So geht KLARTRÄUMEN. Christian Reiland
Neugier ist uns allen angeboren. Sie muss also nicht wieder gelernt, sondern lediglich geweckt werden.
Die weniger Gute: Mit dem Älterwerden nimmt diese Neugier in der Regel (nicht bei jedem) ab10. Wohl fühlen wir uns zunehmend mehr mit und im Vertrauten. Neuem stehen wir abweisend oder gar ängstlich gegenüber und nicht zuletzt bedeutet Neues zumeist Arbeit und Lernen.
Sollte »neu« generell »schlecht« für dich bedeuten, so wird sich folglich die »Neu«-gier allgemein bei dir in Grenzen halten.
Ist dies der Fall, so steh jetzt einmal auf und geh durch deine Wohnung. Alle Dinge, die du siehst, waren einmal neu. Der Fernseher, der Computer, das elektrische Licht, Strom aus der Steckdose, die Heizung, der Herd, die Waschmaschine, das fließende Wasser, WC usw.
Könnte man da nicht zu der Erkenntnis kommen, dass »neu« überwiegend »besser« und zumeist weniger Arbeit und Zeit bedeutet?
Um mehr oder wieder Neugier zu entwickeln11, ist eine starke Motivation sehr hilfreich.
Nimm dir einige Minuten Zeit und stell dir vor, wie dein Leben wohl in Zukunft verlaufen wird, mit immer weiter nachlassender Neugier im Allgemeinen?
Ist diese Vorstellung schmerzhaft, hast du dein starkes Motiv.
Lässt sie dich eher vor Langeweile einschlafen, dann hast du jetzt ein kostenloses und funktionierendes Einschlafmittel. Davon abgesehen solltest du vielleicht noch etwas tiefer graben. Leider ist es so, dass eine Motivation »weg vom Schmerz« in der Regel bessere Ergebnisse liefert als »zur Freude hin«.
Finde also ein Motiv, das schmerzlich ist, in Bezug auf eine nachlassende Neugier in der Zukunft. Was könntest du dir alles »abschminken«, wenn du diesen Prozess nicht aufhältst oder umkehrst? Welchen Preis müsstest du dafür zahlen?
Nachdem du die schmerzhafte Seite erfahren hast, kommen wir abschließend noch zum positiven i-Tüpfelchen, dem Sahnehäubchen auf die Motivation.
Stell dir nun vor, wie dein Leben wohl in Zukunft verlaufen wird, wenn deine Neugier in allen Bereichen deines Lebens stetig wächst und wächst und wächst. Welche positiven Auswirkungen hätte dies wohl?
Ich geh mal davon aus, dass die Motivation für die Entwicklung deiner Neugier jetzt vorhanden ist. Jetzt liegt es an dir. Geh auf die Suche nach Neuem auch im Vertrauten.
Wenn du möchtest, mach dir eine Liste mit neuen Dingen und Aktivitäten, die du erfahren oder neu erfahren willst. Schau dir deine Umwelt genau an, hör und fühl sie. Beherzige die Dinge aus dem Abschnitt, in dem es um die Schulung der Sinne geht.
Stell Dinge infrage und stell Fragen. Zeig deiner Umwelt und den Menschen, Tieren und Pflanzen in deinem Umfeld, dass du dich für sie interessierst.
Lerne Neugier von den Kindern, und/oder erinnere dich an deine kindliche Neugier und lass diese Stück für Stück wieder in dein Herz und Leben.
So, das war es mit der Erweckung und Steigerung der Neugier im Allgemeinen, welche sich sicherlich positiv auf das Interesse an Träumen und der Traumwelt auswirken wird und damit auf die Klartraumquote. Wie lang es dauern wird, bis sich allein damit der erste Klartraum einstellt, kann ich nicht beantworten. Schließ jedoch nicht aus, dass es sehr schnell gehen kann.
Sollte der »allgemeine« Weg für dich nicht infrage kommen, aus welchen Gründen auch immer, so kannst du den »Motivation- zur Neugier-Vorgang« auch ganz spezifisch auf deine Träume und Umgebung (Wach- und Traumwelt) anwenden.
Ein kleiner Hinweis noch vorab: Du kannst neugierig auf deine Träume sein, ohne ein Tagebuch zu führen. Es wird dir nur wesentlich leichter fallen.
Nimm dir einige Minuten Zeit und stell dir vor, wie, aufgrund deiner mangelnden Neugier an deinen Träumen und deiner Umgebung (Wach- und Traumwelt), dein Ziel, häufig und regelmäßig klarzuträumen, in weite Ferne rückt?
Ist diese Vorstellung schmerzhaft, hast du dein starkes Motiv.
Wenn nicht, dann grab etwas tiefer.
Was kannst du dir alles »abschminken«, wenn du diese Neugier auf deine Träume und Umgebung (Wach- und Traumwelt) nicht entwickelst? Welche tollen und fantastischen Sachen würdest du dann wohl nie bewusst im Traum erleben?
Nachdem du die schmerzhafte Seite erfahren hast, kommen wir abschließend noch zum positiven i-Tüpfelchen, dem Sahnehäubchen auf die Motivation.
Stell dir nun vor, du entwickelst diese Neugier auf deine Träume und Umgebung (Wach- und Traumwelt). Was für tolle und fantastische Dinge könntest du dann in Zukunft häufig und regelmäßig bewusst im Traum erleben?
Dein »Neugier-Anker«
Beim sogenannten »Ankern«, eine Technik aus dem NLP, wird ein gewünschter emotionaler Zustand mit einer Bewegung, Berührung, einem mentalen Bild oder Symbol oder einem Wort verbunden. Ist der Anker etabliert, so kann allein, beispielsweise mithilfe der Bewegung, der gewünschte Zustand wieder hergestellt werden.
Wie wäre es mit einem Anker für Neugier?
Schritt 1: Entscheide dich erst einmal für eine passende Bewegung, Berührung, ein Bild, ein Symbol oder ein Wort. OK. Ich helf dir ein wenig.
Bewegung/Berührung: Such dir einen Finger der linken Hand aus. Bring die Fingerspitze dieses Fingers und die Daumenspitze der gleichen Hand zusammen und übe, wenn sie sich berühren, einen gegenseitigen mittleren Druck aus. Die Druckstärke sollte eindeutig sein und du solltest sie dir für später merken.
Bild/Symbol: Stell dir ein großes gelbes Fragezeichen auf blauem Grund vor. Präge dir dieses Bild genau ein.
Wort: Sprich das Wort »Neugier« innerlich oder laut aus, in einem passenden Tonfall. Merk dir diesen und auch die Lautstärke für später.
Welche der drei Möglichkeiten du wählst, liegt bei dir. Hast du Probleme mit dem Visualisieren, so scheidet schon mal die Zweite aus. Die Erste hat für mich das meiste Potenzial, da du später noch weitere hilfreiche emotionale Zustände, beispielsweise »Gelassenheit«, »im Hier und Jetzt sein« oder »motiviert sein«, mithilfe der gleichen Vorgehensweise, an den anderen Fingerspitzen ankern kannst.
Schritt 2: Wenn du dich für deinen Neugier-Anker entschieden hast, dann erinnere dich an etwas, worauf du so richtig neugierig warst. Vielleicht gibt es auch gegenwärtig etwas, auf das du extrem neugierig bist. Vielleicht dein erster Klartraum, ein neues Spiel, was auch immer.
Du hast etwas gefunden. Sehr schön.
Schritt 3: Entspann dich, atme ein- bis zweimal tief ein und aus und schließ die Augen.
Denk nun an das Objekt (oder Subjekt) deiner Neugier.
Wenn du an dieses denkst, was siehst du? Lass dir Zeit. Was hörst du? Was spürst du?
Fühlst du das Gefühl der Neugier? Wo genau in deinem Körper fühlst du es am stärksten? Verdoppele dieses Gefühl. Dein Körper weiß, wie das geht.
Verdoppele das Gefühl der Neugier noch einmal ... und noch einmal, solange bis jede Zelle deines Körpers mit Neugier erfüllt ist und dann, kurz bevor du schier vor Neugier »platzt«, verbinde dieses Gefühl mit dem Anker (Bewegung, Berührung, Bild, Symbol oder Wort), für den du dich entschieden hast.
Schritt 4: Wiederhole Schritt 3 noch einige Male (5- bis 6-mal sollte ausreichend sein), heute oder über die nächsten Tage verteilt, bis der Anker etabliert ist. Du kannst dafür gerne ein anderes, vielleicht noch stärkeres Objekt deiner Neugier wählen. Der Anker muss jedoch immer derselbe sein. Dass dieser »sitzt« erkennst du daran, dass, wenn du ihn auslöst, du wieder diese Neugierde fühlst. Vielleicht nicht ganz so stark, wie in Schritt 3, jedoch sollte sie zweifelsfrei spürbar sein.
Was