Erfolgs - Geheimnisse. Klaus Kempe

Erfolgs - Geheimnisse - Klaus Kempe


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und dagegen für sich selbst übersichtlicher machen und es wird Ihnen leichter fallen, eine Entscheidung zu treffen.

      Diese Technik wird auch in Verkaufsseminaren gelehrt. Dort wird sie vom Verkäufer allerdings so eingesetzt, dass er die Entscheidung des Kunden damit zu beeinflussen versucht. Er zeichnet das Adenauer-Kreuz und schreibt links alle positiven Aspekte auf, die ihm und dem Kunden für den Kauf einfallen. Wenn es an die rechte Spalte geht, lehnt er sich zurück und wartet, nach dem Motto: „Soll der Kunde doch die Gegenargumente selbst finden.“ Mancher Verkäufer zieht die Gegenargumente sogar ein bisschen ins Lächerliche.

      Richtig angewandt kann das Adenauer-Kreuz Ihnen jedoch helfen, Entscheidungen zu treffen. Es sei dabei noch angemerkt, dass die Entscheidungen umso besser und einfacher zu treffen sind, je besser die eingetragenen Daten sind. Informieren Sie sich also über möglichst viele Aspekte der betreffenden Frage, versuchen Sie, sachlich zu bleiben, und entscheiden Sie sich dann für eine Seite.

      Die Geschichte und Analyse von Misserfolgen haben gezeigt, dass es viele Zeitgenossen gibt, die redegewandt großartige Dinge fordern und entwerfen und dann in der Praxis kläglich scheitern. Wenn Sie sich nur mal die Fünfjahrespläne in der DDR oder der Sowjetunion anschauen– da können einem die Tränen kommen. Und trotzdem fordern heute politische Randgruppen genau denselben Mist. Erst einmal an der Macht – versprechen sie –, wird alles besser. Mit Worten sind sie sehr geschickt, aber wehe dem Volk, das sie dann regieren werden.

      Hier zeigt sich, dass oft zwischen der wörtlichen Formulierung einer Situation und dem wirklichen Erkennen, was getan werden kann, um eine Situation zu verbessern, ein himmelgroßer Unterschied besteht. Die Beschreibung einer Sache ist nicht die Sache selbst und praktische Erfahrung kann man nicht theoretisch erwerben. Versuchen Sie mal, jemandem Fahrradfahren theoretisch beizubringen!

      So gibt es heute viele Pädagogen und Beamte, die sicher etwas von einem Beamtenstaat wissen, aber praktisch nichts zustande bringen. Da unser Ausbildungssystem in erster Linie theoretische Wissensvermittlung beinhaltet, ist es auch bei den Prüfungen eben nur darauf eingestellt.

      In unserer Geschichte kann man jedoch die Erfolge, die aus dem dualen System der Zünfte und des Handwerks abgeleitet sind, nicht wegdenken. Das ist die Basis, auf der unser Erfolg aufbaut.

      Wenn Sie wirklich erfolgreich sein wollen, reicht es nicht, die richtigen Wörter zu kennen. Es geht um die Bedeutung, um die Dinge, die real damit zu tun haben. Wenn Sie das nötige Wissen haben, es aber nicht kompetent anwenden können, werden Sie über kurz oder lang scheitern.

      Aus meiner beruflichen Erfahrung kann ich Ihnen dies an einem Beispiel verdeutlichen. Ich habe wirklich gute, namhafte Architekten beauftragt, die in der Lage waren, tolle Entwürfe zu liefern. Doch ich kann Ihnen nur empfehlen, wenn es an die Bauleitung geht, sollte der Entwurfsarchitekt sicher für Fragen zur Verfügung stehen, aber bitte nicht die Bauleitung machen. Das ist zu oft regelrecht in die Hose gegangen! Ein Bauleiter, auch wenn er Teil der Gesamtleistung ist, muss praktisch mit Handwerkern umgehen können und die richtige Einstellung und Wortwahl einer Baustelle verstehen und durchsetzen können.

      Als Idealbild habe ich immer unsere alten Zünfte vor Augen. Lehrling ist jedermann, Geselle, wer was kann, Meister, wer was ersann. Die Auseinandersetzung mit einem Thema, das man sich zum Ziel gesetzt hat, bringt einen weiter und dabei ist es nicht wichtig, wie groß die Schritte sind. Wichtig ist, dass man weiß, was man tut und wie man es tut, um das gewünschte Ergebnis zu bekommen. Dann heißt es dranbleiben, denn Erfolg und Ziele erreicht man nur, indem man ständig daran arbeitet.

      Ich komme gerade aus der Spielbank in Baden-Baden und habe mir extra meine Aufzeichnungen aus der Zeit mitgebracht, in der ich noch an die Besiegbarkeit der Chancen in der Spielbank glaubte.

      Mathematisch ist es möglich, durch die Staffelung der Einsätze eine Gewinnchance von acht Prozent zu generieren. Zu dieser Erkenntnis bin ich damals gekommen und habe der Person, die mich auf diese Idee und die damit in Zusammenhang stehenden Einsatzstaffelungen gebracht hat, gutes Geld dafür bezahlt. Im Anschluss habe ich fast jeden zweiten Tag in einer Spielbank gespielt und ich kann sagen, dass ich so wirklich viele Spielbanken kennengelernt habe. Von Sylt bis Monte Carlo, von Aachen bis Berlin …

      Es sind schon besondere Orte und es ist auch einfach interessant zu sehen, wie die Leute mit dieser Herausforderung umgehen, wie sie sich geben und freuen können, auch wie jemand niedergedrückt erscheint und trotzdem seine Fassade aufrechterhält.

      Heute habe ich eine Spielbank vorgefunden, die aufgrund der Corona-Maßnahmen nur noch ein Schatten ihrer selbst ist: mehr Croupiers als Spieler, an jedem Tisch dürfen nur zwei Spieler spielen. Das war ein schrecklicher Anblick, wenn man eine wirkliche Spielbank erwartete. Als ich beim letzten Mal hier in Baden-Baden in der Spielbank war, war ich darüber enttäuscht, dass ich gar nicht zum Spielen kam, weil jeder Spieltisch so umlagert war, dass es fast unmöglich war, Einsätze zu platzieren.

      Zurück zu meiner Spielbankzeit und zu unserem Erfolgs-Geheimnis. Ich habe, wie gesagt, in etwa jeden zweiten Tag gespielt und das drei Jahre und drei Monate lang, und ich habe jeden Tag in der Spielbank rund 1 000 DM gewonnen, mit dem Stafflungssystem, das ich gekauft hatte. Es geht dabei um die einfachen Chancen, also Rot oder Schwarz, die sich nach den mathematischen Gesetzen ja irgendwann immer wieder ausgleichen müssen. Durch die Stafflung ist es möglich, mit viel Geld in der Tasche (damals 25 000 DM) solange durchzuhalten, bis eben der Ausgleich stattfindet.

      So weit, so gut. Nach diesem System zu spielen ist eine echte Herausforderung und ich kann sagen, dass ich es oft genug gemacht habe, um mir ein Bild der Risiken zu machen. Die Disziplin, sich genau daran zu halten und auch genau nach dem Gewinn von 1 000 DM aufzuhören, forderte mich wirklich heraus, aber es gelang.

      Dann habe ich es einem Freund erklärt, der mich bat, ihm das System, genau wie ich es gekauft hatte, zu verkaufen, was ich anständig fand, und ich willigte ein. Das werde ich nie vergessen. Es war in Aachen in der Spielbank. Wir gingen wohlgelaunt an verschiedene Spieltische und machten unsere Einsätze. Da ich ununterbrochen einsetzen musste, hörte ich erst auf, als ich mein Ziel – 1 000 DM – erreicht hatte. Dann ging ich zu meinem Freund, der gerade sein letztes Spiel machte und wirklich den gesamten Einsatz verloren hatte, 25 000 DM – was mir bis heute ein Rätsel ist. Ich habe es aber mit eigenen Augen gesehen.

      Das Geld für das System habe ich ihm wiedergegeben und ab dem Tag habe ich auch selbst aufgehört zu spielen. Ich habe bis heute nicht herausgefunden, was vorgefallen ist. Und wenn ich heute in die Spielbank gehe, interessiert mich das Spiel nicht mehr. Die Leute sind interessant und wie sie die Dinge angehen – das Glück herausfordern, die Verluste ignorieren, die Kugel rollt, ihr Schicksal liegt in wessen Hand?

      Diese Geschichte erzähle ich Ihnen nicht, um Glücksspiel als Methode zum Erfolg zu empfehlen. Viel mehr möchte ich damit aufzeigen, dass nicht alle Methoden oder Systeme geeignet sind, um langfristig erfolgreich und glücklich zu werden. Denn einen wichtigen Punkt versucht man beim Glücksspiel zu umgehen: etwas Wertvolles zu schaffen, aktiv etwas zu unternehmen, das man dann gegen etwas anderes – und zwar nicht nur Geld, sondern auch Anerkennung, Hochachtung, Respekt etc. – eintauschen kann.

      Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die haben mit den Dingen, die sie erdachten, die Welt verändert: Jeff Bezos mit Amazon, Otto Lilienthal mit der Entwicklung der Tragflächen für Flugzeuge, und viele andere, die uns mit ihren Entwicklungen in die heutige Zeit gebracht haben. Seien das Häuser, Autos, Fernseher, Computer, Raumfahrzeuge, oder vieles andere mehr.

      Nun möchte ich auf Erfolg zurückkommen und was diese Menschen ausmacht, die es geschafft haben, so erfolgreich zu werden. Sie hatten eine Idee, an die sie geglaubt und an der sie gearbeitet haben, eine Vision, einen Traum, man könnte fast sagen: eine Passion.

      Haben Sie sich schon einmal gefragt, was Ihr Ziel ist? Was ist Ihre Passion, mit der Sie Menschen beeindrucken können?

      Diese Frage hat sich jeder Handwerker gestellt, um in seinem Bereich so gut zu werden, dass er selbst zufrieden ist und auch andere die Leistung anerkennen und davon profitieren.

      Es


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