Rayan - Der Stich des Skorpions. Indira Jackson

Rayan - Der Stich des Skorpions - Indira Jackson


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Hummer hatte an ein altes Ritual erinnert und so waren die Drei am Vorabend spontan in einer Kneipe gelandet, „um auf die neue Mission anzustoßen". Das hatten sie früher immer so gemacht und es hatte ihnen stets zum notwendigen Quäntchen Glück verholfen. So argumentierte zumindest der schwarze Riese.

      Nach einigen Bieren waren sie zu Whiskey gewechselt und erst lange nach Mitternacht nach Hause gegangen. Der CEO von TanSEC hatte sich zwar zurückgehalten, was die Menge an Alkohol anging, trotzdem spürte er einen leichten Kater. Aber auch das späte Zubettgehen hatte seinem Jetlag nicht gut getan.

      Zuhause in der Wüste und ebenfalls in Zarifa ging er meist früh ins Bett, weil er gerne bei Sonnenaufgang aufstand. Nun war sein Tagesrhythmus komplett durcheinandergeraten.

      Trotzdem machten sich alle drei konzentriert an die Arbeit. Sie waren übereingekommen, zunächst gemeinsam auf das Anliegen des Kunden zu schauen, der am Vortag trotz der Unterbrechung mitten während Chos Präsentation, noch einen Vertrag unterschrieben hatte.

      Es handelte sich bei dem Auftrag um die Absicherung der Villa eines erfolgreichen Unternehmers, die dieser gerne durch ein Kamerasystem geschützt wissen wollte. Und so wälzten Rayan und Cho eine ganze Zeit lang die Grundstückspläne des Auftraggebers, um festzustellen, an welchen Stellen entsprechende Installationen notwendig und sinnvoll wären. Die Definition der richtigen Lokationen war dabei Aufgabe von Rayan, während der Japaner für die Auswahl der angemessenen Technik zuständig war.

      Hummer war bewusst in diesen Meetings nicht mit anwesend, seine Aufgabe würde später ein Echt-Test sein: er würde versuchen, in das entsprechende Anwesen einzubrechen. Im Anschluss würde er Tipps geben, um die Sicherheit noch weiter zu verbessern.

      Sie arbeiteten bis zur Mittagspause, dann hatte Cho genug Material, um eine erste Bestellung zu veranlassen. Rayan würde am nächsten Morgen noch eine Besichtigung vor Ort machen, um sich auch im echten Leben ein Bild von der genauen Lage des zu sichernden Objektes zu machen.

      Während sich der Japaner an seine technischen Orders machte, übergab er dem CEO von TanSEC alle Unterlagen, welche er zusammen mit Hummer in den letzten Wochen über den Senator gesammelt hatte.

      Rayan beugte sich gerade voller Neugier über diese Akte, als ihre Assistentin ihn informierte, dass sich ein Besucher, der keinen Termin hatte, in der Lobby unten befand. Ein gewisser „Burt Langner“. Ob Mister Tanner bereit wäre, den Herren zu empfangen?

      Lächelnd lehnte sich Rayan in seinem Stuhl zurück. „Ich kenne ihn persönlich. Lassen Sie ihn hochkommen, ich werde mir Zeit nehmen.“

      Er informierte noch seine beiden Mit-Firmeninhaber über diesen interessanten Besucher, doch bat er sie, sich im Hintergrund zu halten. Er sah kein Problem, mit dem Texaner alleine klarzukommen. Im Gegenteil, er freute sich auf das Gespräch. Trotzdem entsicherte er seine Glock 17, die unter seinem Schreibtisch in einer Halterung befestigt war.

      Anfang September 2015 – München: Stachus – Wasserspiele

      Als sie erneut den Torbogen durchquert und somit die eigentliche Fußgängerzone verlassen hatten, beschlossen sie, dass es Zeit war, zum Hotel zurückzukehren, da sie sich noch umziehen wollten.

      Alle waren sich einig, dass sie für heute definitiv genügend Abenteuer in der U-Bahn erlebt hätten, und riefen ein Taxi. Während sie einige Minuten warten mussten, entfernte sich Rayan, um zu telefonieren. Wie üblich erklärte er nicht, mit wem und warum.

      Jassim dagegen trat an den Brunnen heran, der sich auf dem Platz befindet. Voller Bewunderung beobachtete er das Spiel des Wassers und genoss es, sich in den feinen Regen zu stellen, den der Wind und die Bewegung der Springbrunnen hervorbrachten.

      Carina, die den Anblick kannte und schon tausendmal gesehen hatte, war zunächst erstaunt über seine Reaktion. Aber als sie jetzt genauer hinsah, verstand sie, was in ihm vorging.

      In der Wüste war Wasser lebensnotwendig. Auch dort gab es Brunnen, die aber in der Regel gehütet waren und gehegt und gepflegt wurden. Es war da, um Menschen, Tiere und Pflanzen am Leben zu erhalten. Ein „Wasserspiel“ wie dieses, war dort undenkbar.

      Rayan war schon genug herumgekommen, dass für ihn der Anblick nicht überraschend war. Jassim jedoch starrte die Fontaine an wie ein Kind, das zum ersten Mal ein Flugzeug sieht.

      Lächelnd stellte sie sich neben ihn und ließ sich ebenfalls durch die feinen Tropfen erfrischen.

      2013 - Rub‘ al Khali: kleine Oase - Unglaubliche Dummheit

      Murat wurde zwar wach, als sich das Kamel - samt Burt- mit einem der typischen Laute erhob, um sich anschließend mit der üblich-schaukelnden Gangart in Bewegung zu setzten. Doch bis er verschlafen aus seinem Lager heraus war, um nachzusehen, was das Tier zu diesem Geräusch veranlasst hatte, war Burt schon kaum noch zu sehen.

      Der Schreck fuhr ihm in die Glieder, als er erfasste, was der verrückte Amerikaner nun wieder angestellt hatte.

      Einen Moment war er hin- und hergerissen, denn schließlich hatte er noch fünf weitere Personen, deren Sicherheit es zu garantieren galt. Sollte der Selbstmörder doch in die Wüste reiten, oder? Inschallah!

      Doch Burts Freunde Arthur und Stephen machten Murat klar, dass die restlichen Männer in der Oase sicher waren. Burt dagegen alleine in der offenen Wüste nicht. Also stimmte er schließlich zähneknirschend zu, den Texaner zusammen mit einem der Kameltreiber zu folgen. Zwei weitere Kameltreiber würden bei den drei anderen Männern bleiben, die über den Starrsinn ihres amerikanischen Mit-Touristen nur wütend oder ungläubig den Kopf schütteln konnten. Wie konnte man nur so dumm sein? Arthur und Stephen dagegen bestanden darauf, Murat und seinen Helfer Adam zu begleiten. Ihr überzeugendes Argument war, dass jemand schließlich dafür sorgen musste, dass Burt auch mit zurückkam, so sie ihn denn fänden. Sie würden ihren Freund schon überzeugen!

      In flottem Tempo folgten sie in die Richtung, in die Burt verschwunden war.

      Und obwohl sie nur eine kurze Pause von nicht einmal einer Stunde am Mittag einlegten, mussten sie sich am späten Nachmittag eingestehen: Sie hatten Burts Spur verloren.

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