.

 -


Скачать книгу
vor dem Paar, das sich von den Strapazen des Liebesaktes erholte, machten sie halt.

      „Ihr wart ganz schön albern!“, sagte der Millionär. „Man konnte euch bis zum Haus hören. Habt ihr euch wenigstens gut amüsiert?“

      „Mittelmäßig!“, murrte Lilou zweideutig und unverfroren. Ihr Geliebter fügte knurrend hinzu: „Die blöde Spritzerei! Wir sind alle beide vom Rasensprengen ganz nass! Es war Lilous Idee.“

      „Spritzerei ist gut!“, lachte Clément. „Wirklich ganz ausgezeichnet! Und nass wird man wohl bei so etwas auch, das ist doch ganz natürlich!“

      Ohne Hast entkleidete er die vor ihm stehende Gesellschafterin und sich selbst. Raphaël und Lilou trauten ihren Augen nicht. Der Hausherr liebkoste sie stehend von Kopf bis Fuß, mit Mund und Händen; küsste und streichelte auch ihren Rücken, fuhr mit den Fingerspitzen zärtlich über jeden einzelnen Wirbel.

      „Ficken Sie mich endlich!“, wimmerte die nackte Hure mit dem erotischen, schlanken Körper. Sie spreizte ihre Schenkel und präsentierte dem alten Mann ihre leicht geöffneten Schamlippen. „Ich halte es nicht mehr aus! Bitte, rammen Sie mir ihren harten Schwanz in die Fotze!“

      Der alte Millionär legte sich mit ihr auf den feuchten Rasen, küsste lange ihren Mund, reizte mit zarter Hand ihre Schamlippen und die Klitoris. Als er endlich zu ihr kam, ging ein Zittern der Erlösung durch ihren ganzen Körper. Mit sanften, unendlich langsamen Bewegungen begattete er sie. Brünstig stöhnend hielt sie mit Armen und Beinen seinen Leib umfangen. In zunehmender Verzückung wälzten sich die beiden auf dem Boden. Nebeneinander. Übereinander. Der Hausherr nahm sie von vorn, von hinten, von oben, von unten, von der Seite. Er steigerte das Tempo. Die Gesellschafterin arbeitete wie eine Besessene mit. Sie stöhnte. Sie keuchte. Sie lallte Unverständliches. Sie schrie ihr Glück hinaus. Sie rang um Luft und bettelte um Gnade.

      „Haben Sie Erbarmen... ich... kann... nicht... mehr!“, flehte sie nach ihrem dritten Orgasmus.

      Clément zog sein eichenhartes Glied aus ihrer schmatzenden Scheide.

      „Sie sind noch nicht gekommen!“, hauchte die Hure. „Sie sollen auch ihren Höhepunkt erreichen!“

      Sie beugte sich über seinen steifen Penis und öffnete den Mund, um den Hausherr oral zu befriedigen.

      „Halt!“, schrie Lilou. „So eine Verschwendung kann ich nicht dulden!“

      Sie schupste die andere Frau zur Seite und schwang sich ohne Umschweife bei ihrem Ehemann in den Sattel, gab dem Pferd die Sporen. Der alte Millionär rammelte drauflos. Auch diesmal begnügte er sich nicht mit einer einzigen Stellung, sondern kostete mit seiner jungen Ehefrau verschiedene Variationen der Liebe aus, bis sie beide in einem atemberaubenden Endspurt volle Befriedigung fanden.

      Raphaël Tabouillot schlich, beschämt durch seinen vorzeitigen Samenerguss, stumm ins Haus, seine Geliebte folgte ihm nach wenigen Minuten.

      „Jetzt weiß ich auch, weshalb sie so unausgeglichen ist!“, sagte der alte Mann zu seiner Gesellschafterin. „Er ist ein schlechter Liebhaber. Nicht nur, dass er zu schnell kommt, er ist einfach unfähig ein befriedigendes Vorspiel bei seiner Geliebten auszuführen, er ist grob und eigensüchtig, er vernachlässigt auch das Nachspiel.“

      „Mich wundert, dass Sie die Untreue Ihrer Gattin so gelassen aufnehmen.“

      „Was soll ich mich aufregen? Ich weiß längst, dass sie miteinander ficken, ich habe Ihnen nur noch nie zugeschaut.“

      „Zugeschaut!“, wiederholte die Dirne. „Ich wundere mich überhaupt, wie Sie so genau Bescheid wissen können. Man hat doch kaum was von den beiden hören können; das Wasser hat die ganze Zeit gerauscht!“

      „Blinde hören besser als Sehende“, erwiderte Clément. „Lassen wir es vorläufig dabei bewenden...“

      Das Leben nahm seinen gewohnten Gang. Clément Ponthieu bemühte sich mit Erfolg, seine unverhoffte Genesung vor seinen Feinden und auch vor seiner Gesellschafterin zu verbergen. Die letztere benutzte weiterhin allnächtlich das Bett des Hausherrn als Trampolin und Gymnastikmatte, Clément zeigte seiner Frau fast jeden Morgen, wie gut er in Form war, und Raphaël wurde immer matter, weil die Wünsche seiner Geliebten seine Kräfte überforderten – und immer griesgrämiger, weil Lilou ihm ständig >den Alten< als leuchtendes Beispiel der Männlichkeit vorhielt.

      Auch die Gesellschafterin lobte diesen über den grünen Klee und verbreitete auch über seine sonstigen Leistungen die haarsträubendsten Ammenmärchen. Nach ihren Worten soff der Hausherr Alkohol wie ein Kamel, rauchte wie ein Schlot und fraß wie ein Scheunendrescher. Raphaël versuchte, es ihm auch in diesen Wettkampfbedingungen gleichzutun, bekam Schwierigkeiten mit seinem Kreislauf und ruinierte seine Gesundheit völlig.

      Eines Nachts belauschte der alte Millionär ein Gespräch zwischen den beiden Verschwörern und der Dirne. „Es wird Zeit, dass endlich eine Entscheidung fällt“, hörte er Raphaël sagen, „sonst gehe ich kaputt.“

      „Es wäre vernünftiger, ihr würdet euch aus dem Staube machen, bevor ein Unglück geschieht!“, erklang die feste Stimme der Dirne. „Wenn ihr ihm ein Haar krümmt, sollt ihr mich kennenlernen!“

      „Du willst dich ins gemachte Bett leben, du verdammtes Luder!“, keifte Lilou. „Willst uns vertreiben, damit du ihn in aller Ruhe heiraten und bei ihm absahnen kannst, was?!“

      „Denkt, was ihr wollt!“, sagte die Gesellschafterin ruhig. „Ich werde ihn niemals heiraten. Ich werde bei ihm bleiben, solange er mich braucht, und solange er sich mir gegenüber anständig verhält. Ich werde sogar von ihm verlangen, dass er mich niemals in seinem Testament berücksichtig; dadurch kann er sich sein, dass ich nie auf seinen Tod lauern werde, sondern dass ich ihm immer ein langes Leben wünschen werde, weil dann mein Wohlergehen mit seinem verknüpft ist!“

      Am folgenden Tag warnte sie den Hausherrn: „Alarmstufe eins, Monsieur Ponthieu! Die zwei suchen die Entscheidung! Sie wollen mit Ihnen einen Ausflug nach Grenoble machen und von dort in die französischen Alpen. Ins Hochgebirge!“

      „Und dort soll ich irgendwo... zufällig abstürzen?“

      „Das vermute ich, ja.“

      „Danke. Ich werde die Augen offenhalten!“

      „Nur leider wird Ihnen das wenig nützen!“

      Clément nahm seine Blindenbrille ab und sah sie scharf an.

      „Nein!“, rief die Gesellschafterin aus, fiel ihm um den Hals und drückte ihn. Doch sogleich löste sie sich von ihm und stand wieder korrekt da. „Seit wann?“, fragte sie leise.

      „Seit der Wasserschlacht, kurz davor“, erwiderte Clément.

      „Gratuliere! – Nehmen Sie mich mit – ich meine zu dem Ausflug – oder lassen Sie ihn ausfallen?“

      „Der Ausflug findet statt, aber ohne Sie! Sonst trauen sich die zwei nicht. Ich schaffe es schon. Ich habe ja zwei Geheimwaffen: Erstens weiß ich, was sie vorhaben, und sie wissen nicht, dass ich es weiß; und zweitens kann ich sehen, und auch das wissen sie nicht!“

      Ein paar Tage später gingen sie zu dritt auf die Reise, Lilou, Clément und Raphaël.

      Lilou lenkte den schwarzen Luxuswagen. In Lyon übernachteten sie und fuhren am nächsten Morgen die E711 in Richtung Grenoble. In der Nähe von Saint-Egréve machten sie einen ausgedehnten Waldspaziergang und kamen – scheinbar ganz zufällig – zu dem etwas siebzig Meter abfallenden Balcons de la Mescla Schlucht.

      Der alte Millionär schritt mit seinem Stock munter voran, die beiden anderen folgten in einigem Abstand. Als der >Blinde< auf die ihm zugedachte Todesfalle zuging, blieben die beiden wie gebannt stehen. Clément befühlte mit seinem Stock den Rand des Abgrundes und drehte sich zu ihnen um.

      „Hier geht´s anscheinend nicht weiter!“, rief er ihnen zu.

      „Das ist die Balcons de la Mescla Schlucht. Hier haben wir


Скачать книгу