Magisches Kompendium - Heilarbeiten und die Lehre der Elemente. Frater LYSIR

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Konsequenzen auch nur im Entferntesten zu kennen. Natürlich soll der Patient im Mittelpunkt stehen, es bringt aber auch nichts, wenn dem jeweiligen Personal in diesem Bereich so viel abverlangt wird, dass diese selbst beinahe in einen „Patientenstatus“ fallen. Dies gilt aber für jegliches Personal, das direkt mit Patienten oder deren Medikamente interagiert.

      Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch sehr viele Menschen, die sich zwar „Heiler“ auf die Fahne schreiben, in Wirklichkeit aber eher raffgierige Egomanen sind, die sich durch das Leid der anderen Menschen scham- und rücksichtslos bereichern wollen. Gerade hier werden die seltsamsten und teils auch schwachsinnigen (und somit sehr gefährlichen) Heilversprechen propagiert, sodass man bei manchen Fällen nur von einer „prophezeiten Wunderheilung“ sprechen kann. Dass Gliedmaßen nachwachsen sollen, dass alle Tumore bzw. Metastasen innerhalb kürzester Zeit verschwinden oder das der Körper doch plötzlich wieder Hormone und andere Stoffe selbst produziert, obwohl er dies vorher noch nie konnte. Die Platte ist hier unendlich groß und es wird nichts ausgelassen. Alles ist möglich, auch wenn es noch so absurd ist – wie natürlicher Zahnersatz oder dass sich der Zahnschmelz wieder von allein schließt bzw. wieder aufbaut. Es werden also biologisch vollkommen unmögliche Dinge angepriesen, alles unter der Prämisse der Heilung bzw. der Wunderheilung.

      Spannend ist hier nur immer die Tatsache, dass die meisten Wunderheilungen nur leere Lufthülsen bleiben, denn auch wenn man mit Hilfe von menschlichen Stammzellen sehr viel erreichen kann (erste Versuche um wirklich Zähne nachwachsen zulassen sind schon des Längeren durchgeführt worden), wird es nicht „mal eben“ per Handauflegen funktionieren. Natürlich gibt es Heilungsverläufe, die der Schulmedizin und auch dem spirituellen Heiler Rätsel aufgeben können, doch sind diese Heilungen meist mit eigenen Körperreaktionen und –effekten zu erklären, die zwar selten, aber nicht unmöglich sind. Dass man aus Stammzellen „sehr viel“ erschaffen kann, ist auch richtig, doch sollte man eine kontrollierte Laborumgebung nicht mit dem Wohnzimmer (oder den Praxisräumen) eines Heilers vergleichen.

      Wenn es um Heilsversprechen geht, muss man sagen, dass es hiervon viele Befürworter gibt, die es unterstützen und sich auf Gründe der Ethik berufen, dass Heilversprechen und Prognosen zu unterlassen nötig sind, um den Patienten zu motivieren und ggf. die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Auf der anderen Seite gibt es aber auch genauso viele Personen, die ein Heilsversprechen strikt ablehnen. Es wird hier auch keine Erkenntnis geben, doch jeder kann hier selbst einmal reflektieren, ob man bei allen Erkrankungen sich ein Heilsversprechen wünschen würde. Nun, allgemein muss man bei allen Versprechungen immer berücksichtigten, dass es sehr deutlich betont wird, dass jede körperliche Aktion und auch jede Krankheit etwas mit unserem Energiehaushalt zu tun hat – hierbei ist der Energiehaushalt aber aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Das Wort „Energiehaushalt“ wird auch manchmal als Lückenfüller für das Wort „Gesamtkonstitution“ verwendet. Ein guter „Energiehaushalt“ würde in diesem Kontext bedeutet, dass der Organismus soweit fit ist bzw. war, und dass irgendetwas von der Norm abgewichen ist. Energiehaushalt kann und muss man aber auch wortwörtlich deuten, sodass man das energetische System des Menschen betrachten muss. Hier gilt es abzuschätzen, wie die Energiekanäle aller energetischen Körper konstituiert sind, wie die verschiedenen Energiekörper selbst agieren und beschaffen sind – auch wie diese untereinander kommunizieren und einen aktiven Austausch ausführen – und wie das gesamte Chakrensystem des Menschen schwingt. Hierbei müssen nicht nur die Hauptchakren, sondern auch die Nebenchakren und die kosmischen Chakren berücksichtigt werden, da es letztlich um eine ganzheitliche Betrachtung bzw. Bewertung geht. Wenn man dann aber in einer Betrachtung bzw. Bewertung geht, nähert man sich aber wieder gefährlich einem möglichen Heilversprechen an, oder?

      Wird nicht suggeriert, dass man die Energien und die Energieströme des menschlichen Körpers harmonisieren muss, um gesund bzw. heil zu werden? Stiftet es den Kranken nicht sogar an, einen Gedanken zu fokussieren, dass jede, auch noch so schwere oder auch tödliche Krankheit, geheilt werden kann? Dünnes Eis und definitiv nicht einfach zu kategorisieren. Deswegen sollte man es aber auch nicht pauschalisieren und alle Kommunikationen über eine Heilarbeit als Meditation, als Achtsamkeitsübung, verstehen, sodass man alle Worte mit Bedacht wählt. Mit Bedacht wählen bedeutet aber auch, dass man offen und klar kommuniziert. Letztlich muss zwar jeder Mensch individuell entscheiden, was man mit seinem physischen Körper und mit seinen energetischen Körpern (oder Geist- bzw. Seelenkörpern) machen will, doch ist es ein unumstößliches Faktum, dass man sich in „schwierigen Situationen“ leichter beeinflussen bzw. manipulieren lässt. Man muss für sich schauen und für sich auch allein die Verantwortung übernehmen, ob man sich auf eine energetische Heilbehandlung einlassen will oder nicht. Vielleicht reagiert man wirklich positiv, vielleicht zahlt man aber auch einfach nur Geld und merkt überhaupt nichts. Letztlich gilt im spirituellen Sinne, dass man, um harmonisch zu agieren bzw. um „heil“ oder „ganz“ zu sein, mit sich selbst im „reinen“ sein muss, dass man sich selbst liebt, respektiert, kennt, aber auch ggf. diszipliniert und fokussiert, sodass man sein eigener Meister, sein eigener Herr ist. Dies trifft auf sehr viele Menschen nicht zu, und wenn dann auch noch eine Krankheit hinzukommt, bröckeln Disziplin und Wille schnell dahin. Genau deswegen muss eine Heilung immer ganzkörperlich erfolgen. Ganzkörperlich bedeutet in diesem Sinne, dass die Therapie physisch, psychisch und sozial erfolgen muss. Es müssen alle drei Aspekt berücksichtigt werden, wenn man so will, muss man eine Heilungstrinität erreichen und einhalten. Der Therapeut und der Patient müssen alle drei Komponenten berücksichtigten, wobei hier der Patient das größere Stück Arbeit erhält, denn auch der beste Therapeut kann nicht zu 1000% den Patienten in all seiner Individualität erkennen und verstehen. Während die physischen Bestandteile der Heilung durch schulmedizinische und spirituelle Maßnahmen ausgeführt werden können, muss auch die psychologische Komponente stimmen, der man eine deutlich spirituellere Gewichtung beimessen kann, denn letztlich sind die ganzen tollen Übungen und Arbeiten der psychologischen Therapeuten alte Hüte, die schon immer in magischen und esoterischen Lehren vermittelt worden sind. Gleiches gilt für die soziale Komponente. Manche Menschen sind zwar Einzelkämpfer und leben nach dem Motto „der Starke ist am stärksten/mächtigsten allein“, doch sollte die Wirkung einer Krankheit nie unterschätzt werden.

      Daher ist das soziale Gefüge absolut essenziell, wenn es um eine Heilung geht. Wie diese Heilungstrinität jedoch in unserer Gesellschaft umgesetzt wird, muss jeder selbst kritisch beäugen. Hier gilt wirklich zu unterschieden, ob man noch Patient ist oder doch nur noch Kunde, der möglicherweise der „Heilseinrichtung“ (der Krankenkasse, dem Krankenhaus und dem Arzt, zusammen mit allen kausalen Personalverknüpfungen) immens Kosten verursacht, die „niemals aufgefangen werden können“ oder die „niemals eine Deckung erreichen“. So dreht es sich im Endeffekt doch immer um das Geld, ein imaginäres Ding, das die Menschen erfunden haben und nur sehr bedingt nützlich ist.

      Wenn man sich jetzt einmal die verschiedenen „Heilarbeiten“ ansieht, wird man primär auf energetische oder spirituelle Methoden stoßen. Sekundär wird man aber auch auf naturheilkundliche Verfahren stoßen, zu denen nicht nur Blüten, Kräuter, Salze und Essenzen gehören, sondern auch praktische Massagen, Akupunktur oder „andere“ physische Dinge. Die gesetzlichen Krankenkassen z. B. bezahlen u. a. (Fragmente) der Kosten bei „alternativen Heilmethoden“. Zu diesen „alternativen Heilmethoden“ zählen u. a. Atemtherapie, Bewegung, elektrische Ströme, Entspannungstechniken, Fastenkuren, Heildiäten, Heilgase, Heilpflanzen, Heilquellen, klimatische Faktoren, Krankengymnastik, Kunsttherapie, Licht, manuelle Therapien, Massage, Mineralien, natürliche Nahrungsmittel, Salze, Torf, UV-Strahlung, Wärme und Kälte. Man sieht, dass es hier eine sehr große Palette gibt, wobei man natürlich differenzieren muss, wann welche Methode angewendet wird. Wenn man die einzelnen Punkte mit der „Heilungstrinität“ kombiniert bzw. diese vergleicht, und versucht einzuordnen, findet man in allen Bereichen – egal, ob physisch, psychisch oder sozial – eine Entsprechung. Daher kann man auch manchmal „unkonventionelle Wege“ beschreiten, wenn es um eine Heilung geht. Gut, man sollte jetzt nicht glauben, dass ein Beinbruch dadurch heilt, dass man einfach eine tolle Rückenmassage bekommt, doch wenn bei den „alternativen Heilmethoden“ etwas dabei ist, dass die eigene Konstitution und das eigene Empfinden verbessern können, existiert hier auf jeden Fall eine gute unterstützende Kraft. Um eine unterstützende Kraft geht es natürlich


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