Beschmutztes Blut. Amy Blankenship

Beschmutztes Blut - Amy Blankenship


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liebe Devon“, hauchte sie an seinen Lippen, während sie sich selbst dafür verdammte, dass sie ihn wieder verletzte.

      â€žSehr klug… auszuweichen“, sagte Trevor nach einem Moment und richtete sich ein klein wenig auf, sodass er tief in ihre Augen sehen konnte. „Denn wenn du mich anlügst… kann ich es riechen.“

      Envy machte einen Schritt zurück, während Trevors Gesicht über ihr hing und sie nichts Anderes sehen ließ, obwohl er sich entfernt hatte. Sie griff hinter sich und versuchte, mit ihrer Hand den Türknauf zu finden. Sie wollte nicht über dies alles nachdenken… es brach nur ihr Herz.

      Schließlich ertasteten ihre Finger den metallenen Knauf und sie öffnete die Tür. Schnell trat sie durch den Spalt und wollte die Tür gerade wieder schließen, als Trevors Hand sie aufhielt.

      â€žDu weißt, dass ich recht habe“, flüsterte Trevor. „Du kannst es auch fühlen.“

      Envy fühlte Schmetterlinge, die wie wahnsinnig in ihrem Bauch umher flatterten, und warf die Tür schnell vor Trevors Gesicht zu. Nachdem sie den Riegel vorgeschoben hatte, drehte sie sich um und lehnte ihren Rücken gegen das Holz, während sie wartete, um zu hören, wie Trevor das Auto startete und wegfuhr. Aus irgendeinem Grund fühlte es sich so an, als würde er direkt hinter ihr stehen und darauf warten, durch die Tür zu greifen und sie in seine Arme zu schließen.

      Trevor legte seine Handflächen auf den Türrahmen, denn er fühlte sie noch immer in der Nähe… lehnte sich von der anderen Seite an das Holz, das sie trennte. Er konnte durch die dicke Tür hören, wie ihr Herz raste, und atmete tief ein, um seine Nerven zu beruhigen. Seine Instinkte drängten ihn dazu, durch die Tür zu brechen und sich zurückzunehmen, was ihm gehörte… aber er würde lieber in der Hölle schmoren, als ihr einen Grund zu geben, ihn nicht mehr zu lieben.

      Er runzelte schließlich die Stirn, nachdem er nicht hörte, wie sie sich von der Tür entfernte. Indem er den Kopf nach vorne beugte, lehnte er seine Stirn an das kalte Holz und seufzte.

      â€žEnvy“, flüsterte er. „Ich liebe dich.“

      Dann hörte er sie doch flüchten.

      *****

      Jason setzte sich auf eine Steinbank, die vor einer der größeren Gruften stand, um wieder zu Atem zu kommen. Er hatte in den letzten drei Minuten keine Begegnung mit einem Monster gehabt, und das war für heute Nacht bisher ein Rekord.

      In der Hoffnung, dass dieser sich irgendwie wieder anschalten würde, berührte er den Ring. Sein Magen war voller Knoten, weil er nicht wusste, wo Tiara war, und ob es ihr gut ging. Er senkte seinen Kopf und schalt sich innerlich wieder einmal dafür, dass er es nicht geschafft hatte, sie aus dem Mausoleum zu bringen. Was für ein Beschützer war er? Sie hatte sogar einen Dämon um Hilfe bitten müssen.

      â€žDu solltest dich vielleicht umdrehen“, sagte eine Stimme plötzlich aus der Stille um ihn.

      Jasons Blick hob sich blitzschnell und er erkannte einen Mann mit langem, dunklen Haar, der nur wenige Meter vor ihm stand. Er blinzelte, als ihm endlich klar wurde, was der Mann gesagt hatte.

      Die Haare in seinem Nacken stellten sich auf und Jason schoss ein paar Schritte vorwärts, ehe er sich um hundertachtzig Grad drehte, um zu sehen, was hinter ihm war. Vier Krabbler starrten ihn aus einer Entfernung von nur zwei Metern an, ihre lippenlosen Münder geöffnet, sodass ihre scharfen Zähne sichtbar wurden.

      â€žOh kommt schon!“, rief Jason, als er fühlte, wie die Wut in ihm wieder aufkochte. Er hatte es satt, diese Dinger zu bekämpfen. „Habt ihr Vollidioten es immer noch nicht verstanden? Wenn ihr in einem Friedhof lebt, dann solltet ihr tot sein.“

      Angelica grinste, nachdem sie zu Syn aufgeschlossen und Jasons Gejammer gehört hatte. „He, Jason, willst du etwas Cooles sehen?“, fragte sie, nachdem sie neben ihn getreten war, während sie ihre Hände vor sich ausstreckte. Sie öffnete ihren Mund und flüsterte einen Zauber, der die Gegner implodieren lassen sollte. Zu ihrem Entsetzen rannten die Krabbler plötzlich davon und verschwanden in der Dunkelheit.

      â€žToll“, sagte Jason, der dachte, dass es der Zauber gewesen war.

      â€žVerdammt, wenn du endlich damit aufhören würdest, sie zu Tode zu erschrecken, dann hätte ich heute Nacht vielleicht auch noch ein paar umbringen können“, fauchte Angelica, als sie sich umdrehte, und erkannte, dass Syn direkt hinter ihr stand. „Du bist wie ein Mückenspray gegen Dämonen.“

      Jason grinste, als ihm klar wurde, worüber sie sich beschwerte. „Dämonenscheuche“, murmelte er, aber machte dann schnell den Mund zu, als Angelicas böser Blick sich auf ihn richtete. „Ich meine… richtig. Du hast absolut recht.“ Im Zweifelsfall immer den Frauen zustimmen.

      Syn lachte leise. „Ich habe nichts Anderes getan, als zu dir zu kommen, meine Liebe. Ich kann nichts dafür, wenn die Spinnan Angst vor mir haben. Vielleicht sind sie einfach Feiglinge. Sollen wir gehen und mutigere Monster suchen?“ Er wurde damit belohnt, dass Angelica ihre Augen verdrehte und lächelte. Sie kamen einander recht schnell näher.

      Jasons Schultern sackten ab, als ihm klar wurde, dass dies der Mann war, vor dem er gewarnt worden war, als er begonnen hatte, Fragen über die schöne Angelica zu stellen. Nachdem er beschlossen hatte, dass dieser Weg hoffnungslos war, seufzte er und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Ring.

      â€žDieses doofe Ding ist nutzlos… das verdammte GPS-System ist kaputt, oder so was“, knurrte er und versuchte, den Ring von seinem Finger zu ziehen. Nach einem Augenblick gab er es wieder auf, als er fühlte, wie sein Fingergelenk fast ausgerenkt wurde. Er starrte das Schmuckstück einen Moment lang an und legte seinen Kopf zur Seite. Vielleicht war es nur gut, dass er es nicht abnehmen konnte, denn wenn er es könnte… würde er es wahrscheinlich einfach nach den verdammten Krabblern werfen.

      â€žWie soll ich Tiara beschützen, wenn ich nicht weiß, wo, zur Hölle, sie steckt?“, schimpfte er mit dem Ring. „Es ist gerade nicht der richtige Zeitpunkt, um ein Nickerchen zu machen, verdammt.“

      â€žKann ich ihn sehen?“, bat Angelica und streckte ihre Hand so aus, dass Jason seine in ihre legen konnte. Sie erkannte den Ring aus den Erinnerungen, die Zachary mit ihr geteilt hatte, und wollte gerne wissen, welche Macht er besaß.

      Jason konnte nicht verhindern, dass er Angelica mit großen Dackelaugen ansah. Sie hielt seine Hand sanft fest und betrachtete den Ring mit kritischem Blick. Die Weichheit ihrer Haut fühlte sich angenehm an seiner an… aber er zuckte zusammen, als Syn beschloss, dass dies ein guter Zeitpunkt war, um zu lachen.

      Er schielte hoch und sah Syn aus dem Augenwinkel. Dieses Lachen war einfach ein klein wenig zu gespenstisch gewesen. Seine Begegnung mit Kane in der letzten Nacht hatte ihn verängstigt, aber dieser Typ… er war wahrscheinlich derjenige, den Satan selbst unter seinem Bett oder im Schrank suchte, ehe er es wagte, sich schlafen zu legen.

      Syn beobachtete geduldig, wie Angelica ihre andere Handfläche ein paar Zentimeter über den Ring hielt. Als er sah, wie sie vor Konzentration auf ihre Unterlippe biss, konnte er sich nicht länger zurückhalten. Er streckte seine Hand aus und legte sie auf ihre, wonach er langsam seine Finger mit ihren verschränkte. Dann senkte er seinen Kopf neben den ihren, sodass seine Wange über ihr weiches Haar strich, während er seinen anderen Arm um sie legte, sodass er sie sanft an sich drücken konnte.

      Angelica blinzelte, als sie plötzlich fühlte, wonach sie gesucht hatte. „Das ist geschummelt“, flüsterte sie, aber durchsuchte schnell die Aura des Rings, wo sie nun schon so tief in sie vorgedrungen war. Sie fühlte zwei Pfade, die dorthin führten… einen hellen und einen dunklen. Aus morbider Neugier folgte sie dem dunklen,


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