Sulaya. Dylan McCuller

Sulaya - Dylan McCuller


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      Dylan McCuller

      Sulaya

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Zitat

       Befreiung

       Ronja

       Das Taufbecken

       Das neue Leben

       Dr. Bossel

       Cumshots

       Sulaya

       Über den Wolken

       Los Llanos

       Stockschwul

       Losgelöst

       Nächtlicher Besuch

       Allein mit ihr…

       Revanche

       Die Angst eines Verliebten

       Impressum neobooks

      Zitat

      Onanie ist Sex mit einem, den man wirklich liebt.

       Woody Allen

      Befreiung

      Der Tag, an dem Rafael Sonter das erste Mal in der Öffentlichkeit onanierte und dabei den Rausch der Erregung und des Glücks kennenlernte, den er niemals mehr missen wollte, jener Tag hatte auch in anderer Hinsicht für ihn auf wunderbare Art und Weise begonnen.

      Am Morgen dieses Tages war seine Mutter Hannelore-Frederike Sonter, 67-jährig, über den Jordan gegangen. So lange er denken konnte, reichte der bloße Gedanke an sie, um ihm die Luft zum Atmen zu nehmen. Eine Metallstrebe um seinen Brustkorb, ein maßregelnder Daueralbtraum, ein bösartiges Geschwür - das alles und noch viel mehr war Hannelore-Frederike Sonter gewesen.

      Bis zum Schluss hatte er mit ihr zusammen in dem alten Haus am Stadtrand gelebt, wo sie seine Hemden bügelte und ihm den Morgenkaffee aufkochte, in seiner Bettwäsche schnüffelte und ihm alle drei Monate die Haare kürzte.

      Die Nachricht von ihrem Ableben erreichte ihn auf der Arbeit im Bürgerbüro, als er gerade die Ummeldung eines halbtauben, senilen Ehepaares vornehmen musste.

      Seine Mutter war am frühen Vormittag mit dem Taxi zu einem routinemäßigen Arztbesuch aufgebrochen. Beim Arzt war sie allerdings nie angekommen, denn noch im Taxi erlitt sie einen Herzanfall. Obwohl der Fahrer sofort ins nächste Krankenhaus gerast war, gelang es ihnen dort nicht, wie die auf Mitgefühl machende Stimme am Telefon erklärte, »sie wieder zurückzuholen«. Gut so, gut so, hatte er gedacht, lasst sie um Gottes willen, wo sie ist, und er spürte wie ihm die Gesichtszüge entglitten, er lauthals auflachen und jubeln wollte, und erschreckt hielt er sich die Hand vor den Mund.

      Er entschuldigte sich laut bei seiner schwerhörigen Kundschaft, stand, nein, sprang auf und eilte in das Büro seines Vorgesetzten, dem er in kurzen abgehackten Sätzen, die Hand immer wieder vor den Mund haltend, den schweren Schicksalsschlag nahebrachte.

      „Mein Gott, Herr Sonter, das ist ja schrecklich, gehen Sie nur nach Hause, gehen Sie nach Hause, es tut mir ja so leid…“

      Es war das letzte Mal, dass Rafael Sonter an seinem Arbeitsplatz gesehen wurde.

      Ronja

      Nachdem er das verhasste Rathausgebäude verlassen hatte (die »sichere Laufbahn« des Verwaltungsfachangestellten - allein dieses Wort war eine Krankheit - hatte ihm seine Mutter eingebrockt), war er jedoch nicht nach Hause gefahren, sondern hinunter in die Innenstadt gegangen. Wie ferngesteuert hatte er sich in die Herrenabteilung von Barstadt begeben, wo das Mädchen mit dem phänomenalen Hintern und den gazellenartigen Beinen arbeitete.

      Sie mochte etwa achtzehn sein, vielleicht auch erst sechzehn, und Sonter, der gut zehn Jahre älter war, beobachtete sie schon seit langem. So hatte er vor ein paar Wochen, als sie mit einer Kollegin sprach, aufgeschnappt, dass sie Ronja hieß. Der Name beflügelte seine sexuellen Phantasien. Diese Phantasien hatte er bisher nur nachts, wenn seine Mutter schlief, ausgelebt. Dann schlich er ins Badezimmer, verschloss die Tür und stellte sich an den Rand der Badewanne. Und das Kopfkino begann: Ronja sitzend am Rand der Wanne, seinen Schwanz in der Hand, dann im Mund. Es dauerte nicht lange, und er spritzte ab. Oh, Ronja!

      Aber mit dieser Heimlichtuerei war jetzt Schluss. Beschwingt trat Sonter von der Rolltreppe auf die zweite Ebene des Kaufhauses. Und da sah er sie auch schon. Und, oh mein Gott, sie bückte sich gerade…

      Er wollte dicht an ihr vorbei gehen, soviel wie möglich mit allen Sinnen in sich hineinsaugen und auf seine innere Filmrolle wickeln, um es dann jederzeit abspielen zu können. Als er sie fast erreicht hatte, hob sie ihren Oberkörper, und während sie sich zu ihm drehte, warf sie ihr langes schwarzes Haar nach hinten. Der betäubende Duft eines orientalischen Parfums schlug Sonter entgegen, er sog ihn tief in seine Lungen; Lungen, die seit der Nachricht vom Tod seiner Mutter das doppelte Volumen zu haben schienen. Er konnte nichts dagegen tun, aber ein blödes Grinsen breitete sich auf seinem einfältigen Gesicht aus. In seinen Lenden kribbelte es angenehm. Sie strahlte ihn an wie tausend Sonnen und fragte:

      „Hallo, kann ich Ihnen vielleicht helfen?“

      Und wie du das könntest, meine Süße, dachte er stöhnend, falls man im Gedanken stöhnen kann, und sagte: „Äh, nein danke, ich schau mich nur ein wenig um.“ Was nicht gelogen war.

      Ihre Augen sind dunkelbraun, dachte Sonter, fast schwarz, und während er sich langsam an ihr vorbeischob, glitt sein hungriger Blick über die helle Haut ihrer Arme und den dünnen Stoff ihrer kurzärmligen Bluse. Trug sie überhaupt einen BH?

      Er suchte zwei Jeanshosen und eine Sommerjacke aus und ging in die Umkleidekabine.

      Es war nicht das erste Mal, dass er dort seine Hosen herunterzog und auf die Stimme von Ronja lauschte, die irgendwo auf der anderen Seite des Vorhangs war, vielleicht nur wenige Meter von ihm entfernt. Dann stand er vor dem Spiegel und sah zu, wie sein Penis anschwoll und sich in die Höhe reckte. Aber niemals vorher wäre er so weit gegangen sich einen runterzuholen – weil seine Mutter es gerochen hätte, weil sie ihn mit ihren tadelnden, geringschätzigen Blicken tagelang stumm verhört hätte.

      Davon bekommt


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