser Zeit die noch vorhandenen Ost-Berliner Telefonleitungen der früheren DDR-Post meist überlastet und hatten Probleme mit der Kompatibilität der Leitungen der Bundespost, die von den damals meist West-Deutschen Zuschauern benutzt wurden. Somit stieg der Jackpot bis zur vierten Sendung an, ohne dass bis dahin ein Zuschauerspiel gespielt wurde.

      Weiterführung bei kabel eins

      Nach der Einstellung der Sendung bei Sat.1 wurde das Glücksrad nahtlos auf kabel eins weitergeführt. Im Moderatoren-Team gab es jedoch einige Veränderungen: Peter Bond und Maren Gilzer verließen das Team, Sonya Kraus übernahm den Part der „Buchstabenfee“. Von der ursprünglichen Glücksrad-Besetzung blieb damit lediglich Frederic Meisner übrig. Außerdem wurde ein neues Glücksrad gebaut, weil das Glücksrad aus dem Sat.1-Format verschwunden war. Bei Kabel eins wurden Sachpreise nicht mehr direkt im Studio angeboten, sondern per Live-Schaltung mit dem damaligen HOT Shoppingsender (heute HSE24). Im Jahre 2001 wurde die mechanische Ratewand durch eine digitale Ratewand ersetzt.

      Ende 2001 hörte auch Frederic Meisner vorerst auf. Um die Show zu modernisieren, verpflichtete Kabel eins den durch Dingsda und Versteckte Kamera bekannten ZDF-Moderator Thomas Ohrner als Glücksrad-Leiter. Neue Buchstabenfee wurde


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