Adler und Leopard Gesamtausgabe. Peter Urban
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Peter Urban
Adler und Leopard Gesamtausgabe
Band 2 der Warlord-Serie
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1 Ein politischer Faktor von unbekannter Grösse
Kapitel 2 Ein Offizier kann nur der Krone dienen.
Kapitel 3 Der Weser-Ems Feldzug
Kapitel 4 Schmutzige Machenschaften
Kapitel 5 Im Namen des allmächtigen Baumeisters aller Welten
Kapitel 7 Das indische Pulverfass
Kapitel 8 Und England steht wieder alleine
Kapitel 9 Staatssekretär für Irland
Kapitel 11 Ein streng geheimer Operationsplan
Kapitel 12 Marlboroughs Schwert
Teil 2 Die Dunklen Schatten des Krieges
Kapitel 1 Ein mutiger Benediktiner
Kapitel 4 Erster Sieg gegen die Adler
Kapitel 5 Die Schlacht von Vimeiro
Kapitel 6 Man wird uns alle vor ein Kriegsgericht stellen!”
Kapitel 8 Der Schleier des Todes
Kapitel 3 Der Krieg im Dunkeln
Kapitel 5 Die Befreiung von Oporto
Kapitel 6 ...und den Feind in seinem eigenen Blut ertränken
Kapitel 8 Leere Kriegskassen und andere Sorgen
Kapitel 9 Das Geheimnis der Tempelritter
Kapitel 12 ...und eine weitere Schlacht wäre unser Ende
Kapitel 1 Ein politischer Faktor von unbekannter Grösse
Der Lakai tauchte aus dem Nichts auf. Er trug eine weiß gepuderte Perücke, eine lachsfarbene Weste aus schwerem Brokatstoff und seidene Kniehosen in einem undefinierbaren Farbton zwischen Blut und Erdbeere. Sarah verkniff sich mit Mühe ein Grinsen. Sie fand, dass der Mann einem Storch glich. Obwohl seine Livree nicht billig wirkte, sah er lächerlich aus. Dem zu trotz war diese seltsame Verkleidung sichtlich von einem der besseren Schneider der Hauptstadt genäht worden. Der Storch trat zur Seite und eine riesige, prunkvoll verzierte Flügeltür tat sich vor ihnen auf. Sie befanden sich in einer überfüllten Eingangshalle.
“Die Kunst liegt darin, weder zu früh, noch zu spät zu erscheinen“, dachte Sarah schmunzelnd, “und lieber die Unannehmlichkeiten eines Menschenauflaufs akzeptieren, als kein entsprechendes Publikum für den Auftritt zu haben.“ Ihre Mutter hatte alles für diesen Abend arrangiert. Georgiana verstand es meisterhaft, sich während der Londoner Ballsaison in Szene zu setzen. Der gesamte Richmond-Clan trug Blautöne: Die Herzogin selbst hatte ein spektakuläres Königsblau gewählt. Auf ihrer Abendgarderobe glänzte als einziger Schmuck eine Saphirbrosche. Sarah trug ein schwarz anmutendes Nachtblau. Das elegante Kleid war aufwendig mit grauen Perlen bestickt. Für die drei jüngeren Schwestern hatte ihre Mutter zarte Pastelltöne ausgewählt. Im Licht der Kronleuchter schimmerten die weich fließenden Stoffe fast weiß. Keines der jüngeren Richmond-Mädchen trug Geschmeide. Nur hübsche, kleine Sträußchen aus frischen Blumen waren adrett am Dekolleté befestigt. Stimmengewirr und Gelächter klangen zu ihnen. Es überlagerte ein populäres Tanzmenuett des Wiener Komponisten Josef Haydn, das aus dem Ballsaal im ersten Stock leicht zu ihnen hinunterschwebte. Peitschenknallen, Hufgetrampel, lautes Wiehern und die Flüche zahlloser Kutscher draußen auf der Straße kündigten noch mehr Gäste an. Dieser Abend eröffnete die Wintersaison des Jahres 1805 in der Hauptstadt des Inselkönigreiches. Die gute Gesellschaft Londons hatte sich um Lady Hollands Einladungen gestritten. Man wollte sehen und gesehen werden. Man kam in der Hoffnung, seinen Namen am nächsten Tag in den Gesellschaftsspalten der Sun oder der Times wiederzufinden. Am besten war es natürlich,