MS Visual C++ 2010 в среде .NET. Библиотека программиста. Виктор Зиборов

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ich dabei auch ein wenig von deiner Welt kennen. Das wird bestimmt lustig, ich mag Menschenkram“, kratzte Macvol und wackelte vor Freude.

      Willi blickte Macvol an, schaute jedoch gedankenverloren durch in hindurch, denn er dachte in diesem Augenblick an die vielen Ereignisse der letzten Stunden und an diese unbekannte Zwergenwelt, die er heute betreten hatte. Sie war fantastisch, verrückt und geheimnisvoll zugleich. Die Zwerge folgten ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten, die denen der Menschenwelt nicht unähnlich, dann aber wiederum auch ganz anders waren. Es reizte Willi ungemein, noch mehr über all das zu erfahren. Gleichzeitig hatte er Angst vor dem Zauberer.

      Bis heute hatte er unbekümmert in den Tag hinein gelebt. Dass die Welt in Gefahr war, hatte er nicht ahnen können. Doch nun wusste er es und genau deshalb war sein sorgloses Leben mit einem Schlag vorbei. Was dem Ganzen aber die Krone aufsetzte, und was ihm auch fast die Fassung raubte, war, dass nur er allein in der Lage sein sollte, die Welt zu retten. Irgendwie vermochte er all das noch nicht zu glauben. Innerlich brodelte es in ihm. Es waren Alwis’ Worte, die nun wie ein massiger, scharfkantiger Felsbrocken auf ihm lasteten und ihm den Angstschweiß auf die Stirn trieben. Was erwarteten die Zwerge von Willi und was passierte, wenn er scheiterte?

      „Bist du bereit für den Rückmarsch?“

      Macvol durchbrach Willis tiefe Grübeleien und schaute irgendwie allwissend zu ihm, als ob er ahnte, was ihn in diesen Minuten beschäftigte.

      „Rückmarsch? Werden wir nicht zurückgewirbelt, das fände ich wesentlich spannender“, sagte Willi leicht enttäuscht.

      Macvol lachte und ging durch die gerade gewachsene Tür in den Flur.

      „Komm erst einmal hier raus, sonst wirst du mit aufgesaugt“, sprach Macvol, und deutete dabei auf das sich langsam auflösende Zimmer.

      Als Willi sich umdrehte, war er schlagartig bereit, der Bitte von Macvol nachzukommen. Denn der Anblick, der sich ihm bot, war äußerst gespenstisch und Angst einflößend zugleich. Der Raum schien in ein Abflussrohr zu strömen und alles wurde mitgerissen, was sich darin befand. Mit einem kraftvollen Sprung katapultierte sich Willi durch die Tür und knallte dabei mit dem Kopf an die gegenüberliegende Wand im Flur.

      „Das ist die falsche Richtung, durch diese Wand müssen wir nicht“, lachte Macvol.

      Willi drückte mit seiner Hand gegen das gerade entstandene, sich wölbende Horn an seiner Stirn und konnte gar nicht lachen.

      „Verschwinden die Zimmer hier immer, wenn man sich verabschiedet hat? Ich will es nur für künftige Gespräche wissen. Vielleicht ist es dann besser, sich an der frischen Luft zu unterhalten.“

      Willi musste nun selbst lachen und blickte in Macvols amüsiertes Gesicht.

      „Nun sagen wir mal so: Wenn es sich um explosiven Gesprächsstoff handelt, ist es gesünder, die Verabschiedung nicht in die Länge zu ziehen“, antwortete Macvol und machte eine Geste zu Willi, die bedeutete, sich in Bewegung zu setzen.

      „Komm, wir müssen zuerst einmal hier raus finden, denn Luhvs wird uns wahrscheinlich nicht helfen“, sagte Macvol und rannte los.

      „Wieso nicht?“, keuchte Willi beim Versuch, mit dem hohen Zwergentempo mitzuhalten.

      „Luhvs ist ein unfreundlicher Gesell. Aber er kann nichts dafür. Alle Zwerge werden unfreundlich und hässlich, wenn sie zu Dienern gemacht werden. Sie sind ungepflegt, tun nur das Nötigste und knurren den ganzen Tag vor sich hin. So weise Alwis auch ist, so unmöglich war es selbst ihm, Luhvs zu einem kooperativen, solidarischen Diener zu erziehen.“

      „Ok, mein künftiger Butler wird kein Zwerg sein“, hechelte Willi hinter Macvol.

      Der Rückweg kam Willi viel länger vor als der Hinweg. Sicher hatten die beiden an manchen Flurgabelungen die falsche Richtung eingeschlagen. Willis Orientierung spielte hier sowieso verrückt, als seien die Pole seines inneren Kompass’ funktionsuntüchtig geworden. Nach unzähligen Abbiegungen und langen Fluren gelangten sie endlich zu dem Eingangsbereich.

      „Halt, halt!“, zischte Macvol und blieb abrupt stehen. Gleichzeitig streckte er seine Arme seitlich aus, sodass Willi nicht an ihm vorbeigehen konnte.

      „Was ist los?“, flüsterte Willi erschrocken, und seine Beine drohten butterweich zu werden.

      „Die Weckel sind weg“, sprach Macvol mit beängstigter Stimme und schaute dabei zur Wand.

      „Meinst du die kleinen, grauen Männchen, die an den Bildern hingen?“ Schreckensbleich atmete Willi so heftig, dass er die Worte nur pulsartig aussprechen konnte.

      „Ja! Sie sind nicht da“, sagte Macvol.

      „Wir sollten so schnell es geht von hier verschwinden. Leider können wir aber von hier aus nicht in die Menschenwelt saltieren. Wir müssen erst das Dorf verlassen.“

      Macvol stand stocksteif vor ihm, doch seine Augen blickten hektisch im Raum umher. Er schien angespannt zu grübeln und Willi blieb nichts anderes übrig, als völlig aufgelöst und nichts ahnend, was noch alles geschähe, zu warten. Dabei hörte er, dass ein kräftiger Sturm aufkam. Mit lautem Klappern und Knarren stellte sich die alte Hütte dem brausenden Ungetüm tapfer entgegen. Doch dieser Kampf schien ausweglos zu sein. Immer stärker toste es draußen und Willi hatte Angst, dass die Hütte jeden Moment zusammenfiele und sie schutzlos im Freien ständen.

      Doch raus mussten sie auf jeden Fall, raus aus der Hütte und raus aus dem Dorf, so wie es Macvol gesagt hatte. Und dann – urplötzlich - schien ihm jemand an die Kehle zu greifen und zuzudrücken. Panikartig griff Willi an seinen Hals, drehte sich und wollte sich aus der Umklammerung befreien. Er bekam fast keine Luft mehr, geschweige denn ein Wort heraus. Das Amulett pulsierte um seinen Hals und schnürte ihm dabei immer fester die Kehle zu. Alles um Willi verdunkelte sich, der Sturm war nicht mehr zu hören und der Boden unter seinen Füßen löste sich mehr und mehr auf, als der Druck schlagartig nachließ. Sekunden vergingen, in denen Willi sich mühsam wiederfindend umsah und tief ein- und ausatmete.

      „Oh nein! Nein!“ Macvol, der von Willis jähem Überlebenskampf nichts bemerkt hatte, sah durch einen Spalt nach draußen und schüttelte seinen Kopf. „Die Wächter sind unterwegs und suchen nach dem Amulett. Bei deinem Eintritt in unsere Welt müssen sie es gehört haben. Das hat uns gerade noch gefehlt.“

      „Die Wächter? Was, was wollen die Wächter? “, fragte Willi immer noch halb benommen.

      Davon hatten die beiden ihm doch gar nichts erzählt. Er glaubte, hier von einem Schock in den nächsten zu geraten, dabei hatte er noch nicht einmal verdaut, dass er gegen einen bösen Zauberer kämpfen musste.

      „Diemos hatte in seiner entsetzlichen Gier die Namen dreier Wächter in philomäsischer Sprache, das ist unsere Sprache, in das Amulett graviert. Arador, Millo und Pugno. Sie sollten verhindern, dass das Amulett in die Hände des Königs, oder in andere Hände gelangt. Nach Diemos Versteinerung sehen sich nun die Wächter als rechtmäßige Eigentümer des mächtigen Amuletts. Auch sie suchen nach ihm, um die Herrschaft über alle magischen Wesen zu erlangen und gehen dabei über Leichen. Sie haben auch keine andere Wahl, denn sie sind durch die Gravur auf ewig an das Amulett gebunden und gezwungen, es in ihren Besitz zu bringen.

      Solange sie es nicht gefunden haben und besitzen, werden sie nach ihm trachten. Unglücklicherweise können die Wächter das Amulett förmlich riechen, wenn es in unserer Welt ist. Was es uns nicht gerade einfacher macht.“

      „Dann nehme ich es eben nicht mehr mit“, sprudelte es aus Willi heraus.

      „Ohne das Amulett ist es für dich nicht möglich, hierher zu kommen“, entgegnete Macvol nun wie beiläufig und gedanklich abwesend.

      Es schien, als ob er im Moment keine weiteren Fragen beantworten wollte, sondern schon wieder angestrengt überlegte, wie sie sich aus dieser brenzligen Situation befreien konnten.

      Nach ein paar Minuten, die Willi wie eine Ewigkeit vorkamen und in denen Macvol


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