Sea of Flames. Svea Dunnabey

Sea of Flames - Svea Dunnabey


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weg. Aber dir kann es ja egal sein. Du lebst dein überhebliches Leben einfach weiter, während sie wieder ihr tristes, einsames und jämmerliches Dasein fristet, sich einigelt und sich für alles die Schuld gibt. Du widerst mich fast noch mehr an, als dieser Kerl von damals und das hätte ich niemals für möglich gehalten. Du bist der absolute Abschaum.<< sagte er ruhig, aber bestimmt, bevor er sich angewidert von mir abwandte und ging.

      Immer wieder gingen mir seine Worte durch den Kopf, dass er auf meiner Seite gewesen war, dass es Evelyn schlecht ging und sie sich für alles die Schuld gab, wobei es meine war, da ich das alles verbockt hatte.

      >> Geht es dir gut?<< fragte Dan mich plötzlich und riss mich damit aus meinen Gedanken.

      >> Viel zu gut anscheinend.<<

      >> Der hat eine gute Rechte, da hätten wir Evelyn gar keinen Personenschützer besorgen müssen.<< sagte Lewis belustigt, um die Situation ein wenig aufzulockern, während wir uns wieder setzten und die restlichen Menschen im Café langsam wieder ihre Gespräche anfingen.

      >> Er kann sie ja nicht immer beschützen.<< erwiderte ich trocken und blickte nach draußen, wo Charly mit den restlichen Typen wieder zur Arbeit ging. Ich musste dringend mit Evelyn reden.

      Wenn das stimmte, was er erzählt hatte, dann musste ich ihr zumindest klar machen, dass ich derjenige war, der das alles vermasselt hatte und die Schuld trug. Doch vor allem wollte ich sie sehen, ich musste sie einfach sehen, denn diese Sehnsucht nach ihr wurde von Tag zu Tag schlimmer als besser.

      Kapitel II

      Evelyn

      Vier Wochen waren inzwischen vergangen, seitdem ich die Beziehung zu Blake beendet hatte. Auch wenn ich es mir damals noch nicht eingestehen wollte, es hatte mich vollkommen aus der Bahn geworfen, weswegen die letzten Wochen alles andere als ein Zuckerschlecken gewesen waren.

      Mit jedem Tag wurde es jedoch besser, sodass ich nun so langsam wieder die Alte war, jedenfalls äußerlich, wo ich mich zusammenriss und wieder die alte Eve war. Innerlich hingegen vermisste ich Blake insgeheim immer noch und wollte ihn wiedersehen, ihn riechen, fühlen und auch schmecken.

      Laura hatte mich dutzende Male versucht dazu zu überreden, noch mal mit ihm zu sprechen, doch darauf ging ich nicht ein. Sicherlich standen die beiden immer noch in engem Kontakt, da sie ihre Nummern ausgetauscht hatten und er sie sicherlich auf ihre Seite gezogen hatte. Doch das war unsere gescheiterte Beziehung und da sollte Laura sich nicht einmischen.

      Charly hingegen war vollkommen unparteiisch gewesen und hatte einfach nur ein offenes Ohr für mich gehabt. Er hatte mir vor drei Wochen gebeichtet, dass er Blake zufällig während der Mittagspause über den Weg gelaufen war und ihm daraufhin eine verpasst hatte. Auch wenn ich das nicht guthieß, schätzte ich seine Ehrlichkeit und konnte seinen Beschützerinstinkt nachvollziehen, da er schon immer so gewesen war und gesehen hatte, wie es mir wegen der Trennung ging. Er war wie ein großer Bruder für mich, den ich nie gehabt hatte.

      Blake hatte nach einer Woche Funkstille immer wieder versucht mich anzurufen, mir Nachrichten geschrieben, Blumen geschickt und mich versucht vor dem Krankenhaus nach meiner Schicht abzupassen, doch jedes Mal hatte ich ihn ignoriert, oder war ihm aus dem Weg gegangen. Selbst wenn ich ihm zugehört hätte, hätte es meine Wunden, die er mir zugefügt hatte, nicht heilen können, weswegen ich mir weiteres Leid ersparen wollte. Mir war bewusst, dass ich vor meinen Problemen und Gefühlen davonlief, doch anders ertrug ich es nicht.

      Wenn er vor dem Krankenhaus vor mir stand, war es am schlimmsten gewesen, da dann alle rationalen Gründe, die für diese Trennung gesprochen hatten, in den hinteren Teil meines Gehirns wanderten und meine primitive Seite die Überhand nahm. Ich wollte ihn, weshalb es mich so viel Kraft kostete, es nicht zuzugeben. Zudem sah ich, wie er selbst litt. Seine Augen zeigten, dass er wenig Schlaf bekam und vollkommen unter Stress stand, doch das hatte er sich selbst zuzuschreiben.

      Wären es nur die Anschuldigungen gewesen, hätte ich vielleicht noch über meinen Schatten springen können, aber die Sache mit der anderen Frau war einfach zu viel des Guten gewesen. Ihn dabei zu erwischen, wie er die Zunge einer Fremden in den Hals geschoben hatte, ekelte mich selbst jetzt noch an.

      An diesem Freitag Ende März hatte ich gerade meine Schicht begonnen und ging mit Dr. Sterling und anderen Assistenzärzten zur Visite, was mir endlich wieder Freude bereitete. Nachdem wir bereits die OP Wunden von einigen Patienten überprüft hatten, gingen wir nun zu den Patienten die heute operiert werden sollten.

      Ich ließ mir gerade die Akte des Patienten in 4.13 geben, als Dr. Sterling auch schon anfing zu reden.

      >> Guten Morgen Mr Humphrey.<<

      Sofort schreckte ich panisch hoch und sah in die Augen von Blakes Vater. Anders als beim letzten Besuch waren dieses Mal jedoch weder seine Frau, noch seine Söhne an seinem Bett, was mich sofort beruhigte, bevor es mich stutzig machte.

      >> Guten Morgen Dr. Sterling. Oh und guten Morgen Dr. Chamber... lain, richtig?<<

      >> Richtig, guten Morgen Mr Humphrey.<< begrüßte ich ihn ein wenig irritiert, was ich so gut es ging zu überspielen versuchte. Ich wusste, dass er irgendwann noch einmal operiert werden sollte, nur hatte ich nicht heute damit gerechnet.

      >> Mr Humphrey wurde wieder zu uns geschickt, da er noch zwei weitere Bypässe benötigt.<< klärte uns Dr. Sterling auf und sah dabei mich an.

      >> Dr. Chamberlain, Sie operieren Mr Humphrey, da Sie mit seinem Fall vertraut sind und Dr. Thompson wird Ihnen assistieren.<<

      >> Natürlich.<< sagte ich professionell und sah erneut in die Akte, während die anderen Assistenzärzte wieder den Raum verließen und zum nächsten Patienten gingen.

      >> Also haben Sie noch Fragen zur Operation Mr Humphrey?<<

      >> Zur Operation nicht, nein. Da vertraue ich Ihnen.<<

      >> Gut, dann sehe ich nach, wann Sie dran sind. Die Schwestern werden Sie dann abholen.<< sagte ich und drehte mich bereits um, um so schnell wie möglich wieder den Raum zu verlassen und dieser unangenehmen Situation zu entfliehen.

      >> Dr. Chamberlain?<< fragte Mr Humphrey, als ich schon fast an der Tür gewesen war und ich mich innerlich verkrampfte. Ich wollte einfach nur so schnell es ging hier heraus.

      >> Ja, Mr. Humphrey?<<

      >> Ich habe gehört, dass Sie sich von meinem Sohn getrennt haben.<< sagte er in den Raum und sah mich dabei abschätzend an, während ich nicht genau wusste, was das sollte und mich augenblicklich unwohl fühlte.

      >> Mr Humphrey bei allem Respekt, aber das ist privat.<<

      >> Natürlich. Entschuldigen Sie. Ich dachte nur, dass Sie und ich vielleicht mal zusammen Essen gehen, wenn ich die Operation überstanden habe.<<

      Ich stutzte bei dieser Frage und sah ihn einige Sekunden nachdenklich an, bis ich mich wieder zusammenriss und mich räusperte.

      >> Mr Humphrey, ich möchte weder jetzt, noch in ein paar Tagen, oder Wochen mit Ihnen über ihren Sohn sprechen.<<

      >> Was? Nein, das meinte ich auch nicht. Es war eher als eine Art.... na ja, als ein Date gedacht. Mit mir...<<

      Wieder sah ich ihn einige Sekunden perplex an, bis ich meinen Schock überwunden hatte und meine Worte wiederfand.

      >> Sie sind nicht nur der Vater meines Ex-Freundes, sondern auch noch mein Patient Mr Humphrey, also lautet meine Antwort nein. Außerdem konzentriere ich mich im Moment lieber auf meinen Beruf.<<

      Er hatte mich vollkommen überrumpelt mit seiner Anmache und so langsam wusste ich, weshalb seine Frau nicht hier war. Was war bloß passiert? Sie hatten beim letzten Mal doch so verliebt gewirkt.

      >> Was ist mit ihrer Frau?<< hakte ich deswegen nach, da es mich brennend interessierte,


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