Für Dich Für Immer . Sophie Love

Für Dich Für Immer  - Sophie Love


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Tür flog auf und Chantelle kam herein getänzelt. Sie trug eine Packung Windeln in ihren Armen.

      „Wo soll ich die hinstellen?“, fragte sie.

      „Auf dem Wickeltisch bitte“, sagte Emily und lächelte ihre süße Tochter an.

      Sie und Daniel gaben sich alle Mühe, damit Chantelle sich einbezogen fühlte. Im Moment geschah das in Form eines kleinen Auftrages - sie sollte bei jedem Supermarkt-Besuch einen praktischen Artikel ihrer Wahl einkaufen. Heute waren es Windeln. Gestern waren es Schnuller. Sie hatte auch schon Flaschen, Spucktücher, Beißringe und eine Rassel gekauft. Emily liebte die Art, wie Chantelle in ihrer Aufgabe aufging. Sie nahm sie sehr ernst.

      Chantelle ging zum Wickeltisch und legte die Packung Windeln ab. Dann drehte sie sich um und sah Emily an.

      „Haben wir schon Neuigkeiten?“, fragte sie.

      Emily wusste, dass Chantelle sich auf die Insel bezog, für die sie und Daniel ein Angebot gemacht hatten. Sie fragte jeden Tag.

      Emily überprüfte ihr Handy zum gefühlten ein millionstes Mal. Sie sah keine verpassten Anrufe oder Nachrichten von dem Immobilienmakler.

      Sie sah Chantelle an und schüttelte den Kopf. „Noch nicht.“

      Vor Enttäuschung zog Chantelle einen Schmollmund. „Wann werden wir es erfahren?“, wollte sie wissen. „Noch bevor Charlotte geboren wird?“

      Emily zuckte die Achseln. „Ich weiß es nicht, meine Süße.“ Sie streichelte ihr weiches blondes Haar. „Du weißt, dass es auch sein kann, dass wir nicht den Zuschlag bekommen, oder?“ Sie hatte Chantelle von Anfang an auf das Schlimmste vorbereitet, aber das kleine Mädchen hatte manchmal die Neigung, sich in etwas zu verrennen. Sie sprach über die Insel, als wäre schon eine Entscheidung gefallen, und schwärmte davon, wie großartig es einmal sein würde, wenn sie auf der Insel spielen könnten, oder wie hübsch es aussehen würde, sobald Daniel die Bauarbeiten beendet hätte.

      „Ich weiß“, sagte Chantelle ein wenig bedrückt.

      Emily lächelte strahlend als sie sah, dass das Kind etwas Aufmunterung brauchte. „Komm, lass uns nach unten gehen und etwas zu Mittag essen.“

      Chantelle nickte und nahm ihre Hand. Sie gingen zusammen in die Küche.

      Zu Emilys Freude saß Amy an der Kücheninsel. Sie war jetzt schon seit einigen Wochen in Sunset Harbor, um bei ihrem neuen Freund Harry zu sein und ihre Zehen in das Wasser der Häuslichkeit einzutauchen. Emily liebte es, sie in der Nähe zu haben, und Amy machte das Beste daraus, indem sie immer wieder vorbeischaute, wenn sie Zeit zwischen Telefonkonferenzen und dem Leiten ihres Geschäftes aus der Ferne hatte. Sie trank Kaffee und unterhielt sich mit Daniel, der damit beschäftigt war, die letzten Einkäufe einzuräumen. Er küsste Emily nachdem sie die Küche betreten hatte.

      „Hallo, meine Wunderschöne“, murmelte er und bedachte sie mit einem seiner intensiven Blicke voller Liebe.

      Emily lächelte und strich mit einem Finger über seine feste Kinnlinie. Sie murmelte: „Hallo.“

      Genau in diesem Moment hüstelte Amy. Emily riss sich von Daniels Anblick los und schaute über ihre Schulter.

      „Hallo, Ames“, begrüßte sie auch ihre Freundin und verdrehte die Augen.

      Es war immer noch ungewohnt für Emily, dass Amy so leicht erreichbar für sie war. Ihr vorübergehender Umzug nach Sunset Harbor war für sie beide wunderbar gewesen und brachte ihnen die unkomplizierte Freundschaft zurück, die sie geteilt hatten, bevor Emily aus New York City verschwunden war, ohne es ihr zu sagen. Und Amys organisatorische Fähigkeiten waren unheimlich nützlich, wenn es darum ging, die Logistik von Charlottes Geburt zu planen.

      „Ich wusste nicht, dass du heute vorbeikommst“, sagte Emily zu ihrer Freundin.

      „Ich bin hierhergekommen, um mit Dan über die Checkliste zu sprechen“, antwortete Amy.

      Emily setzte sich ihr gegenüber und runzelte die Stirn. „Welche Checkliste?“

      „Die wegen der Entbindung“, sagte Amy in einem Ton, der deutlich machte, dass das wohl offensichtlich sein sollte. „Du brauchst deine Kliniktasche, einen Plan, wie du hinkommst, wo du parken kannst, wen du anrufen musst. Wir haben eine Kommunikationshierarchie geschrieben, bei der Dan mich anruft und ich dann dafür verantwortlich bin, Harry, Jayne, deine Mutter und Lois anzurufen. Harry informiert die Leute in Sunset Harbour, Lois erzählt es dem Rest des Personals in der Pension und so weiter. Ehrlich, Emily, ich bin schockiert, dass du das alles noch nicht organisiert hast.“

      Emily lachte. „Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich erst in drei Monaten fällig bin!“

      „Du musst vorbereitet sein“, belehrte Amy sie. „Wenn Charlotte beschließt, sich schon morgen auf den Weg zu machen, musst du vorbereitet sein.“

      Chantelles Augen weiteten sich. „Sie könnte schon morgen kommen?“, fragte sie und war ganz begeistert von dieser Aussicht. „Ich könnte schon morgen eine Schwester haben?”

      Emily berührte schützend ihren Bauch, und in ihrem Hinterkopf wuchs eine quälende Sorge. „Ich hoffe nicht.“

      Daniel kam und setzte sich neben sie. „Verschaff Emily keine Albtraumszenarien, wegen denen sie sich Sorgen machen muss“, sagte er zu Amy. „Und mach auch Chantelle nicht solche falschen Hoffnungen. Sie wartet verzweifelt darauf, ihre kleine Schwester kennenzulernen.“ Er wandte sich an Chantelle. „Charlotte wird bis Dezember in Mamas Bauch bleiben. Es gibt nur eine sehr, sehr kleine Chance, dass sie früher kommt.“

      „Du meinst also, sie könnte an meinem Geburtstag kommen?“, fragte Chantelle und grinste bei dieser Aussicht von einem Ohr zum anderen.

      Daniel lachte und schüttelte den Kopf. „Halloween und gleich noch zwei Geburtstage?“, scherzte er. „Ich hoffe nicht!“

      „Es würde es leicht machen, sich daran zu erinnern“, sagte Amy schmunzelnd.

      In diesem Moment klingelte es an der Tür.

      „Ich werde aufmachen“, sagte Emily, die unbedingt eine Ablenkung von dem Gedanken brauchte, dass Baby Charlotte zu früh geboren werden könnte.

      Draußen im Foyer war das Gasthaus voller Aktivität. Die hektische Sommerzeit war zwar vorbei, aber es gab immer viel zu organisieren, besonders jetzt, wo im Speisesaal drei Mahlzeiten am Tag serviert wurden und die Flüsterkneipe jeden Abend geöffnet war. Sobald auch das Restaurant und das Spa eröffnet waren, würden sie keinen Moment Ruhe mehr haben, dachte Emily.

      Sie eilte an Lois und Marnie vorbei, die an der Rezeption beschäftigt waren, dann öffnete sie die Tür. Dort stand ein elegant gekleideter Herr. Er schien ungefähr fünfzig Jahre alt zu sein, hatte graumelierte Haare und ein paar Lachfalten um seine Augen.

      „Paul Knowlson“, sagte er selbstsicher und hielt Emily die Hand hin, um sie zu schütteln, als würden sie irgendeine Art von Geschäft abschließen.

      Sie nahm seine Hand und schüttelte sie. „Es tut mir leid, Herr Knowlson, ich glaube nicht, dass ich Sie kenne“, sagte sie.

      „Ich habe ein Apartment gebucht“, sagte er und zog einen Zettel aus seiner Jackentasche. „In Trevor's House”, las er ab.

      „Oh!”, rief Emily aus. Er war ihr erster Gast in einem der neuen Apartments. „Das ist im Haus auf der anderen Seite der Grünanlage“, sagte sie. „Ich werde Sie hinbringen.“

      „Fantastisch“, antwortete Paul.

      Emily führte ihn den Weg entlang. Sie spürte einen Anflug von Aufregung, weil sie wusste, dass dies das erste von vielen Malen sein würde, dass sie einem Gast sein Apartment zeigen würde. Es war wunderbar zu sehen, wie all


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