Magisches Kompendium - Engel und Erzengel - Praktische Magie der Angelistik. Frater LYSIR
Judentum (ca. 4400 Jahre), das Christentum (ca. 2000 Jahre) und der Islam (ca. 1400), ist klar, denn – etwas überspitzt formuliert – das „archetypische Verhalten“ der Menschen befindet sich im Grunde schon fast in den Genen.
Dieses Konzept könnte man sogar auch auf die Engel anwenden, denn wenn man versucht durch die Art und Weise in der man die Welt beobachtete, Prinzipien zu erschaffen, würde man letztlich wieder Engel kreieren. Der Mensch hat schon immer versucht zu beurteilen und zu beobachten, wie die Welt funktioniert, sodass er seine Wahrnehmung manifestiert hat und dadurch letztlich selbst ein Schöpfer wurde. Dies bedeutet, wenn ich mit einem Engel arbeiten will, der mir Auge in Auge gegenübersteht, werde ich mir ein Prinzip erschaffen, das ähnlich wie ich selbst bin. Wenn ich jemanden dienen will, erschaffe ich mir Engel, die mich beherrschen! Will ich lieber herrschen, werden die Energien entsprechend reagieren. Der Knackpunkt ist nur, dass dies nichts mit den autarken und individuellen Energien des Seins zu tun hat, sondern mit selbst produzierten Energieblasen, die man wieder unter die Rubrik „Egregor“ bzw. „Psychogon“ setzen kann. Generell muss man sagen, dass wir Menschen Teil unseres eigenen Experimentes sind. Somit KANN es KEIN greifbares und konkretes Beweismaterial für die Tatsache „Engel“ geben, da jeder individuell sieht und fühlt. So wird man Engel letztlich niemals durch einen empirischen Versuchsaufbau beweisen können. Man wird niemals einen Versuch so erschaffen können, dass man letztlich KEINE „Lager“ mehr braucht. Es wird immer Fraktionen geben, Fraktionen, die die Engel verleugnen oder sie absolut preisen! Es wird hier primär um das Lager des Glaubens gehen, denn viele „Engelsbegegnungen“ kann man nicht verstehen bzw. es ist einfacher daran zu glauben, dass da die Engel sind und über einen wachen. Dieser Glaube wird aber zu oft von der Literatur diktiert und entsteht nicht aus eigenen Erfahrungen. Heutzutage ist es einfacher den Glauben dadurch zu verteidigen, dass man sagt: „Das und das habe ich gelesen und es ist historisch gewachsen!“ – wie auch immer dieses historische Wachstum aussehen mag.
In meinen Augen sollte man einen Mittelweg finden. Natürlich muss jeder selbst schauen, welche Maxime er in Bezug auf die Engel vertritt, jeder muss selbst bewerten, ob er einen vorgefertigten Weg geht oder ob er bessere Alternativen wählt. Doch ich finde es bedenklich, wenn man nicht aus der Selbsterfahrung heraus berichtet, sondern nur irgendwelche Bücher zitiert, welche man als Fundament auserkoren hat.
Ob sich wirklich irgendwann der „Glaube“ in ein „Wissen“ verwandelt, sei einfach mal dahin gestellt, auch wenn ich aus meinen Erfahrungen heraus berichten kann, dass meine Erlebnisse mit den Engeln, auf den verschiedensten energetischen Ebenen, so prägnant sind, dass ich für mich wirklich aus einem Glauben ein Wissen schaffen konnte, wobei ich auch hier immer noch selbstkritisch und stets skeptisch bleibe, denn eine Selbstwahrnehmung und ein möglicher Selbstbetrug sind letztlich immer möglich. Gleichzeitig bin ich aber auch in Bezug auf die „historischen Aufzeichnungen“ skeptisch, welche man direkt in die UFO-Schublade stecken kann. Es ist ohne Weiteres möglich, dass die „alten Engelsberichte“ dadurch entstanden sind, dass Außerirdische gelandet sind – also Wesen, die nicht von der Erde kommen. Natürlich zählen auch Engel dazu, da diese Energien überall und nirgendwo „sesshaft“ sind. Doch das Bild der Engel aus „Fleisch, Blut und Raumanzügen“ ist für mich sehr schwammig und nicht zu greifen. Selbst wenn es damals so war, hat der Glaube und die Verehrung der Engel durch den Menschen Energien geschaffen, die man letztlich als Egregoren bezeichnen kann, also als autarke Energiewesen, die allein durch den Willen (die Energie des menschlichen Denkens) entstanden sind. Dadurch, dass sie nun autark sind, und wie alles einen Platz im „Großen Werk“ haben, kann man auch mit ihnen arbeiten. Die Historie an und für sich finde ich zwar interessant, doch durch den Gedanken „Alles ist mit Allem verbunden“ ist es energetisch für mich, egal, ob ich nun mit Erzengel Michael, Lugh, Merkur, Hermes oder Loki arbeite. Es sind zwar autarke Energien, aber dennoch gehören sie zu einem größeren Energiekomplex, welcher wieder nur ein Fragment einer „anderen Quelle“ ist, die sich irgendwann zu einem „Alles“ verbindet.
So möchte ich dieses Kapitel mit den Worten von Samuel Butler schließen, der sagte: „Alle Vernunft ist dagegen, und alles gesunde Empfinden spricht dafür.“ Und genau das scheint heute genauso wahr zu sein, wie in den biblischen Zeiten vor 6000 Jahren.
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