Ingenieure - Status und Perspektiven. Armin Odoleg
Der Ruf nach Frei- und Querdenkern 83
Die falschen Aussagen ( = Lügen) 114
Die Bildung an den Universitäten 118
Die Übertragung auf andere Bereiche 138
Strategien zur Erhaltung der Macht 156
Zusammenfassung und Ausblick 162
Das Schrumpfen des Wasserkopfes 164
Abstellung des Absurden Optimismus 168
Vorwort
Als Luft- und Raumfahrttechniker arbeite ich mittlerweile im Bereich der Windkraft. Warum? Als ich vor langer Zeit studierte hörte ich den Vortrag eines Betriebswirts. Er fragte: „Wie viele Unis gibt es, die Luft- und Raumfahrttechnik unterrichten?“. Wir kamen auf mindestens 8; Fachhochschulen und Universitäten. Dann meinte er: „Nehmen wir einmal an, pro Universität gibt es in diesem Studiengang 50 Studenten (wir waren mehr) – dies bedeutet im Minimum 400 Abgänger pro Jahr“. Er schloss mit der Feststellung: „Wissen sie, wie viele im Jahr in Deutschland gebraucht werden? Ich sag's Ihnen: es sind 70!“.
Und damals waren Firmen, die Flugzeuge bauten, in Deutschland noch relativ zahlreich.
Zum Thema „Windkraft“: Mir fallen ad hoc 6 Universitäten ein, an denen ein Lehrstuhl für Windkraft eingerichtet wurde. Man kann zu diesem Thema stehen, wie man will, aber: Wie viele Ingenieure werden momentan ausgebildet und wie viele werden benötigt? Muss jeder Fehler wiederholt werden? In jedem Falle wird künstlich ein Überangebot erzeugt. Vorsichtig geschätzt werden also doppelt so viele Fachleute ausgebildet wie benötigt werden. Und gleichzeitig wird der „Fachkräftemangel“ permanent thematisiert. Komisch, oder?
Das Dokument stellt somit an Beispielen die Situation insbesondere von Ingenieuren, aber auch anderen Naturwissenschaftlern, dar. Dies geschieht durch konsequentes, systematisches Hinterfragen dieser Situation.
Die Erfahrung aus vielen Firmen zeigt, dass dort so ziemlich alles eigenartig ist. Die Systeme, von denen man umgeben ist, erweisen sich großenteils als widersprüchlich. Diese Systeme werden hier erklärt, die Widersprüche aufgezeigt und der Sinn dargelegt. Denn normalerweise wäre es leicht, sie aufzulösen – wenn es wirklich gewünscht wäre.
Das bedeutet nicht, dass dies für alle Firmen gültig ist. Es scheint mir jedoch im Mittel und insbesondere für größere Firmen korrekt zu sein. Die Firmen sind dann auch zum Teil mit großem Presserummel in die Insolvenz gegangen. Oder sie waren permanent kurz davor – deshalb waren sie permanent in finanziellen Nöten und damit fehlte auch das Geld für die Angestellten und an eine Gehaltserhöhung war schon gar nicht zu denken. Während Gehaltserhöhungen