Cryptal City 2. Denny van Heynen

Cryptal City 2 - Denny van Heynen


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Unsere Beziehung war meistens harmonisch, unser Intimleben wild und unsere Liebe vertraut.

      „Ich liebe dich, Jake“

      „Ich liebe dich auch“ erwiderte ich und gab mich ganz unseren Gefühlen zueinander hin.

      Noah streichelte mir über den Po, ich fuhr mit der Fingerspitze an seinem muskulösen Körper entlang.

      Ihm entwich ein leises stöhnen.

      Ich zog die Decke über uns und wir verbrachten die nächste Stunde hemmungslos.

      Kapitel 2: Jacob

      Nach dem Sex ging ich ins Bad und frischte mein Make – up auf. Brenda hatte mir damals tolle Schminktipps gegeben und obwohl ich es bis auf kleinere Hautunreinheiten nicht nötig hatte, fühlte ich mich damit besser.

      Ich spürte einen warmen Hauch im Nacken.

      „Schatz, du warst Spitze!“ sagte Noah noch immer schwer atmend. „Du weißt, ich genieße deine Zuneigung. Ich bin dir verfallen.“

      „Noah, übertreib´ mal nicht“ lächelte ich ihn an.

      Zu viele Komplimente ließen mich noch immer erröten.

      Es klingelte an der Tür.

      „Hase, machst du auf? Ich muss mich noch abpudern, aber zieh´ dir was an. Dein Body gehört nur mir!“ witzelte ich.

      „Hey! Wie geht’s? Deine Haare sehen zerzaust aus. Habt ihr es gerade getrieben?“

      Diese forsche Art war unverwechselbar.

      Ich legte den gereinigten Pinsel zur Seite, zog mir ein Hemd an, bürstete meine inzwischen mittellangen, blonden Haare und lief die Treppe hinunter.

      „Brenda! Uns geht’s gut und selbst?“

      Ihren braunen, halblangen Haare hatte sie Locken gegönnt. Sie war wie immer perfekt geschminkt, die Farbe ihrer Fingernägel war passend zu ihrem weißen Oberteil und dem orangenen Jackett gewählt.

      „Mir geht’s super! Ich habe eine Stunde Pause. Wollen wir ins Café gehen oder legt ihr noch ´ne zweite Runde ein?“

      „Brenda...“

      Ich sah sie durchdringend an, dann schaute ich fragend zu meinem Mann.

      Er nickte. „Mache mir nur was Haarspray rein, dann können wir.“

      Noah fuhr uns in seinem hellblauen Jeep zum Café, welches mitten im Stadtkern lag. Von dem großen Schaufenster aus hatte man einen guten Blick zum gegenüberliegenden Stadtbrunnen.

      Vor der olivfarbenen Fassade parkten wir. Brenda hakte sich bei mir ein, während Noah das Parkticket zog.

      „Erzähl´! Wie war´s?“

      „Brenda!“

      Ich legte den Kopf auf die Seite und sah sie streng an. Dann lachte ich.

      „Großartig! Immer noch wie am Anfang!“

      „Das freut mich für euch.“

      Brenda hatte seit Linda´s Tod keine Freundin mehr gehabt. Ich besorgte ihr einen Job in einem Friseursalon, damit sie sich ablenken konnte. Mittlerweile hatte sie den Tod aber gut verarbeitet und kam wieder alleine zurecht.

      „Drei Cappucini bitte!“ bestellte Brenda.

      „Und eine Waffel für mich dazu!“ ergänzte ich.

      Wir setzten uns auf die großen, weißen Hocker. Auf dem schwarzen Tisch vor uns standen cremefarbene Rosen, festgehalten durch eine kleine rosafarbene Schleife. Ich erinnerte mich an Linda´s Beerdigung. Brenda hatte damals einen großen Trauerkranz mit genau diesen Rosen und einer rosafarbenen Schleife arrangiert.

      Meine Freundin starrte auf die Tischdekoration.

      „Alles okay?“ fragte ich.

      Brenda sah auf. „Ja... ja, alles in Ordnung.“

      Vor dem Schaufenster bückte sich Noah – ein Windstoß hatte ihm sein Ticket aus der Hand entrissen. „Tolle Aussicht“ sagte ich, um die Situation aufzulockern.

      „Aber Hallo“ stieg meine Freundin ein und stellte die Deko fast von mir unbemerkt auf einen der Nebentische.

      „Steckt ihr wieder die Köpfe zusammen?“ fragte Noah, als er herein kam.

      „Nein, wir haben uns nur über das Wetter unterhalten. Es sollte öfter Windstöße geben.“

      Brenda und ich lachten laut auf. Noah sah irritiert aus.

      Ich ließ mir meine Waffel schmecken und streichelte Noah´s Hand, nachdem wir Brenda verabschiedet hatten.

      „Jake, wenn du nichts dagegen hast, würde ich kurz in den Laden fahren, nur um nach dem Rechten zu sehen.“

      Noah´s Vater war damals Besitzer der örtlichen Videothek. Mein Mann hatte sie vor einigen Jahren wieder eröffnet und vor kurzem eine Aushilfe eingestellt, um mehr Zeit mit mir verbringen zu können. Das Geschäft lief so gut, dass er es sich leisten konnte. Ab und zu arbeitete ich ebenfalls dort.

      „Nein, kein Problem. Wie macht sich Jacob?“

      „Er stellt sich manchmal ungeschickt an, aber das Ausstellen der Kundenkarten hat er auf Anhieb verstanden.“

      „Okay, das war ganz klar gegen mich“ echauffierte ich mich gespielt.

      Ich hatte noch immer Probleme damit, die Leihkarten auf Neukunden zu registrieren, aber das war nun nicht mehr meine Aufgabe – dank Jacob.

      „Ist er nicht ein wenig eingebildet oder so? Schließlich ist er der Sohn des Bürgermeisters.“

      „Nein, ganz und gar nicht. Manchmal wirkt er sogar ein wenig schüchtern.“

      Nachdem Noah die Parkgebühr bezahlte, fuhren wir zur Videothek. Sie war mittelgroß, hatte eine graue Fassade und über der Eingangstür prangte ein gelbes Schild mit pinker Aufschrift: Noah´s Movies.

      „Hallo Chef´s“ begrüßte uns Jacob.

      Auf Anhieb hatte er mich als den Mann seines Chef´s erkannt. Er war etwas kleiner wie ich und hatte schwarze, kurze Haare. Wir gingen zur Leihtheke und Noah stellte mich der Aushilfe vor.

      „Freut mich, Sie kennen zu lernen“ lächelte Jacob.

      „Wir können uns ruhig dutzen. Ich bin Jake.“

      Ich reichte ihm die Hand.

      „Schatz, ihr könnt euch ein wenig unterhalten. Ich muss kurz die Abrechnungen überprüfen.“

      Damit verschwand Noah im hinteren Teil der Videothek, wo sich das einzige Fenster befand.

      „Und? Wie kommst du hier zurecht?“

      „Oh, alles ist ganz einfach und Ihr... dein Mann ist wirklich sehr nett zu mir. Er behandelt mich wegen meines Vaters nicht anders oder bevorzugter. Ich habe mal in einem Tierheim in Grave´s Garden gearbeitet. Da wurde ich wie ein Außenseiter behandelt, aber das lag vermutlich daran, dass mein Vater dort nicht sehr beliebt ist, schließlich ist er der Bürgermeister von Cryptal City...

      Die Kunden sind nett hier und ich habe schon einiges gelernt. Der Verdienst ist auch nicht schlecht. Ich werde von meinem Dad zwar finanziell versorgt, aber eigenes Geld zu verdienen ist viel schöner.“

      Eingebildet bist du ja gar nicht, dachte ich insgeheim.

      Ein Kunde kam zur Theke und legte den Chip eines Blu – Ray – Filmes hin. Als Jacob ihn nahm, bemerkte ich ein Tattoo, welches etwas unter seinem langärmeligen Hemd herausschaute.

      „Freut mich, wenn es dir hier gefällt.“

      „Jake? Ich habe alle Unterlagen gesichtet, wir können wieder.“

      „Okay“ sagte ich.

      Wir verabschiedeten


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