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Die hohe Schule der Magie
Die vorteilhafteste Voraussetzung zum Magier
Die wissenschaftliche Erklärung der Magie
Der Schlüssel zur Theorie und Praxis echter Magie
1. Lehrbrief
MAGIE UND MAGIER – FRÜHER UND HEUTE
Der wesentliche Unterschied zwischen Mensch und Tier ist der, dass der Mensch die Kräfte der Natur zu beherrschen versucht und dass ihm dies auch weitgehend gelingt. Wohl nutzen auch Tiere die Natur für sich und ihre Gesellschaft aus, wie zum Beispiel die Ameisen, aber die Kräfte der Natur kann kein Tier bewusst anwenden. Inwieweit wir, die Menschen, dabei erfolgreich sind, die Kräfte der Natur bewusst anzuwenden, sehen wir besonders deutlich heute im Zeitalter der Atomkraft und der begin-nenden Weltraumeroberung.
Um für unsere Betrachtungen der Magie ein klares Bild zu bekommen, wollen wir die Menschen in drei Klassen einteilen, die natürlich nur ein Hilfsmittel sein sollen. Die erste Klasse ist die der Herdenmenschen, die im Grunde genauso leben wie die Tiere. Diese Menschen wollen nichts weiter als leben, sich fortpflanzen und eben das erreichen, was sie notwendig dazu brauchen. Die zweite Klasse ist die der fortschrittlichen, aufgeweckten Menschen. Diese wollen mehr als das, was an sich notwendig ist. Sie interessieren sich für Wissenschaften und Künste und wollen Zusammenhänge erkennen, um die Wahrheit zu finden. Sie sind strebsam und arbeiten meist mehr, als unbedingt notwendig ist. Die dritte Klasse nennen wir die Menschen der Magier. Diese wollen nicht nur Zusammenhänge erkennen, sondern daraus die Erkenntnis für die Anwendung der Naturkräfte ziehen. Und diese sind es, denen wir allen Fortschritt, alle Wissenschaft und all das verdanken, was wir heute unter Zivilisation und Kultur verstehen und was uns schließlich dazu gebracht hat, dem Mond einen Besuch abzustatten und in absehbarer Zeit auch unsere Nachbarsterne wie Mars und Venus zu besuchen und vielleicht zu erobern, im Sinne einer Nutzbarmachung für unser menschliches Leben.
Dass sich der Mensch vom Tier her entwickelt hat, ist heute jedem klar. Dass aber der Weg vom Rudel zur Demokratie ein Weg über die Magier und über die Magie ist, wird vielen vielleicht absurd vorkommen. Aber es ist so, wenn wir die Entwicklung betrachten. Zuerst waren die Menschen in Rudeln wie die Tiere zusammengefasst und hatten einen Leitmenschen. Dann kamen Sippen und schließlich kleinere und größere Gruppen, die von mehreren Leitmenschen geführt wurden. Daraus entstanden dann Tribus und kleine Völker, die meist von einem oder einer kleinen Gruppe von Menschen beherrscht wurden. Schließlich wurden daraus Völker, die einen Herrscher hatten, der wiederum verschiedene Unterführer hatte. In neuerer Zeit erst wurde das demokratische System der Volksvertreter eingeführt, das auf der freien Abstimmung des Volkes beruht.
Die Leitmenschen aller Zeiten aber zeichneten sich durch besondere Kräfte und Fähigkeiten aus. Früher waren dies rein magische Fähigkeiten. Das bedeutet, dass die führenden Menschen die Fähigkeit hatten, durch Beherrschung von Naturkräften, die sie vor der Masse streng geheim hielten, bestimmte Wirkungen zu erzielen. Das mag einmal darin bestanden haben, dass der Leitmensch bewusst Feuer machen konnte, während der Menge dies als ein Wunder erschien, da sie nichts davon verstand.
Später wurden daraus andere Fähigkeiten, besonders die Fähigkeit des Heilens, und daraus entstand dann die Herrschaft über Leben und Tod. So mag die erste Religion entstanden sein und Menschen, die andere heilen konnten und damit über deren Leben und Tod herrschten, mögen als übernatürliche, göttliche Wesen angesehen worden sein. Genaue Einzelheiten der menschlichen Entwicklung werden uns aber immer unbekannt bleiben, denn damals gab es keine Schrift und die mündlichen Überlieferungen wurden im Laufe der Zeit zu Sagen und Märchen entstellt, deren wahren Gehalt man nur ahnen kann.
Jedenfalls waren früher, wie auch heute, die leitenden Personen in unserem Sinne Magier, die es verstanden, verschiedene Naturkräfte zu beherrschen, die der breiten Masse unbekannt waren. In der heutigen Zeit liegen diese Kräfte besonders auf psychologischem Gebiet.
GIBT ES WIRKLICH MAGISCHE KRÄFTE?
Soweit wir davon ausgehen, dass die Anwendung der Naturkräfte früher der breiten Masse nicht zugänglich war, müssen wir jede Anwendung von solchen unbekannten Naturkräften als magische Kräfte bezeichnen. Da wir aber von der Neuzeit ausgehen wollen, wollen wir diese Anwendung der Naturkräfte nicht weiter behandeln, denn die Wissenschaft gibt darüber ja bereitwillig jede gewünschte Auskunft. Und die Anwendung dieser Kräfte ist heute jedem Arbeiter und Techniker möglich. Wollen wir daher unser Augenmerk den psychischen Naturkräften zuwenden, die auch heute nicht allen bekannt sind und auch in absehbarer Zeit nicht Gemeingut werden.
Das, was man heute als echte Magie betrachtet, ist meist die Anwendung solcher psychischen Kräfte. Die Wunder der Heiligen. Zauberer. Medizinmänner, Schamanen und Wundermänner aller Zeiten kann man wohl teilweise als hypnotisch-suggestive oder autohypnotisch- autosuggestive Erscheinungen betrachten, aber die wahren Zusammenhänge sind auch heute nur einer kleinen Gruppe von Eingeweihten bekannt. Wollen wir aber doch versuchen, dem Geheimnis so weit als möglich auf die Spur zu kommen!
Vorerst müssen wir feststellen, dass es magische Kräfte – soweit sie psychischer Natur sind und nicht allgemein als bekannt gelten – auch heute noch gibt.
MAGIE BEIM HYPNOTISIEREN
Eine merkwürdige Tatsache können wir feststellen, wenn wir die praktische Ausübung der Hypnose näher betrachten. Hypnose gilt heute als weitgehend erforscht und man möchte meinen, dass sie jeder Mensch anwenden kann, wenn er die Technik erlernt.
Da zeigt sich aber, dass es wohl jeder erlernen kann, aber dass nicht jeder dieselben Erfolge damit hat. Während es dem einen sofort auf Anhieb gelingt, seine Versuchsperson zu hypnotisieren, kann der andere eine. Reihe von Versuchen machen und kommt nicht weiter als bis zu einigen einfachen Wachsuggestionen.
Scheinbar macht es dabei das Wissen alleine nicht. Was aber ist das Entscheidende beim Hypnotisieren? Was ist dieses gewisse Etwas, das man haben muss?
Eine klare Antwort darüber ist nicht möglich, da es sich hier um etwas Irrationales handelt, das man nicht mit bloßen Begriffen erfassen kann. Der Erfolg beim Hypnotisieren ergibt sich aus der Einstellung, mit der man an die Sache herangeht. So kann zum Beispiel ein erfahrener Mensch mehr Erfolge erzielen als ein unerfahrener. Erfahrung sei hier im allgemeinen Sinne betrachtet und bedeutet Lebenserfahrung. Ein seelisch wie geistig reifer Mensch mit einer festen Weltanschauung wird ebenfalls mehr Erfolg haben als einer, der nicht recht weiß, was er glauben soll.
Besondere Erfolge aber haben solche Menschen beim Hypnotisieren, die sich mit fernöstlichen Lehren befassen, die erkannt haben, was unter Laotses „Tao“, was in der Bhagavad Gita und was unter der Bezeichnung Gott, Brahman, Allah usw. gemeint ist. Nun bedeutet aber die Beschäftigung mit diesen Lehren für den trägen und gänzlich westlich ausgerichteten Menschen in gewissem Sinne eine Anstrengung, wenn er sich überhaupt hineindenken und hineinfühlen soll.
Ein anderer Weg zu Erfolgen beim Hypnotisieren ist der Weg des Yoga. Wer sich einige Zeit praktisch mit Yoga beschäftigt, wird keine Schwierigkeiten dabei haben, andere Personen