Verstehe das Gesetz der Anziehung. Thomas Neumann
erlangte das Prinzip allerdings erst durch den Film The Secret von Rhonda Byrne, die auch ein Buch gleichen Namens geschrieben hat. Wer sich einen ersten Überblick verschaffen will, der sollte sich diesen Film einmal ansehen. Auch wenn der „Dokumentarfilm“ mit angemessen kritischer Distanz zu betrachten ist und die Grenze zur Esoterik mehr als einmal überschritten wird, so ist er trotzdem interessant und ein guter Einstieg in die Thematik.
Das Gesetz der Anziehung liegt allem zugrunde, was in der Welt passiert und was euch direkt betrifft. Ob es eure Gesundheit ist oder eure Finanzen, euer Liebesleben oder eure Lebensumstände, alles geht im Endeffekt auf das Gesetz der Anziehung zurück, das besagt: Gleiches zieht Gleiches an. Wenn ich also Glück, Lebensfreude und eine positive Grundeinstellung ausstrahle, dann werde ich auch mit Glück, mehr Lebensfreude und positiven Erlebnissen belohnt werden.
Wer dagegen Negatives ausstrahlt, der zieht auch nur Negatives an. So kommt im Universum immer zusammen, was zusammen gehört. Menschen, die auf der gleichen Wellenlänge liegen finden zueinander, und Menschen, die sich zwar begegnet sind, aber nicht auf der gleichen Wellenlänge liegen werden früher oder später auseinandergehen. Wir alle haben ein Innenleben - unsere Gefühle, unsere Gedanken, unsere Wünsche, Träume und Sehnsüchte, unsere Ängste und Hoffnungen, Schmerz, Liebe und Zuversicht - und wir alle haben ein äußeres Leben - Familie und Beruf, Wohnung und Geld, Gesundheit, Freunde und Erlebnisse.
Auch wenn viele Leute es (noch) nicht sehen, so sind diese beiden Aspekte sehr eng kausal miteinander verbunden und beeinflussen einander täglich in hohem Maße. Was wir denken und fühlen, was wir in die Welt ausstrahlen, das kommt auch wieder zu uns zurück, dieses Prinzip ist die Grundlage der Law of Attraction.
Das GdA ist dabei nicht etwa ein von Menschen geschaffenes Konstrukt wie Religion oder Gesetze. Es ist eher wie ein Naturgesetz, der Schwerkraft oder der Lichtgeschwindigkeit nicht unähnlich. Warum, fragt ihr euch? Ganz einfach: Gesetze und gesellschaftliche Konstrukte können Menschen nach Belieben ändern. Wenn heute in Saudi-Arabien die Frauenrechte uneingeschränkt eingeführt werden, dann ändert sich sofort das Leben aller Frauen dort. Aber Menschen können die Lichtgeschwindigkeit nicht ändern, die Schwerkraft nicht, und sie können auch nicht ändern, das, wer bewusst und unbewusst Positives ausstrahlt, Positives zurückbekommt. Vielleicht können menschliche Handlungen diesen Prozess erschweren ihn manchmal zwischenzeitlich sabotieren und verlangsamen, aber sie können ihn niemals komplett verhindern, und deshalb ist das Gesetz der Anziehung einem Naturgesetz ähnlich.
Der Glaube an das Gesetz der Anziehung ist natürlich kein Allheilmittel und kann nicht alle Probleme im Alleingang lösen. Aber es kann arme Menschen wohlhabend machen, unglückliche Menschen glücklich, es kann aus einsamen, verbitterten Menschen unsterblich verliebte Ehepartner machen und aus uninteressanten Einsiedlern attraktive Partylöwen. Es kann sogar unter bestimmten Umständen kranke Menschen wieder gesund machen. Es kommt immer darauf an, in welche Richtung man sich von der magnetischen Kraft des Resonanzgesetzes ziehen lässt. Das, was ein Mensch am meisten will und sich am meisten wünscht ist immer das, was er anzieht. Selbstverständlich haben auch Personen, die nur Gutes visualisieren und immer positiv denken Tage, an denen ihnen Schlimmes widerfährt oder sie zweifeln und Schmerzen empfinden. Aber wenn man das Gesamtbild betrachtet, bekommt ein Mensch immer das, was er am meisten für sich und sein Leben wünscht.
Selbst im wohl bekanntesten Beispiel eines Menschen, dem nur Schlechtes widerfährt - der Geschichte von Hiob aus dem Alten Testament, dem der Teufel wegen einer Wette mit Gott nach und nach alles nimmt, was er liebt und besitzt - ist der so Geprüfte hinterher wohlhabender als zuvor und wird von seiner schweren Krankheit wieder geheilt. Wir können also schon in einer der frühesten der Menschheit bekannten Schriften Anzeichen für das Gesetz der Anziehung finden. Ein Grund mehr, endlich damit anzufangen glücklich zu sein und das Leben zu leben, das ihr immer wolltet! Viele Menschen glauben, sie müssten dem GdA einfach auf mystische Weise ihr Leben widmen, und sofort würde alles gut werden. Das stimmt natürlich nicht, man muss selbst aktiv werden.
Das Gesetz der Anziehung spielt uns Karten in die Hand - aber wie beim Pokern kommt es darauf an, was wir daraus machen. Und es liegt im Endeffekt allein an uns, durch die Schwingungen, die wir in Form von Gefühlen, Gedanken und Taten in die Außenwelt schicken den Grundstein zu legen für die adäquaten Resonanzen, die wir von der Welt zurückbekommen.
ANEKDOTE NUMMER 1
Meine Tante G. und mein Onkel J. lernten sich in den 1970ern kennen, als beide 17 Jahre alt waren. Wie es damals so üblich war gingen sie eine Weile miteinander aus, und als meine Tante schwanger wurde heirateten sie und zogen in eine kleine Wohnung. Er arbeitete auf einer Zeche, währen sie zuhause blieb und die kleine Tochter umsorgte. Sie führten eine Ehe wie Millionen anderer Paare in dieser Zeit. Einige Zeit später bekamen sie ein zweites Kind, und das Leben ging weiter seinen gewohnten Gang.
Doch sie beide waren nicht glücklich. Und als mein Onkel entlassen wurde begann der wirkliche Ärger: Das Geld wurde immer knapper, bald konnten sie keine Rechnungen mehr bezahlen, und die beiden stritten sich ununterbrochen. Sie waren gefangen im Hamsterrad aus Geldknappheit, Depressionen, Unglück und Verzweiflung, und sie schafften es einfach nicht, dieses Rad zu verlassen, egal, wie sehr sie sich abstrampelten. So verbrachten sie fast 25 Jahre, und sie hatten sich beide damit abgefunden, dass das Leben einfach nichts mehr für sie bereit hielt außer dem immer gleichen Ärger.
Eines Tages, nach einer Nacht voller Streit und Tränen, erwachte meine Tante und entschloss sich dazu, so nicht mehr weiterleben zu wollen. Sie wollte nicht mehr jeden Tag traurig sein, nicht mehr jeden Tag streiten und jeden Abend weinen. Also setzte sie sich an einen Tisch und fing an aufzuschreiben, wie sie ihr Leben leben wollte. Meine Tante war eine einfache Frau, und sie wusste nichts vom Gesetz der Anziehung oder der Kraft des Positiven Denkens. Sie wusste einfach nur, dass sie nicht mehr so leben wollte wie bisher. Sie schrieb auf “Reisen - Lachen - Tanzen” weil das Dinge waren, die sie schon so lange nicht mehr getan hatte.
Sie kümmerte sich weiter um die beiden Kinder bis die alt genug waren und ausgezogen waren, und wenn ihr Mann morgens das Haus verließ, um in der Trinkhalle an der Ecke zu sitzen stellte sie sich vor, wie ihr Leben aussehen würde, wenn sie alles bekäme was sie wollte. Sie stellte sich einfach sich selbst vor, wie sie mit einem Mann tanzte, und sie stellte sich vor, wie sie lachte, und sie stellte sich vor, wie sie die Welt bereiste - alles Dinge, die sie mit meinem Onkel nie getan hatte.
Sie fing an, in der Stadt Kataloge von Reisebüros mitzunehmen und schnitt Bilder von fernen Stränden aus. Sie kaufte sich Schallplatten und CDs, hörte sie und tanzte dabei alleine durch die Küche. Und sie fing an, sich mehr um sich selbst zu kümmern.
Sie ging zum Friseur, sie lernte sich zu schminken, kaufte sich heimlich in einem Second-Hand-Laden ein hübsches Kleid, das sie anzog, wenn sie in der Küche tanzte.
Und eines Tages, als sie aus einem Reisebüro kam, einen Stapel Prospekte unter dem Arm und sich schon darauf freute, wieder schöne Bilder auszuschneiden, da stieß sie auf dem Gehsteig mit jemandem zusammen. Die Prospekte fielen auf den Boden und sie war eine Sekunde lang traurig, denn sie ärgerte sich darüber, dass die Bilder jetzt zerknittert sein würden. Aber als sie aufblickte sah sie in das Gesicht eines Mannes, der sie anlächelte, sie am Arm festhielt und sich nach unten beugte, um ihre Kataloge aufzusammeln. Sie unterhielten sich eine Weile, und es dauerte gerade einmal zwei Wochen, da verließ meine Tante meinen Onkel, um mit dem neuen Mann die Welt zu erkunden.
Zwei Jahre lang segelten sie an den Küsten Südamerikas entlang, gingen mal hier an Land und mal dort, je nachdem, wo sie Lust hatten. Als ich meine Tante nach fast drei Jahren wieder sah war sie wie ausgewechselt: Ihre Haut war braun, ihre Haare ausgebleicht durch das viele Salzwasser und die Sonne, und ihr Gesicht war von Falten durchzogen, vor allem um die Augen. Das kam daher, dass sie soviel lachte und ständig die Sonne schien. Nichts erinnerte mehr an die Frau, die 25 Jahre lang unglücklich war. Sie hatte sich so sehr gewünscht, glücklich zu sein, und es war genauso gekommen, wie sie es sich vorgestellt hatte…
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