Die Piccolomini. Friedrich von Schiller

Die Piccolomini - Friedrich von Schiller


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rettet und zu Ehren bringt.

Illo

           Könnt' er nur immer, wie er gerne wollte!

           Er schenkte Land und Leut an die Soldaten.

           Doch wie verkürzen sie in Wien ihm nicht den Arm,

           Beschneiden, wo sie können, ihm die Flügel! —

           Da! diese neuen, saubern Forderungen,

           Die dieser Questenberger bringt!

Buttler

           Ich habe mir

           Von diesen kaiserlichen Forderungen auch

           Erzählen lassen – doch ich hoffe,

           Der Herzog wird in keinem Stücke weichen.

Illo

           Von seinem Recht gewißlich nicht, wenn nur nicht

           – Vom Platze!

Buttler. (betroffen)

           Wißt Ihr etwas? Ihr erschreckt mich.

Isolani. (zugleich)

           Wir wären alle ruiniert!

Illo

           Brecht ab!

           Ich sehe unsern Mann dort eben kommen

           Mit Gen'ralleutnant Piccolomini.

Buttler. (den Kopf bedenklich schüttelnd)

           Ich fürchte,

           Wir gehn nicht von hier, wie wir kamen.

      Zweiter Auftritt

      Vorige. Octavio Piccolomini. Questenberg.

Octavio. (noch in der Entfernung)

           Wie? Noch der Gäste mehr? Gestehn Sie, Freund!

           Es brauchte diesen tränenvollen Krieg,

           So vieler Helden ruhmgekrönter Häupter

           In eines Lagers Umkreis zu versammeln.

Questenberg

           In kein Friedländisch Heereslager komme,

           Wer von dem Kriege Böses denken will.

           Beinah vergessen hätt' ich seine Plagen,

           Da mir der Ordnung hoher Geist erschienen,

           Durch die er, weltzerstörend, selbst besteht,

           Das Große mir erschienen, das er bildet.

Octavio

           Und siehe da! ein tapfres Paar, das würdig

           Den Heldenreihen schließt: Graf Isolan

           Und Obrist Buttler. – Nun, da haben wir

           Vor Augen gleich das ganze Kriegeshandwerk.

      (Buttlern und Isolani präsentierend.)

      Es ist die Stärke, Freund, und Schnelligkeit.

Questenberg. (zu Octavio)

           Und zwischen beiden der erfahrne Rat.

Octavio. (zu Questenbergen an jene vorstellend)

           Den Kammerherrn und Kriegsrat Questenberg,

           Den Überbringer kaiserlicher Befehle,

           Der Soldaten großen Gönner und Patron

           Verehren wir in diesem würdigen Gaste.

      (Allgemeines Stillschweigen.)

Illo. (nähert sich Questenbergen)

           Es ist das erste Mal nicht, Herr Minister,

           Daß Sie im Lager uns die Ehr' erweisen.

Questenberg

           Schon einmal sah ich mich vor diesen Fahnen.

Illo

           Und wissen Sie, wo das gewesen ist?

           Zu Znaym war's, in Mähren, wo Sie sich

           Von Kaisers wegen eingestellt, den Herzog

           Um Übernahm' des Regiments zu flehen.

Questenberg

           Zu flehn, Herr General? So weit ging weder

           Mein Auftrag, daß ich wüßte, noch mein Eifer.

Illo

           Nun! Ihn zu zwingen, wenn Sie wollen. Ich

           Erinnre mich's recht gut – Graf Tilly war

           Am Lech aufs Haupt geschlagen – offen stand

           Das Bayerland dem Feind – nichts hielt ihn auf,

           Bis in das Herz von Östreich vorzudringen.

           Damals erschienen Sie und Werdenberg

           Vor unserm Herrn, mit Bitten in ihn stürmend

           Und mit der kaiserlichen Ungnad' drohend,

           Wenn sich der Fürst des Jammers nicht erbarme.

Isolani. (tritt dazu)

           Ja, ja! 's ist zu begreifen, Herr Minister,

           Warum Sie sich bei Ihrem heut'gen Auftrag

           An jenen alten just nicht gern erinnern.

Questenberg

           Wie sollt' ich nicht! Ist zwischen beiden doch

           Kein Widerspruch! Damalen galt es, Böhmen

           Aus Feindes Hand zu reißen, heute soll ich's

           Befrein von seinen Freunden und Beschützern.

Illo

           Ein schönes Amt! Nachdem wir dieses Böhmen,

           Mit unserm Blut, dem Sachsen abgefochten,

           Will man zum Dank uns aus dem Lande werfen.

Questenberg

           Wenn es nicht bloß ein Elend mit dem andern

           Vertauscht soll haben, muß das arme Land

           Von Freund und Feindes Geißel gleich befreit sein.

Illo

           Ei was! Es war ein gutes Jahr, der Bauer kann

           Schon wieder geben.

Questenberg

           Ja, wenn Sie von Herden

           Und Weideplätzen reden, Herr Feldmarschall —

Isolani

           Der Krieg ernährt den Krieg. Gehn Bauern drauf,

           Ei, so gewinnt der Kaiser mehr Soldaten.

Questenberg

           Und wird um so viel Untertanen ärmer!

Isolani

           Pah! Seine Untertanen sind wir alle!

Questenberg

           Mit Unterschied,


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