Teleskopschlagstock und Mehrzweckeinsatzstock. Frank B. Metzner

Teleskopschlagstock und Mehrzweckeinsatzstock - Frank B. Metzner


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       1.5 Die vier Kompetenzstufen, die durch mentales und körperliches Training (vom einfachen zum schweren) zu durchlaufen sind

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       1.6 Die vier grundlegenden Trainingsstufen

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       2 Geschichte

      In den letzten zweitausend Jahren war die Menschheit sehr erfinderisch, wenn es darum ging, Waffen zum Angriff und zur Verteidigung zu entwickeln. Oftmals wurden diese missbraucht, oft waren sie aber auch ein notwendiges Muss, um sich effektiv zu verteidigen.

      In einer modernen Gesellschaft, in der ein Polizist heute Dienst verrichtet, regeln gesetzliche Vorgaben und hohe ethische Maßstäbe den Einsatz von Waffen. Sie sind aber immer noch unabdingbar, um sich zu verteidigen und um Recht und Ordnung im Ausnahmefall durchsetzen zu können.

      Bis in die Mitte des letzten Jahrtausends waren die meisten Schutzmänner in Deutschland noch mit kalten/scharfen Waffen (Schnitt- und Stichwaffen, z. B. Säbeln) ausgerüstet. Je nach Art und Schwere des Angriffes setzten sie diese mit der Schnitt- oder der stumpfen Seite ein. Es gab auch vereinzelt Holzknüppel; sie waren jedoch eine Ausnahme.

      In den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg verschwanden die Klingenwaffen aus den Polizeiarsenalen und die Schutzleute erhielten zunächst Holzschlagstöcke, die ab den 1970er Jahren dann aus Kunststoff (wie z. B. der heute noch verwendete Räum- und Abdrängstock) gefertigt wurden.

      Dann geschah für den Wach- und Streifendienst fast drei Jahrzehnte lang auf diesem Sektor nichts mehr. Erst im neuen Jahrtausend wurden der TKS und der MES flächendeckend bei der deutschen Polizei eingeführt.

      Der TKS hat seine Historie in den Seil- und Kettenwaffen aus Asien, aber auch in den Vorläufern der Stahlrute und des Totschlägers, die teilweise von Kriminalbeamten im 18. Jahrhundert eingesetzt wurden.

      Bis auf wenige Ausnahmen (z. B. dem deutschen Zoll) verschwanden aber auch diese Modelle ab den 1960er Jahren in Museen. Damit entstand gleichzeitig ein Vakuum, da es danach keine kleine Schlag- und Stoßwaffe mehr gab. Der bekannte kleine, biegsame Schlagstock (umgangssprachlich als „Gummiwurst“ bezeichnet) hatte keinen Einsatzwert, seine Akzeptanz war gering.

      Anfang der 1990er Jahre kamen dann erste Teleskopstöcke, ebenfalls wieder aus den USA, in Deutschland an. Da sie starr und nicht flexibel waren, nutzten sie geschickt eine Gesetzeslücke aus; sie galten nicht als Stahlrute (nach dem damaligen § 37 WaffG – verbotene Gegenstände).

      Zuerst in den polizeilichen Spezialeinheiten, dann auch bei Trageversuchen im Wach- und Streifendienst, erkannten die Verantwortlichen, dass ein Stock, der aufgrund seines Tragekomforts ständig mitgeführt werden kann, eine beeindruckende Wirkung und hohe Akzeptanz unter den Polizeibeamten hat.

      Zudem stellt er, auch für den ungeübteren Anwender, ein probates Verteidigungsmittel dar, das seinen Anwendungsbereich über dem OC-Spray, aber unterhalb der Schusswaffe hat.

      Bis auf wenige Ausnahmen gab es für den MES (in anderen Bundesländern auch unter dem Namen EMS, pp. bekannt) bis Mitte der 1990er Jahre keine große dienstliche/polizeiliche Verwendung. Dies änderte sich schnell, als Überlegungen für einen verbesserten Körperschutz bei Demonstrationslagen anstanden.

      Als im November 1997 die ersten Modelle dann in die Erprobung gingen, gab es zunächst „Bedenken“, die sich aber nicht bestätigten. Im Gegenteil, schnell war klar, dass der MES ein verlässliches Einsatzmittel der Polizei werden würde, da, im Gegensatz zum alten BSOD-Schlagstock, erweiterte Defensivtechniken möglich sind. Zudem ist der Stock am Unterarm in einer Menschenmenge (z. B. beim Fußballeinsatz, bei Demonstrationslagen) unauffällig, körpernah zu führen, behält aber immer seinen Einsatzwert.

      Der MES hat seinen Ursprung in Asien, wird dort meist als Tonfa bezeichnet und ist vermutlich auf der Insel Okinawa entstanden. Der Legende nach gibt es zwei mögliche Varianten:

      1. Das Tonfa diente als Handkurbel für einen Mühlenstein. Nach Arbeitsende wurde die Kurbel herausgezogen und mitgenommen, damit niemand die Mühle unberechtigt nutzen konnte. Als Gebrauchsgegenstand fand es dann über die Jahrzehnte seine eigentliche Verwendung als Waffe, wie auch der asiatische Bo, der Sai, das Kama, pp.

      2. Zwei Bauern, die nach getaner Feldarbeit nach Hause liefen, wurden von einem Bären angriffen. Sie hatten nur eine Sense dabei, mit der sie sich hätten schützen können. Um sich besser zu verteidigen, brachen sie die Sense in der Mitte in zwei Teile und konnten damit den Bären gemeinschaftlich erlegen. In der Folgezeit erkannten sie die Waffeneigenschaften und entwickelten daraus das Tonfa (aus den Griffteilen) und das Kama (aus der Sichel und dem oberen Stiel).

      Nicht ganz so nebulös und wesentlich nachvollziehbarer ist die Entstehungsgeschichte dieser Waffe bei der Polizei.

      Nach der retrograden Auswertung der Watts-Aufstände in den USA vom Herbst 1965 war den Verantwortlichen schnell klar, dass nur mit verbessertem polizeilichen Handeln in Verbindung mit geeigneter Ausrüstung solchen Lagen zukünftig Herr zu werden ist.

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