Die Yacht-Werkstatt. Lars Bolle
HAUKE SCHMIDT | LARS BOLLE
DIE YACHT-WERKSTATT
PFLEGEN,
REPARIEREN,
MODERNISIEREN
ANLEITUNGEN
ZUM SELBERMACHEN
DELIUS KLASING VERLAG
INHALT
Sandwich-Reparatur
Holzreparatur innen
Einbaudiesel warten
Gennakerbaum bauen
Bootsauflagen bauen
VORWORT
Wer ein Problem VERSTEHT, kann es auch lösen. Nach diesem Prinzip führen die folgenden Anleitungen zur ERFOLGREICHEN Reparatur. Damit die Arbeit am Boot Spaß macht und auch noch Geld spart
Man wächst mit seinen Aufgaben – in kaum einem Bereich ist diese Aussage so zutreffend wie bei der Pflege, Reparatur und Modernisierung älterer Segelboote. Solche betagten Schätzchen begegnen einem meist, wenn nach einigen Sommern auf Charteryachten oder pflegeleichten Jollen der Kauf des ersten eigenen Bootes ansteht. Zudem quillt der Gebrauchtbootmarkt geradezu vor Angeboten über, von denen nicht wenige zu vergleichweise geringen Anschaffungspreisen zu erstehen sind. Nicht selten mischen sich dabei jedoch Vorfreude und Unerfahrenheit zu einem riskanten Cocktail – schmeckt herrlich süß, betäubt den Verstand und führt schon wenig später zu Kopfschmerzen – nämlich dann, wenn die ersten Probleme auftauchen und die mit der Reparatur oder Überholung beauftragte Werft einen Kostenvoranschlag präsentiert. Dabei handelt es sich in der Regel um recht ordentliche Summen, denn Bootsbau ist Handarbeit.
Doch dieser Umstand kann zugleich ein großer Vorteil sein, denn mit der richtigen Anleitung und einer Grundausstattung an Werkzeugen lassen sich viele zeit- und kostenaufwendige Arbeiten in Eigenregie ausführen. Vielleicht nicht ganz so schnell wie beim Profi, vielleicht nicht immer ganz so perfekt, dafür aber mit einem guten Gefühl. Denn die Freude über eine gelunge Instandsetzung oder Verschönerung des eigenen Bootes stärkt nicht nur den Besitzerstolz, sondern erzeugt auch eine enorme Befriedigung. Nebenbei lernt man bei den Arbeiten das Boot und seine Bauweise intensiv kennen und gewinnt dadurch Sicherheit im Umgang mit seinem Schiff. Zudem kann ein von vornherein geplantes Refit auch ein Weg sein, um günstig an eine Yacht zu gelangen. Denn offensichtliche Instandsetzungsarbeiten lassen sich normalerweise bei einer gut argumentierten Verkaufsverhandlung vom Kaufpreis abziehen. Aber Vorsicht, meistens addieren sich die geplanten Arbeitsstunden bei Laien auf mehr als das doppelte, und auch die reinen Materialkosten sind nicht zu unterschätzen und sollten vorher gründlich kalkuliert werden.
Die in diesem Buch gezeigten Arbeitsschritte stellen jeweils einen der möglichen Reparatur- oder Herstellungswege dar, oftmals führen auch andere Methoden zum Ziel oder das Ergebnis kann durch den Einsatz von speziellem Werkzeug verbessert werden – etwa durch eine Vakuumpumpe bei Laminierarbeiten. Die Anschaffung solch teurer Gerätschaften lohnt sich für den Laien aber kaum, daher haben wir die einfachste Vorgehensweise gewählt und auf Spezialwerkzeuge verzichtet oder günstige Leihoptionen angegeben.
Zum Ende jeder Arbeit am Boot entschädigt das Ergebnis mehrfach für die aufgewendete Mühe. Und kann zu einem Phänomen führen, von dem viele Hobbyhandwerker berichten: Dass ihre Saison nicht im Herbst endet, sondern dass sie sich im Herbst auf die zweite Saison freuen – die Saison der Winterarbeit.
HAUKE SCHMIDT UND LARS BOLLE
Übrigens: Für ausgewählte Projekte dieses Buches gibt es Videoanleitungen im TV-Portal des Internetauftrittes des