Der Kronzeuge. Ava Patell
Topf der weiß blühenden Orchidee passte ins Bild. Alles glänzte, von der Toilette bis hin zu jeder einzelnen Wand.
»Verdammter reicher Arsch«, murmelte Aiden. Auf dem Waschtisch standen zwei noch in Plastikfolie gehüllte Zahnbürsten in einem Glas bereit wie in einem Hotel. Ungläubig schüttelte Aiden den Kopf und erinnerte sich an die Reisetasche.
Vielleicht... Erleichtert stellte er fest, dass Asali auch an Duschbad, Shampoo und ein Deo sowie an Rasierer und Rasierschaum gedacht hatte. Alles roch natürlich nicht wie seine üblichen Pflegeprodukte, aber er war froh, überhaupt etwas zu haben und brachte die Sachen ins Bad. In den Schubladen fand er einen Föhn, Zahnstocher, Zahnpasta, eine weitere Rolle Toilettenpapier und sogar Haarbürste und Kamm. Wieder konnte Aiden nur den Kopf schütteln. Selbst Zahnseide war vorhanden.
Er ging zurück in das Schlafzimmer, schaltete den Fernseher ein. Alle Programme, selbst Prime TV. Unfassbar. Er schaltete das Gerät wieder ab, zog die Vorhänge auch hier vor die Fenster, vor denen inzwischen die Nacht hereinbrach.
Aiden starrte an die Decke als er schließlich im Bett lag. Das Essen mit Amy wäre jetzt längst vorüber. Er war sich sicher, dass seine Familie längst die Polizei eingeschaltet hatte. Die ihn natürlich nicht finden würde. Aidens Hände ballten sich zu Fäusten. Er war sicher, aber niemand durfte es wissen. Tot, hallte es durch seinen Kopf. Für alle war es besser, wenn er tot war. Doch er war nicht tot! Tief atmete Aiden durch, öffnete bewusst seine Hände, bevor der sich ankündigende Krampf Gewalt über seinen linken Arm bekam. Nur in Shorts und T-Shirt lag er hier. Er hatte keine Möglichkeit, seine Sachen zu waschen und die neuen rochen noch nicht nach ihm. Es war nur einer von vielen Gedanken in diesen Stunden. Als er das nächste Mal auf den Radiowecker sah, war eine knappe Stunde vergangen. Er fand in dieser Nacht keinen Schlaf.
***
Gabriel traf an diesem Abend noch ein paar Vorkehrungen, um sicherzustellen, dass der junge Mann in seiner Wohnung keine Möglichkeiten hatte, irgendetwas Dummes anzustellen. Er informierte den Portier, Carter, welcher heute Nachtdienst hatte, niemanden hinauf zu lassen, ohne ihn vorher anzumelden. Es sei denn, es handele sich um Asali und sie käme alleine. Der Personenschützer würde draußen vor dem Haus Stellung beziehen, um zu observieren, ob sich verdächtige Personen dem Haus näherten oder es ihrerseits observierten. Hier oben hatten sie im Grunde nichts zu befürchten. Nicht von außen, jedenfalls. Nicht im Moment. Er schaltete die Alarmanlage ein, bevor er zu Bett ging, die ihn warnen würde, wenn der Welpe versuchte auszubüchsen. Viel mehr gab es nicht zu tun und alles, was ihm blieb war, sich nach einer ausgiebigen Dusche ins Bett zu legen und sich mit dem Gedanken anzufreunden, jetzt die Verantwortung für ein fremdes Leben zu haben. Ein Gedanke, der ihm gar nicht passte und es passte ihm im Grunde auch nicht, diesen Aiden in seiner Wohnung zu haben. Aber sowohl der Detective als auch Asali hatten Recht. In seiner Nähe war Aiden sicher.
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