Die Verwandlung. Claudia Rack

Die Verwandlung - Claudia Rack


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      Claudia Rack

      Die Verwandlung

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1. Kapitel

       2. Kapitel

       3. Kapitel

       4. Kapitel

       5. Kapitel

       6. Kapitel

       7. Kapitel

       8. Kapitel

       9. Kapitel

       10. Kapitel

       11. Kapitel

       12. Kapitel

       13. Kapitel

       14. Kapitel

       15. Kapitel

       16. Kapitel

       17. Kapitel

       18. Kapitel

       19. Kapitel

       20. Kapitel

       21. Kapitel

       22. Kapitel

       23. Kapitel

       24. Kapitel

       Impressum neobooks

      1. Kapitel

      Mittlerweile waren es vier Wochen, die Ariana von Jazar getrennt war. Sie nahm am Tempo zu, als sie ihren morgendlichen Lauf absolvierte. Ihr dunkler Trainingsanzug schützte sie vor der eisigen Kälte. Die schwarze Mütze, die sie bis in ihre Stirn zog, verdeckte ihre brünetten Haare. Das Joggen im Kerry Park in Seattle wurde für sie zur morgendlichen Routine. Sie fiel beim Morgengrauen aus dem Bett, nachdem sie Alpträume unruhig schlafen ließen. Total übermüdet streifte sie sich als Erstes den Trainingsanzug über, um sich für den täglichen Lauf bereitzumachen. Ariana war es egal, ob es gut für ihre Kondition war oder nicht. Sie brauchte diese Zeit, um ihre Gedanken zu sortieren und Kraft zu sammeln. Die Bilder in ihrem Kopf verblassten nicht, egal wie sehr sie sich anstrengte. Zu jeder Zeit sah sie Jazars Gesicht. Die wundervollen stahlblauen Augen, die diesen seltsamen Schimmer aufwiesen, sobald er in ihre Augen sah. Der sinnliche Mund, der ihr Wonnen schenkte, die sie zuvor nicht kannte. Nachdem Arabas ihr in jener Nacht offenbarte, dass Jazar in einer abgelegenen Hütte war und das Gedächtnis verloren hatte, kämpfte sie für seine Rückkehr. Sie sehnte sich nach Jazar. Sie brauchte ihn. Es war die reinste Folter zu wissen, wo er war und nicht zu ihm gehen zu können, außer als fremde Person. Zweimal in der Woche ging sie zum Kickboxen, um ihre Technik im Nahkampf zu trainieren. Sie erinnerte sich daran, wie Jazar ihr die Grundtechniken beigebracht hatte. Mit der Hand wischte sie eine Träne weg, die sich auf ihre Wange schlich. Nichts war mehr wie zuvor. Ihr Leben hatte sich komplett verändert, nachdem sie das Tor zum Himmel geöffnet hatte. Der Kerry Park war verlassen, bis auf vereinzelte Leute, die es ihr gleichtaten und ihrem Sport nachgingen. In der Nacht zuvor hatte es geschneit, sodass sie umringt war von der weißen Pracht. Bis auf Arabas hatte sie keinen anderen Engel mehr gesehen. Es verletzte sie zutiefst, dass sie keinerlei Notiz von ihr nahmen. Ariana fühlte sich benutzt und weggeworfen, nachdem sie ihren Zweck erfüllt hatte. Niemand vermisste Jazar, außer sie. Ihr Glaube an Gott und den Himmel war zerstört. Die Tränen versiegten nicht, sodass sie anfing zu schniefen. Ihre Atmung wurde flacher. Einzelne Schneeklumpen wirbelten vom Boden auf und durchnässten ihre Hose. Sie lief schneller, bis ein ziehender Schmerz in ihrer rechten Leistengegend Ariana störte. Sie blieb stehen, beugte sich vor und stützte ihre Hände auf den Knien ab. Schwer atmend sah sie auf und orientierte sich. Sie war länger gelaufen, als üblich. Sie richtete sich auf. Ein Blick auf ihre Armbanduhr sagte ihr, dass es Zeit war. In gemächlichem Tempo machte Ariana sich auf den Rückweg. Zur Zeit nutzte sie das schicke Appartement von Jazar im Escala. Dort war sie ungestört und niemand stellte ihr unangenehme Fragen. Arabas und Nicholas waren die Einzigen, die ihren Aufenthaltsort kannten. Arabas hatte ihr geholfen und einen Schutzzauber auf das Appartement gelegt, sodass keine unbefugten Gäste eintraten. Das Haus ihrer Adoptiveltern war verkauft, und soweit sie wusste, wohnte eine andere Familie darin. Das Einzige, was ihr von ihrem bisherigen Leben geblieben war, war ihr bester Freund Nicholas und ihre Arbeit in der Bibliothek. Sie arbeitete halbtags und für ein paar Tage in der Woche. Die restliche Zeit ging für die Recherchen drauf und für ihr Training. Arabas fühlte sich zum Teil verantwortlich und unterstützte sie finanziell, obwohl sie es ablehnte. Ariana wusste nicht, woher Arabas an Geld kam, sie fragte nicht nach. Es war besser sich aus seinem Leben weitestgehend herauszuhalten. Die Beziehung zu ihm war schwierig. Er tat alles, um zu helfen, sah sie ständig entschuldigend an mit den pechschwarzen Augen. Verziehen hatte sie ihm nicht. Hinzu kam, dass Ariana nachtragend war. Diese Eigenschaft bekam Arabas jedes Mal zu spüren, sobald sie sich sahen. Und heute war wieder so ein Tag. Sie hatten eine Verabredung und sie hatte nicht mehr viel Zeit. Der Pförtner nickte ihr lächelnd zu, sobald Ariana die Eingangstür öffnete. Sie wünschte ihm einen Guten Morgen und eilte zum Aufzug. In den vier Wänden gelandet, steuerte Ariana das Badezimmer an. Der Trainingsanzug landete achtlos auf den Bodenfliesen. Ariana streifte die Mütze von ihrem Kopf, sodass ihre violette Haarsträhne hervorstach. Sie fuhr mit einer Hand kurz darüber und betrachtete sich eingehend im Spiegel über dem Waschbecken. Ihre dunkelbraunen Augen schimmerten von den Tränen. Dunkle Augenringe zeichneten sich in ihrem blassen Gesicht ab. Sie sah übermüdet aus. Ein Seufzer entrang sich ihrer Kehle, bevor sie unter die Dusche ging. Der heiße Wasserstrahl hinterließ eine Dampfwolke und die Scheiben der Duschkabine beschlugen sofort. Ihr Körper war schemenhaft hinter den beschlagenen Scheiben auszumachen. Ariana schloss die Augen und stütze sich mit den Händen an den Scheiben ab, sobald der Wasserstrahl über ihr Rückgrat fuhr. Selbst diese herrliche Dusche konnte sie nicht angemessen genießen. Ihre Sehnsucht saß tief. Die Liebe zu Jazar fraß sie innerlich auf. Die Trennung von ihm hinterließ täglich mehr Spuren an ihr und das wusste


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