Eine Mutter. Gerstäcker Friedrich

Eine Mutter - Gerstäcker Friedrich


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bestellt…«

      »Und wie Du aussiehst, bleich und angegriffen; das geht nicht, Schatz, das geht wahrhaftig nicht, das darf ich nicht leiden!«

      »Ich habe sie auch gebeten, zu Bett zu gehen,« sagte die Mutter, »aber der Trotzkopf wollte nicht.«

      »Wenn der Ball erst vorüber ist, schlafe ich dafür eine ganze Woche,« lächelte Henriette; »denke nur, Onkel, was für hübsches Geld ich dabei verdiene.«

      Pfeffer antwortete nichts. Er stand am Fenster, blies Ringe hinaus und klopfte dabei mit der Fußspitze den Boden, als die Thür plötzlich aufgerissen wurde, Fräulein Bassini den Kopf in's Zimmer steckte und hereinrief: »War er schon hier?«

      »Wer?« rief Pfeffer, sich scharf auf dem Absatz herumdrehend. »Was, zum Teufel, kommst Du denn so in's Zimmer gestürmt – weißt Du denn nicht, daß Deine Schwester krank ist? Wer soll hier gewesen sein?«

      »Nun, der Graf,« sagte die Dame, die Thür hinter sich zuziehend.

      »Der Graf – bei Dir rappelt's wohl? Was für ein Graf?«

      »Also, so wißt Ihr noch gar nichts?«

      »Na, jetzt hör' einmal mit Deinem Schnack auf,« brummte Pfeffer; »thu Deine Gartenanlage vom Kopf herunter und setze Dich auf Deinen – hätte bald 'was gesagt. Steckt in dem Frauenzimmer eine Unruhe – Apropos, hast Du mir meine Dose wieder mitgebracht?«

      »Nein, die hab' ich heilig vergessen – aber Fürchtegott, Auguste, Jettchen, wißt Ihr denn, wer bei mir war?«

      »Ach schnack' keinen Unsinn; wie können wir wissen, wer bei Dir gewesen ist,« rief Pfeffer – »vielleicht der Friseur mit einer neuen Perrücke?«

      »Grobian! Ein Graf war bei mir, ein wirklicher, lebendiger Graf mit Orden – nein, Orden hat er nicht gehabt, das ist wahr; merkwürdig eigentlich, daß ein Graf blos so, ohne Orden herumgehen kann wie andere Menschen.«

      »Ob das Frauenzimmer nicht einen Sparren hat wie ein Hebebaum,« knurrte ihr Bruder – »und was wollte er?«

      »Das räthst Du nicht, und wenn ich Dir ein Jahr Zeit ließe.«

      »Er wollte Dich wahrscheinlich bitten, auf der Bühne nicht so zu schreien, weil er eine Prosceniums-Loge hat.«

      »Du bist heute unausstehlich.«

      »Aber so sag' uns doch nur, was er wollte, Tante, rathen können wir's ja doch im Leben nicht,« bat Henriette.

      »Das Kind ist viel vernünftiger als Du,« erwiderte Fräulein Bassini; »nein, Schatz, rathen könnt Ihr's allerdings nicht, aber er kam, um sich nach Augusten zu erkundigen.«

      »Nach mir?« rief die Frau.

      »Und zu Dir?« sagte Pfeffer.

      »Ja, zu mir, Überklug, weil er mich für meine Schwester hielt.«

      »Mit der Perrücke?«

      »Herr Gott, der Mensch bringt mich noch zur Verzweiflung!«

      »Aber so laß sie doch nur einmal erzählen, Fürchtegott.«

      »Na, hindere ich sie etwa daran? Aber bringt sie denn etwas Anderes heraus wie Unsinn? Wenn es der kein Souffleur einbläst, wird sie nie fertig!«

      »Du hast einmal wieder Deinen liebenswürdigen Tag, das muß wahr sein; aber ich will mich heute nicht ärgern.«

      »Was wollte denn der Graf von mir?« sagte die Frau, ungläubig dazu mit dem Kopf schüttelnd.

      »Ja, das ist ja eben das Wunderbare,« rief Fräulein Bassini, ganz entzückt, die Trägerin einer solchen Neuigkeit zu sein; »im Auftrag seines Freundes kam er, wie er sagte. Und weißt Du, wer der Freund war? Herr Stelzhammer.«

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      1

      Ein Conto de Reïs etwa 500 Dollars.

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