Geld oder Liebe - … damit Man(n) weiss, was SIE wirklich will. Helmut Gredofski

Geld oder Liebe - … damit Man(n) weiss, was SIE wirklich will - Helmut Gredofski


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und der Luxus im Überfluss bereitstehen, ist man auch eher geneigt, über die Liebe an solche zu kommen. Reiche Männer überhäufen gerne ihre Frauen mit Gold, Brillanten und Pelzen, um damit der Welt zu zeigen, wie prall ihr Bankkonto gefüllt ist. Sie tragen quasi über ihre Geliebte ihren Reichtum vor sich her und verführen die Damen dazu, immer mehr zu fordern. Männer können also auch das Geldstreben bei Frauen provozieren und fördern. Dann steht schnell die Liebe im Abseits.

      Wir leben nun mal in einer sehr materiell orientierten Welt. Geld ist das Mittel zum Zweck, das Aushängeschild, ob wir wohlhabend sind oder nicht. Ausreichend Geld definiert unsere Zugehörigkeit zu einer bestimmten Klasse. Sind wir Ober-, Mittel- oder Unterschicht? Wir wollen eine bestimmte Kleidung tragen, ein besseres Auto kaufen, vielleicht ein Haus bauen, in Urlaub fahren, eine attraktive Frau ergattern, schön aussehen, ins Fitnessstudio gehen, das Restaurant oder Theater besuchen, exquisite Lebensmittel kaufen und so weiter. Für alles brauchen wir ausreichend Geld. Mit Geld ist man mächtiger, hat mehr zu sagen und darzustellen. In der Politik sehen wir es doch tagtäglich, wie Geld die Welt regiert.

      Mächtige Wirtschaftskonzerne bestimmen das Leben, schicken Lobbyisten vor, um Gesetze nach ihrem Geschmack durchzudrücken. Unsere Leistungsgesellschaft animiert uns doch geradezu, ständig nach Geld zu streben. Erst danach folgt die Liebe. Oder haben Sie schon mal einen Arbeitgeber erlebt, der Ihnen vorschreibt, in Ihrem Job nach Liebe zu streben?

      Sie sollen Leistungen erbringen und nur dafür werden Sie bezahlt. Unsere Denkweise ist materialistisch angelegt – das Streben nach immer mehr Reichtum, Geld und Luxus. So ticken wir Menschen halt nun mal. Man kann es jetzt nicht verallgemeinern und daraus schließen, dass Liebe in jedem Fall etwas mit Geld zu tun hat. In manchen Kulturen ist sogar eine Heirat ausgeschlossen, wenn einer der Partner arm ist und der andere reich. Das lassen schon die Familien nicht zu. Man sucht sich jemanden mit gleichem oder ähnlichem Status aus – Geld kommt quasi zu Geld. Und auch gibt es das geflügelte Wort „… eine gute Partie machen“, was nichts anderes heißt: Ein Aschenputtel sucht sich ihren Prinzen. Vor allem attraktive Frauen fühlen sich wert, einen reicheren Mann abzubekommen. Sie halten gezielt Ausschau nach einem besseren Leben – die Liebe kommt schon irgendwie. Attraktivität hat halt ihren Preis. Wer schmückt sich nicht gerne mit einer blendend schönen Frau?

      

      Wahre Liebe – gibt es die überhaupt?

      Es gibt Kulturen, in denen die Heirat ein reines Geschäft ist. In arabisch-muslimischen Ländern sowie in China bestimmen häufig die Eltern, wen die Kinder zu heiraten zu haben. Es geht hier viel mehr um das Zusammenkommen zweier Familien – auch wirtschaftlich. In China beispielsweise halten die Eltern insbesondere von Söhnen Ausschau nach einer geeigneten Partie. Da wird viel auf Geld und Wohlstand geachtet. Da hat der Vater einen alten wohlhabenden Schulfreund, dessen Tochter im heiratsfähigen oder längst überfälligen Alter ist. Man trifft sich zum gemeinsamen Essen, zum Meeting, zum Interview. Dabei tauschen sich die Eltern aus und klopfen mögliche künftige Beziehungen ab. Die beiden Kandidaten beschnuppern sich, reden, tauschen Telefonnummern und Chats aus. Dann warten vor allem die Eltern ungeduldig darauf, was sich entwickelt.

      Manchmal hat auch die Oma ein gewaltiges Wörtchen mitzureden. Wenn ihr die künftige Kandidatin nicht gefällt, streckt sie auch schon mal den Daumen nach unten, denn sie hat ja auch das Geld mit in die Familie gebracht. Natürlich haben die Heiratskandidaten auch ein Wörtchen mitzureden. Manchmal verebbt der Austausch auch schnell, weil es einfach nicht funkt. Da wird nach Körpergröße, Alter, Beruf und persönlichen Interessen geschaut. Schließlich sollen ja die Beiden ein Leben lang zusammen sein. Von Liebe, Küssen oder gar Sex ist dabei überhaupt nicht die Rede. Man geht vielleicht ins Kino, spazieren oder zum Singen in die Karaoke-Bar.

      Die Heirat ist hier ein riesiges Geschäft. Das Paar macht das, was notwendig ist und erwartet wird. Vielleicht kommt nach der pompösen Hochzeit so etwas wie Liebe auf. Jedenfalls werden die Paare gut mit Wohnung, Auto, Jobs und sonstigem Luxus zum Start ausgestattet. Aber meist gehen solche Ehen schnell getrennte Wege. Die Damen befriedigen sich mit Luxus, Shopping und dem Treffen von Freundinnen, die Männer treffen Kumpels, spielen oder sind in den Bars zu finden. Man macht irgendwie ein Kind, weil genau das ja erwartet wird. Die Männer sind vielleicht ein wenig stolz, den Kinderwagen wollen sie aber nicht durch die Einkaufsmeile schieben. Die Erziehung wird sowieso vielfach von den Eltern übernommen, die sich auf den Nachwuchs am meisten freuen. Wahre Liebe? Zwei Menschen treffen sich aus purer Liebe, ja es gibt so etwas häufiger in westlichen Kulturen, wo die Menschen viel freier von elterlichem Druck sind und selbst entscheiden können.

      

      Wo liegt die richtige Balance?

      Um die Worte von Dirk aufzugreifen „… von Luft und Liebe allein lebt man auch nicht …“ gehört eine richtige Balance von Geld und Liebe zum Leben. Man heiratet ja nicht, um sozial abzusteigen. Beide Partner sollten einen Beruf haben und zur Not auf eigenen Füßen stehen können und unabhängig voneinander sein. Eine Beziehung auf Augenhöhe nennt man das – wirtschaftlich, intellektuell und beruflich. Allzu oft steht doch die erziehende Ehefrau und Mutter ohne eigenes Einkommen bei einer Trennung plötzlich vor dem Nichts. Keine Wohnung, kein Geld, keinen Job und dann noch die Kinder im Arm – „Wie soll ich die nur allein durchbringen?“ Wichtig ist schon eine etwa gleiche wirtschaftliche Absicherung beider Partner.

      Im Idealfall hat jeder für sich seinen eigenen Notgroschen – aber wo herrscht schon dieses Ideal vor? In der Praxis sieht es doch meist so aus, dass ein gemeinsames Konto eingerichtet ist, auf das alle Einkünfte kommen und von dem alle Ausgaben bestritten werden. Größere Anschaffungen – auch von Luxusgütern – sollten gemeinsam besprochen werden. Sie geht nicht einfach schoppen und räumt das Konto ab. Sonst würde ja auch die Familie schnell vor dem Ruin stehen. Und er kann sich auch nicht einfach einen Luxus-Schlitten kaufen. Bei größeren Anschaffungen müssen beide Partner übereinstimmen. Streit über Geld ist Gift für jede Beziehung und meist ein wichtiger Grund für die Trennung. Sie sollte einerseits auf sein gönnerhaftes Verhalten setzen.

      Wenn er allerdings ein geiziger Schotte ist, wird das auch zum Problem. Bestenfalls gehen beide gemeinsam zum Juwelier und kaufen sich jeweils eine neue Luxus-Armbanduhr. Das wäre die richtige Balance –eher sinnbildlich oder synonym zu verstehen. Die richtige Balance besteht auch in einem ausgeglichenen Liebesleben. Das ist eine ganz andere Währung. Eine Balance zwischen Geld und Liebe ist gar nicht so einfach. Sie muss gefunden werden und sich entwickeln – vor allem im grauen Alltag. Am Anfang ist die Welt noch rosarot. Die ersten Konflikte kommen schneller als man denkt, vor allem wenn Beziehungen über kulturelle Grenzen hinweg verlaufen. Das Zauberwort dabei heißt miteinander reden. Beispielsweise kann man immer einen bestimmten Termin ausmachen, an dem man regelmäßig bespricht, was jedem Partner aufstößt und geklärt werden muss. Setzen Sie sich beispielsweise immer sonntags zusammen und gehen die abgelaufene Woche durch, planen die neue gemeinsam. Was ist schief gelaufen, wo habe ich Bauchschmerzen, was könnten wir ändern und besser machen? Kommunikation in der Beziehung auch über Geld und Liebe ist so wichtig. Da kann dann nichts so leicht anbrennen.

      Reden Sie miteinander bevor es kracht. Sie nehmen damit auch aufkommende ungute Gefühle raus und lassen Luft ab. „Sag mal, war die neue Frisur jetzt wieder nötig?“ – „Brauchtest Du unbedingt zwei neue Krawatten und das teure Hemd?“ – „Warum gehst Du nach der Arbeit mit Deinen Kollegen immer in die Bar?“ – „Müsst Ihr Euch zum Kaffekränzchen immer im Café des teuersten Hotels treffen?“ – „Wie findest Du es, wenn wir uns ein neues Auto kaufen?“ – „Ich habe neulich ein tolles Collier gesehen. Schau es Dir doch mal an!“ … und so weiter.

      

      Mit Gefühlen spielt man nicht

      Mit den Gefühlen anderer Menschen


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