Die großen Geologen. Bernhard Hubmann
Über den Autor
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Dr. Bernhard Hubmann, geboren 1961 in Graz, studierte Geologie und Paläontologie sowie Musik in Graz, habilitierte sich für Paläontologie in Wien und ist als Dozent am Erdwissenschaftlichen Institut der Universität in Graz tätig. Über hundert Publikationen zu unterschiedlichen erdwissenschaftlichen Themen und zur geologischen Wissenschaftsgeschichte.
Zum Buch
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Geologie, oder simpel: Erdkunde – das ist die spannende Wissenschaft, die sich mit dem Aufbau der Erde, mit der Entstehung unseres Planeten und seiner Zukunft, mit dem Ursprung des Lebens und der über Jahrmillionen andauernden Entwicklung von einfachen Lebensformen bis hin zu komplexen Ökosystemen beschäftigt. Und dennoch (oder deshalb?) unterlag die Auseinandersetzung mit den grundlegenden Fragen nach dem woher? seit wann? woraus?, wohin? wie wenig andere Fragestellungen weltanschaulichen Rahmenbedingungen. Dogmatische Vorstellungen haben jahrhundertelang die vorurteilsfreie Auseinandersetzung mit der Entstehung und Entwicklung unserer Erde und des Lebens behindert. Daher sind die erdwissenschaftlichen Fächer als selbständige Wissenschaftsdisziplinen noch keine 250 Jahre alt. In diesem Buch werden 21 Personen, vorwiegend aus dem europäischen Raum des 18. bis 20. Jahrhunderts vorgestellt, die die Kenntnis um die „Biographie der Erde“ grundlegend erweitert haben
Inhalt
Immer gleich oder katastrophal?
Geologie als klassische Naturwissenschaft
Die Geologie
Die junge Wissenschaft von der langen Geschichte der Erde
Will man sich auf eine Darstellung der Geschichte der »Geologie« einlassen, muss man sich mit den Fragekomplexen auseinandersetzen: Was ist Geologie und wie hat sich ihr Begriffsinhalt im Laufe der Zeit gewandelt? Welchen disziplinären Umfang hat sie und wie hat sich dieser entwickelt? Seit wann ist die Geologie eine wissenschaftliche Disziplin bzw. wann endet ihre »vorwissenschaftliche Periode«?
Das Wort »Geologie« leitet sich aus dem Altgriechischen von γηϑ [gê] = »Erde« und λόγος [lógos] = »Lehre« her und verrät bereits viel über den begrifflichen Inhalt. Die heutige Vorstellung des Begriffs Geologie definiert Hans Murawski (1915–1994) in seinem in etlichen Auflagen erschienenen »Geologischen Wörterbuch« als jene Wissenschaft, »die durch Untersuchung der durch natürliche oder künstliche Aufschlüsse zugänglichen Teile der Erdkruste mit ihren Gesteinen, deren Lagerungs- und Umwandlungserscheinungen sowie ihrem Fossilinhalt versucht, ein Bild von der Geschichte der Erde und des Lebens zu entwerfen«. Dadurch, dass die Geologie in ihrer Arbeitsweise räumliche Gegebenheiten mit der zeitlichen Dimension verknüpft, stellt sie innerhalb der Naturwissenschaften eine historisch ausgerichtete, jedoch mit naturwissenschaftlichen Mitteln arbeitende Wissenschaft dar.
Der Begriff »Géologie« wurde von Jean André Deluc (1727–1817) im Jahr 1778 gebraucht und ein Jahr später von Horace Bénédict de Saussure