Radpilgern Extrem. Gerd Lange
Issak gestolpert und die Flasche ist ihm aus der Hand geglitten und zerborsten. Wir hatten einen ledernen, rotschwarzen Kamelhocker. Der für folgende Züchtigung herhalten musste. Es musste sich mit nacktem Hintern auf den Hocker gelegt werden. Mit einem 1,5 Meter langen Rohrstock bekam das Kind dann 10 Hiebe auf den Hintern und nicht immer wurde nur der Hintern getroffen, so dass der Erniedrigte dann in Ohnmacht fiel. Die nächsten Schläge weckten ihn wieder auf und schürten blanken Hass.
Wenn diese Prozedur vorbei war, musste der Gequälte diesem wieder den Kopf kraulen bis er schläft. Was war das für ein Mensch, nein das war kein Mensch, der war geisteskrank. Seine eigenen Kinder, die zwischen drei und vierzehn Jahre waren, sein Fleisch und Blut so zu schänden.
Wir hatten Mordgedanken und schmiedeten dazu immer Mal konkrete Pläne. Wenn wir uns deswegen trafen, beratschlagten wir, wie wir es wohl am besten anstellen könnten. Wir hatten uns nicht im Geringsten damit beschäftigt, welche Konsequenzen es strafrechtlich für uns nach sich ziehen würde. NEIN, wir wollten nur raus aus diesem Horror. Der beste Zeitpunkt, so beschlossen wir, ist der, wenn der Erzeuger wieder voll betrunken nach Hause kam und in den Schlaf gekrault werden muss. Wir nehmen einen großen spitzen Dachdeckerhammer und schlagen damit seinen bösen Kopf kaputt.
>>Ok das machen wir. << So unser Tenor. Was mit dem Leichnam zu passieren hat, war uns keines Gedanken wert. Wir wollten einfach nur keine Erniedrigungen und brutalen Übergriffe mehr aushalten müssen. Es hätte viele Gelegenheiten gegeben, aber wir taten es nicht und so legten wir ein ums andere Mal den spitzen Hammer wieder weg. Uns lähmte die Angst als die Frage aufkam, was wäre, wenn wir nicht genau treffen würden. Wir hatten Angst und das war auch gut so. Dennoch waren wir uns einig, dass es irgendwann darauf hinausgelaufen währe und dieser Racheakt in den überregionalen Medien die Schlagzeilen gefüllt hätte.
Es schmerzt auch heute noch, diese Gedanken zu reflektieren. Besonders wenn ich mitbekomme, wie Schwächere und Hilflose körperliche Gewalt erleben müssen. Hierbei kommt es mir meist hoch und brodelt in mir. Oft gehe ich, wenn möglich, dazwischen.
Unsere nicht weniger misshandelte Mutter, die oft genug mit Sonnenbrille herumlaufen musste, ist dann zu unserem Glück mit einem unserer Fahrer; unser Erzeuger hatte mit seinen Brüdern eine Tiefbaufirma in Wuppertal; durchgebrannt. Der zog uns aus der „Scheiße“ und versuchte uns alle mit groß zu ziehen. Leider war er mit dieser Situation, wie sich später oft herausstellen sollte, total überfordert.
Aber egal.
>>Danke „Wolle“, dass du Mama, meine Brüder und mich da herausgeholt hast! Danke dafür, dass wir unsere Menschenwürde einigermaßen wiederbekommen haben. <<
Wie wir in den 1990 Jahren erfuhren, kam dann das Aus für unseren Peiniger. Eine „Kneifzange“, in Form eines LKW, hat ihn als er betrunken auf einem Mofa unterwegs war, erfasst und ihm die Eingeweide herausgepresst und die Fahrbahn damit tapeziert.
>> Es war „leider“ ein viel zu schneller Tod. <<
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.