Xadist - Warrior Lover 14. Inka Loreen Minden

Xadist - Warrior Lover 14 - Inka Loreen Minden


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Lippen bewegten sich leicht und Sun hörte in ihrer Erinnerung wieder seine Stimme, ganz leise und rau, als er fragte: »Wer bist du?« Es klang beinahe wie das Knurren eines Tieres.

      Ihr Herz pochte selbst jetzt, während sie sich die Aufzeichnung ansah, genauso schnell wie vor drei Tagen. Nicht nur sie hatte diese besondere Verbindung zwischen ihnen bemerkt, sondern auch er. Die Erinnerung war so lebendig, als würde sie die Szene gerade noch einmal erleben.

      »Du bist anders … du riechst anders!«, grollte er. »Was ist das für ein Parfüm?« Seine Brauen schoben sich so weit zusammen, dass sich zwischen ihnen zwei Furchen bildeten. »Was wird hier gespielt?«

      »Da-das ist kein Parfüm. Ich bin … eine Huntress.« Sie räusperte sich, um den dicken Kloß aus ihrem Hals zu vertreiben. »Wir Huntress haben eine besondere Wirkung auf Warrior. Bloß ich … war immer anders. Du bist der Erste, der … so extrem … auf mich reagiert.«

      »Erklär mir das!«, befahl er mit tiefer Stimme, deren Vibration ein köstliches Prickeln in ihrem Unterleib verursachte.

      Verzweifelt widerstand sie dem Drang, die Hand auf ihren Schoß zu pressen, um dieses schöne Gefühl zu verstärken. Gott, was war nur los? Was machte dieser Mann mit ihr?

      Erneut räusperte sie sich und versuchte, nicht den Blick von ihm zu wenden. Sie schämte sich für ihre körperlichen Reaktionen, die er hervorrief. Fox sollte nicht bemerken, wie es um sie stand. Sie verhielt sich unprofessionell, aber sie konnte nichts dagegen unternehmen!

      »Es gibt ein paar Frauen«, begann sie langsam, »die wurden im Labor geschaffen, genau wie ihr Krieger. Wir haben nicht nur menschliche DNS in uns, sondern einen Cocktail aus verschiedenen Genen. Wir …«

      »Geh!« Er ballte die Hände zu Fäusten und versteckte sie schnell unter der Platte. Nun sah sie seine Fingernägel nicht mehr. Dann sprang er auf, sodass sein Stuhl nach hinten kippte.

      »Fox …«, sagte sie sanft. »Wir sollten darüber reden.« Und was sollte sie ihm erzählen? Dass Warrior und Huntress riechen konnten, wenn vor ihnen der perfekte Partner stand? Denn je unterschiedlicher ihre Immunsysteme waren, desto besser ergänzten sie sich und desto anziehender wirkte der Geruch des Partners auf den anderen. Daraufhin wurden im Gehirn Botenstoffe ausgeschüttet, die beide auf diese perfekte Wahl festnagelten. Das nannte sich auch »Prägung«.

      Kraftvoll klopfte Fox an seiner Seite des Raumes gegen die Tür. »Wir sind hier fertig!«, rief er schon fast panikartig. »Lasst mich raus!«

      Die Tür öffnete sich und die Wachen führten ihn ab, wobei sie Sun kurz fragende Blicke zuwarfen …

      Das veränderte Motorengeräusch holte sie in die Gegenwart zurück; das Shuttle setzte zum Landeanflug an. Sun starrte noch einen Moment auf die Videoaufnahme, die zeigte, wie sie erstarrt vor dem schweren Gitter saß, das sie von Fox getrennt hatte.

      Ihre grandiose Idee war total nach hinten losgegangen! Nicht einmal im Traum hatte sie darüber nachgedacht, ob ihr Duft Fox beeinflussen würde. Noch nie hatte ein Warrior so stark auf sie reagiert!

      Sie schaltete das Tablet aus und lehnte sich zurück. Ihr Herz fühlte sich an, als würde es eine Tonne wiegen und kaum noch Kraft besitzen, das Blut durch ihren Körper zu pumpen. Wie sollte sie ihm heute bloß gegenübertreten?

      Er hat die Verbindung auch gespürt, sagte sie sich immer wieder. Und es hat ihm genauso wenig gefallen wie mir.

      Kapitel 3 – Das Biest in ihm

      Bewusst atmete Sun mehrmals tief und gleichmäßig ein und aus, so wie sie es in ihrer eigenen Therapie gelernt hatte. Normalerweise genoss sie den kurzen Flug sowie die Aussicht auf den grünen Dschungel, die Küste und das Meer. Aber heute konnte sie sich vor Aufregung kaum auf die schöne Landschaft konzentrieren. Sie war froh, wieder in ihrer Heimat zu sein. Frei zu sein. Zuvor hatte sie einige Jahre in White City gelebt, der Kuppelstadt in der Wüste von Nevada, um sich von den schrecklichen Dingen zu erholen, die ihr und anderen Huntress während der Gefangenschaft angetan worden waren. Die Ärztin Samantha und Dr. Lamont hatten ihr in dieser schweren Zeit sehr geholfen. Oft hatte Sun mit dem Gedanken gespielt, sich das Leben zu nehmen. Aber Samanthas einfühlsames Wesen und die zahlreichen Gespräche hatten dafür gesorgt, das Schlimmste zu überwinden. Es hatte Sun dort gefallen bei all den lieben Menschen, doch ihr Herz war stets im Dschungel geblieben.

      Ihre Schwestern Mika und Zoraja wohnten immer noch in der Wüstenstadt. Nach wie vor litten sie an schlimmen Albträumen und trauten sich kaum unter Leute. Sun wollte sie erst nicht allein lassen, aber die beiden freuten sich über ihre Fortschritte und hatten sie gedrängt, nach Hause zu fliegen. Sun stellte ihr leuchtendes Vorbild dar, und sie wollten ihr so bald wie möglich folgen.

      Sie strich sich eine kurze Strähne aus der Stirn und erinnerte sich an die Zeit, bevor sie alle drei auf die Plantagen deportiert worden waren. Suns weißblondes Haar floss damals über den gesamten Rücken und war ihr ganzer Stolz gewesen. Auch die Warrior liebten ihre Haare, machten ihr Komplimente deswegen oder … wickelten ihre Hände darin ein, während sie Sun von hinten nahmen, um sie … hart zu ficken. Zu begatten … Sun und ihre Schwestern waren geschaffen worden, um dem Zuchtprogramm beizuwohnen. Die Befruchtungs-Experimente sollten noch robustere und stärkere Warrior hervorbringen.

      Sun drückte sich eine Hand auf den Unterleib. Sie wollte jetzt nicht darüber nachdenken und auch nicht daran, dass sie wohl nie Kinder haben würde. Selbst während all der Zeit auf den Plantagen hatte sie kein Baby bekommen. Sie war eben eine Fehlzüchtung, weit weg von perfekt – doch die Alternative hätte auch nicht besser ausgesehen. Schließlich wusste sie, was mit den Babys ihrer Schwestern geschehen war.

      Zum Glück lag das alles in der Vergangenheit.

      Doch wie sah ihre Zukunft aus?

      Meine Zukunft mit Fox …

      Insgeheim hoffte sie, eines Tages doch noch das große Glück mit einem Mann zu finden, dessen Berührungen sie zulassen konnte. Bloß sollte er kein Warrior sein, der massenhaft Menschen abgeschlachtet hatte!

      Sun wollte endlich Gewissheit, musste heute so nah wie möglich zu ihm. Beim letzten Mal hatte zu viel Abstand zwischen ihnen gelegen, um sich wirklich sicher sein zu können. Vielleicht war er auch nur so verwirrt gewesen, weil er seit Ewigkeiten keine Frau mehr gerochen hatte. Männliche Warrior reagierten bekanntermaßen immer stark auf das weibliche Geschlecht. Deshalb bestand Sun auf ein Treffen in seiner Zelle. Sie musste mehr von seinem ureigenen Geruch aufnehmen, um sich ganz, ganz sicher zu sein.

      Belüg dich nicht selbst, du bist dir doch längst sicher, schalt sie sich in Gedanken. Sie wollte Fox bloß noch einmal nahekommen, um … an ihm zu schnuppern, sich an ihn zu schmiegen, seine Gegenwart zu genießen.

      Halt! Das will ich ganz bestimmt nicht! Diese blöden Hormone spielen mir einen Streich!

      Die Vorstellung, er könnte sich auf sie legen, sie unter seinem gestählten Körper gefangen halten und in sie eindringen, machte ihr auf der einen Seite große Angst. Andererseits pochte nicht nur ihr Herz wild, wenn sie an ihn dachte!

      Wütend versuchte sie, die erotischen Bilder zu unterdrücken, in denen er sie küsste, sie an sich presste und mit Verlangen erfüllte. Lieber Himmel, das durfte nicht sein!

      Mal abgesehen von ihrer düsteren Vergangenheit – er war ihr Patient, und sie sollte ihm mit ruhiger Professionalität begegnen, statt heimlich zu fantasieren, wie weich seine Lippen waren.

      Verdammte Prägung!

      Sie stellte die Beine ein Stück auseinander, um bloß keinen zusätzlichen Druck auf ihren Schoß auszuüben. Da vorne saßen zwei Warrior, die riechen konnten, falls sie erregt war. Zum Glück trug Sun eine Einsatzhose und keinen Rock! Doch sie zog sich ohnehin lieber wie ein Mann an und kleidete sich nicht so offenherzig wie einige ihrer Schwestern, die außer einem Bustier und knappen Shorts nichts am Leib trugen. Sun wollte keine falschen Zeichen setzen … Doch war es dann richtig, Fox noch einmal zu besuchen?

      ***

      Hunter


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