Henochische Magie - Band 1. Frater LYSIR

Henochische Magie - Band 1 - Frater LYSIR


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hatten, sondern primär astralen Lightshows glichen. Dies ist ein wichtiges Indiz, dass Kelley entweder nur etwas frei erfunden hat und im Schaustein nichts sah, oder dass er durch astrale Parasiten schlicht weg verar… ähm… betrogen wurde. Immer wieder wurde darauf beharrt, dass Kelley weitere Arbeiten ausführen solle, da „beim nächsten Mal wichtige Informationen gegeben werden“! Doch es blieb eher dabei, dass belanglose Halbwahrheiten in den Visionen entstanden und Prophezeiungen gegeben wurden, die offensichtlich nur auf der Astralebene Substanz hatten. Immer wieder gab es religiöse Abschweifungen, und wenn der Ton der Engel heute noch wie damals wäre, würde es kaum Channelings geben. Dies zeigt aber wieder sehr deutlich, dass die Engel sich direkt auf die Charakterzüge eines Menschen beziehen und auch dessen Filter verwenden. Da Dee sehr, sehr gläubig war, waren auch die Gespräche sehr hierarchisch. Bei meinen Kommunikationen mit den Ebenen der Engel ist es primär geschwisterlich, auch wenn es ab und zu Situationen gibt, wo Engel in „Angebermontur“ erscheinen (Golde Rüstung, große Energieflügel etc.), sodass ich weiß, dass es um etwas „Offizielles“ geht. Dies ist aber eine spezielle Codierung meiner Bildsprache und hat mit der allgemeinen energetischen Realität wenig zu tun.

      Doch es gibt auch Abschnitte in den Aufzeichnungen von John Dee, die deutlich zeigen, dass es hochproduktive Zeiten gab. In diesen Zeiten wurde u. a. das magische System der henochischen Magie rudimentär übermittelt – doch eine rudimentäre Übermittlung stellt noch kein geschlossenes System da. Es wurden auch andere magische Systeme angeschnitten, doch stets sieht man, dass es Grundzüge waren, die nicht bis ins kleinste Detail ausgearbeitet worden sind. Doch genau dies macht die Arbeit authentisch. Die geistige Welt produziert keine vorgefertigten Systeme für faule Menschen. Die geistige Welt bietet ein Fundament und gewisse Spielregeln oder Gesetzmäßigkeiten, sodass der kreative, magisch bewusste Mensch etwas Individuelles erschaffen kann.

      Da die henochische Magie auch heutzutage nicht wirklich bekannt ist, bzw. von der breiten esoterischen, spirituellen oder magischen Masse als zu kompliziert und zu schwierig abgetan wird, ist es nicht verwunderlich, dass es um diese Magie regelrechte Verschwörungstheorien gibt. Mal ist das henochische eine Sprache des alten Atlantis, dann wieder eine Magie, die ein paar Jahrhunderte vorher von „Christian Rosenkreuzer“ (selbst eine legendäre Figur der christlichen Mystik des 15. Jahrhunderts) gefunden bzw. erfunden wurde und letztlich hat es auch etwas mit den „Großen Alten“ zu denen, jenen Wesen, die H.P. Lovecraft in seinen Romanen umsetzte. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die henochische Magie in der Szene oft als „das wirksamste oder mächtigste System überhaupt“ deklariert wird oder einfach als „mittelalterliche Chiffre“ vom ersten James Bond, 007 überhaupt; John Dee, der eben auch Geheimagent war oder gewesen sein sollte.

      In diesem Zusammenhang ist es immer wieder erstaunlich, wie historische Daten minutengenau, bis in unsere Tage, überlebt haben. So soll John 13.07.1527 um genau 16:11 Uhr geboren worden sein. Da zu der damaligen Zeit jeder sicherlich eine Uhr (oder ein Smartphone?!!?) in der Tasche hatte, und es in den großen Kliniken des Mittelalters natürlich duzende Geburtshelfer gab, ist es logisch, dass jede Geburt minutengenau aufgezeichnet wurde. Ohne Worte! So ähnlich ist es auch mit dem Tod von John Dee. Mal ist er am 12.12.1608 gestorben und mal am 26.03.1609. Letztlich sind beide Daten irrelevant, zeigen aber, wie absurd manche Autoren die henochische Magie vermarkten wollen.

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      Der magische Geheimagent und die 007 des John Dee

      Man wird diese Filme kennen, in denen ein Mann den berühmten Satz „Mein Name ist Bond, James Bond“ sagt. Seit vielen, vielen Jahren agiert der Held immer mal wieder für den MI6 in aller Welt und rettet diese u. a. vor Erzbösewichten. Nun, in diesem Kapitel geht es nicht darum, wie James Bond alles via henochischer Magie lösen könnte – obwohl das ein lustiger Gedanke wäre, wenn er kurzer Hand den Bösewicht energetisch ausschaltet. Es geht hierbei um Gerüchte und Tatsachen, die mit John Dee und der Nummer „007“ zu tun haben.

      In der Literatur und im Internet kann man immer wieder lesen, dass John Dee ein Geheimagent war, der für die Königin von Engeland – Elisabeth I. – verschiedene Aufträge ausführte und seine Berichte oder auch Briefe an die Königin mit „007“ signierte. Man könnte aber auch sagen, dass er zweimal das astrologische Sonnensymbol wählte und einen abschließenden Winkel. Vielleicht aber auch ein Wurzelzeichen, welches sich von einem „r“ ableitet und für „radizieren“ steht. Da dieses Wurzelzeichen das erste Mal 1525 vom deutschen Mathematiker Christoph Rudolff verwendet wurde, ist dieses sogar denkbar. Vielleicht ist es aber auch wirklich eine „7“, was sich aber dann auf die Heptarchie der Hermetik beziehen könnte, bzw. auf die „mystische Heptarchie“ und die „49 guten Engel“. Die Wurzel aus 49 ist 7 – wenn das kein magischer Zufall ist, oder? Oder bezieht es sich doch darauf, dass die 7 stets eine „heilige Zahl“ war? Wie ich bereits im letzten Kapitel erwähnte, hatte John Dee mit Königin Elisabeth zu tun und hatte auch einen gewissen Ruf – gerade, wenn es um okkulte Fragen ging. Es wird gemunkelt, dass die Königin „ihren“ John Dee auch mit dem Begriff "Noble Intelligencer" oder "My Ubiquitous Eyes" betitelte, was so viel heißt wie „Edler Geheimdienstler“ bzw. „Meine allgegenwärtigen Augen“. Nun, ob wirklich damit ein Spion gemeint war oder einfach ein okkulter (also „verdeckter“ / „geheimer“) Mann, der sich auf die Kunst der Divination verstand, muss jedoch offenbleiben. Fakt ist, dass es schon immer Spione gab und auch immer Spione geben wird. Egal, ob nun ein 007 agiert oder ein John Dee. Da Dee ein hoch intelligenter Mann war und sich auch im Königshaus frei bewegen konnte, muss in diesem Zusammenhang auch die henochische Sprache und die verschiedenen „Werkzeuge“ wie z. B. das Sigillum Dei Aemeth skeptisch betrachtet werden. Was ist, wenn es nicht die Sprache der Engel ist, sondern einfach eine Codierung, in der es um das „alltägliche Spionagegeschäft“ ging? Auch Dee’s berühmte Glyphe, die „Hieroglyphic Monad“ bzw. Monas Hieroglyphica muss in diesem Fall kritisch beäugt werden. Was ist, wenn es sich hierbei um einen Codeschlüssel handelt, der auf einem speziellen Text eine geheime Botschaft freigibt? Sogar die Zusammenarbeit mit Edward Kelley und das gesamte „henochische Projekt“ müssen erneut beleuchtet werden.

      Allgemein kann man die Informationen, die durch die geistige bzw. henochisch-angelistische Welt gegeben wurden, in drei große Bereiche einteilen. Hier sind einmal die „mystische Heptarchie“, das „Liber Loagaeth“ und schließlich die „henochischen Calls“ zu nennen. Da die mystische Heptarchie wie eine mittelalterliche Grimorie aufgebaut ist, findet man hier viele Beschwörungen und verschiedene Siegel bzw. Sigillen. Hier kann man natürlich den „Geheimagentengedanken“ haben, dass die Siegel bzw. die Sigillen Botschaften sind, die man nur entschlüsseln kann, wenn man das entsprechende Siegel/Sigill – ähnlich eine Codeschablone – auf einen bestimmten Text legt. Da klassische Planetensigillen genau so entstehen – man sieht auf einer Planetenkamea ein Wort oder ein Mantra und erhält so ein individuelles Sigill – ist dieser Gedanke nicht wirklich wegzudiskutieren. Wenn man nicht das „richtige Fundament“ hat, um die Schablone dort aufzulegen, wird man die geheime Botschaft niemals entschlüsseln können.

      Wenn man dann zum Liber Loagaeth geht, wird es noch unheimlicher, da es sich hierbei um ein „Verzeichnis“ handelt, das aus 48 Buchstabenquadraten bestehet, die ohne Weiteres verschiedene Codes enthalten können. Und auch die henochischen Schlüssel, die zwar übersetzt wurden und im Grunde „nur“ mystische Botschaften enthalten, können mit einem „007-Blick“ als verschlüsselte Dokumente betrachtet werden, da die Übersetzungen von Dee und Kelley kamen.

      Zwar wird deutlich gesagt, dass es sich bei dem Henochischen um eine eigene Sprache handelt, die allein durch ihre Phonemik energetische Wesen herbeirufen kann, welche wiederum in einer „großen Tafel“ – in den vier Wachtürmen und der „Tafel der Verbindung“ – zu erkennen, bzw. zu finden sind, doch muss dies erst genau betrachtet werden. Das Henochische besitzt eine eigene Grammatik und wird als „eigene Sprache“ akzeptiert, wobei dies auch für das Elbische gilt, erfunden von John Ronald


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