Ihr Geschmack war so einzigartig und lecker. Jennifer Connely

Ihr Geschmack war so einzigartig und lecker - Jennifer Connely


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und habe mich aus der ganzen Sache völlig raus gehalten, überhaupt keine Partei ergriffen für irgend jemanden. Ich fand es nur schade, als es plötzlich hieß, du seist ausgezogen und du tatsächlich einfach so verschwunden warst. Umso schöner fand ich es, dir so unerwartet nach all den Jahren wieder über den Weg zu laufen und das würde ich gerne mit dir feiern..!”, sagte ich ehrlich und schwenkte die Flasche Rotwein in der Hand.

      Sie lächelte und an ihren Augen konnte ich erkennen, dass sie mir glaubte und dass es ihr gefiel was ich gesagt hatte.

      „Setz dich doch und hol schon mal Weingläser aus dem Schrank dort. Da müsstest du auch einen Korkenzieher finden. Ich mach mich ein wenig frisch und zieh mir etwas passenderes an……bin in ein paar Minuten wieder da”, sagte sie und verschwand in einem der beiden Zimmer nebenan.

      Ich hing meine Jacke an der Garderobe im Flur auf , entnahm zwei Rotweinkelche aus dem Wohnzimmerschrank und setzte mich mit dem Korkenzieher auf einen der insgesamt drei weißen Sessel, die um einen kleinen Tisch gruppiert waren, um die Flasche zu entkorken.

      Ihr Wohnzimmer war nicht wirklich groß, aber dafür ganz gemütlich. Jedoch war er für meinen Geschmack mit zu vielen kleinen kitschigen Accessoires ausgestattet:

      So gab es zwei gefüllte Setzkästen mit allerlei Krimskrams an den Wänden und auf der Fensterbank standen mehrere Püppchen und Teddybären, die freundlich in den Raum hinein grüßten.

      Die Wände waren ganz weiß tapeziert, und der Teppich war dick , weich und dunkelrot.

      Ich stellte immerhin erleichtert fest, dass sie immer noch rauchte. Ein gut gefüllter Aschenbecher stand auf einem kleinen Beistellwagen neben dem Sessel mir gegenüber. Außerdem stand dort ein halb volles Glas mit Sekt. Sie hatte also schon was getrunken.

      Ich zündete mir eine Zigarette an und sah mich neugierig, aber ohne dabei indiskret zu werden, weiter in ihrem Wohnzimmer um.

      „Es ist hier alles viel kleiner als noch früher in dem großen Haus, aber dafür ist diesmal alles bezahlt und ich habe keine Schulden mehr….”; erklang ihre tiefe Stimme auf einmal hinter mir, als ich gerade einen der Setzkästen aus der Nähe begutachtete.

      Maria hatte sich richtig schick gemacht für mich:

      Sie trug nun einen eleganten, schwarzen, knielangen Rock, weiße Strumpfhosen und einen edlen weißen Rollkragen Pulli aus Kashmere.

      Ihre langen, dichten, roten Haare hatte sie kunstvoll auf ihrem Kopf aufgetürmt und mit einer schwarzen Federspange fixiert.

      Sie lächelte mich etwas unsicher an, als ich sie bewundernd anblickte.

      „Sie sehen fantastisch aus! ….die Männer müssen ihnen zu Füßen liegen, gnädige Frau!”, meinte

      ich zu ihr als ehrliches , bewunderndes Kompliment, als sie sich auf den Sessel gegenüber setzte.

      Die weißen Strumpfhosen und der weiße Pullover boten einen fantastischen Kontrast zu ihrer glatten, gebräunten Haut. Sie hatte schon ein paar Falten in ihrem Gesicht, aber diese verliehen ihr

      eine gewisse erotische Ausstrahlung der Erhabenheit und Erfahrung und trugen zu ihrer Schönheit nur zusätzlich bei.

      Sie errötete ein wenig und lachte verlegen:

      “Ich bin eine alte Frau…. du Dummerchen… ich bin vor drei Monaten fünfzig geworden. Fünfzig! Stell dir das mal vor….! Ich könnte deine Mutter sein….bin 22 Jahre älter als du! Männer werden allgemein attraktiver wenn sie ein gewisses Alter erreichen, aber bei uns Frauen….”, und sie schüttelte resigniert den Kopf:

      „Wir werden einfach nur alt….”

      „Entschuldige,- aber das ist doch völliger Quatsch! „; meinte ich

      „Frauen wie du sind der lebendige Beweis dafür, …ich jedenfalls finde dich mindestens genau so schön wie früher!”

      „Ach du….mach mich doch nicht so verlegen….ich weiß ja gar nicht was ich sagen soll….Also soviel steht fest: die Männerwelt liegt mir jedenfalls nicht zu Füßen!”, seufzte sie:

      „Das ist mal sicher!”

      „Lebst du alleine? …das heißt wenn ich fragen darf?”, entschuldigte ich mich

      „Nein…schon in Ordnung. Ich habe nie wieder geheiratet, wenn du das meinst und , na ja…, das ein oder andere Techtelmechtel gehabt, aber nie etwas auf Dauer. Es ist halt auch schwierig, für eine Frau in meinem Alter…, jemanden…. kennen zu lernen meine ich….

      Ach wieso erzähle ich dir das alles….Entschuldige, ich will dich wirklich nicht langweilen.”

      „Du langweilst mich überhaupt nicht und außerdem habe ich ja gefragt.”, antwortete ich ehrlich überrascht ob ihrer Antwort, dass sie keinen Partner hatte.

      Sie erhob ihr Glas: „Komm, lass uns zusammen auf die Freundschaft anstoßen! Ich freue mich wirklich sehr, dass du hier bist. Ich dachte wirklich, deine ganze Familie und die alte Nachbarschaft von damals würde mich immer noch hassen. Es ist wirklich ein schönes Gefühl für mich, dass du freiwillig hierher kommst und einen Abend mit mir verbringst, dabei kennst du doch mittlerweile bestimmt genügend hübsche, junge Damen…!”

      Ich erhob mein Glas ebenfalls und stieß mit ihr an:

      „Ja, die letzte hübsche , junge Dame hat sich vor fünf Monaten verabschiedet …”; meinte ich, auf ihre Anspielung eingehend.

      „Das ist genau mein Problem: Ich hatte bisher immer nur Freundinnen, die jünger waren als ich, teilweise sogar wesentlich jünger: Meine letzte Freundin Jenny war gerade mal achtzehn.

      …Ich würde gerne mal zur Abwechslung eine richtige Frau kennen lernen und nicht immer diese Mädchen…”, meinte ich zu ihr und sah ihr in ihre dunklen, glitzernden Augen.

      Sie hielt meinem Blick aber nicht lange stand und stellte ihr Glas auf den Tisch.

      „Hast du eigentlich Hunger? Möchtest du irgend was essen? Entschuldige, -ich bin eine schlechte Gastgeberin.”; fragte sie, vom Thema ablenkend

      Ich verneinte und verwies auf das frühere Abendessen bei meinen Eltern.

      „Hast du eigentlich irgendwas gegessen…?”, fragte ich sie, denn ich befürchtete auf einmal, das sie schon den ganzen Abend allein zu Hause gesessen hatte.

      „Oh ja,…mein Bruder Rosario hat mich erst vor einer Stunde wieder hier abgesetzt. Wir haben mit seiner Familie, er hat mittlerweile zwei Kinder, gegessen und Bescherung gefeiert. Erinnerst du dich noch an meine beiden Brüder?”, fragte sie

      „Nur ganz vage….”, entgegnete ich, „Ich hatte damals andere Sachen im Kopf und mich nicht für viele Personen interessiert….außer vielleicht für dich….”

      Sie blickte überrascht auf.

      „Komm schon Maria….das musst du doch bemerkt haben, wie ich dich früher immer angesehen habe….sei ehrlich….etwa nicht?”, forderte ich sie heraus.

      „Na ja…”, sie errötete jetzt noch etwas stärker und klammerte sich an ihrem Weinglas fest.

      „Mir ist deine kleine Schwärmerei für mich natürlich nicht ganz unverborgen geblieben, aber ich habe sie immer als völlig harmlos abgetan…. wie so Schwärmereien von gerade mal Achtzehnjährigen eben so sind….”, sagte sie und nahm nervös einen großen Schluck Wein.

      Ich dachte daran, wie oft ich sie mir dabei vorgestellt hatte, wie sie nachts heimlich in mein Zimmer schlich, nur um mir meinen harten Schwanz zu lutschen und mich an dieser Vorstellung weidend lustvoll selbst befriedigt hatte, unzählige Male.

      Nein


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