Nimmt. Блейк Пирс
zu halten, wenn sie durchgedrehte Anfängerfehler begann. Aber er mochte sie sehr, obwohl er versuchte es so gut wie möglich zu verbergen. Sie erinnerte ihn an sich selber, als er noch viel jünger war.
Deshalb kam er oft in Versuchung sie zu verhätscheln.
Aber er musste es sich verkneifen.
Er musste sie hart rannehmen. Er musste sie schnell in Form bringen.
Als Jake mit seinem Frühstück zu Ende war, ertappte er sich dabei, wie er wieder an Harry Carnes dachte. Wahrscheinlich wartete dieser jeden Augenblick auf eine Rückmeldung von ihm.
Jake wunderte sich…
Kann ich den wirklich nichts für den Kerl tun?
Er musste zugeben, seine Gemütslage verbesserte sich ein wenig beim Gedanken diesen Ort zu verlassen.
Und wieso auch nicht?
Erik Lehl schien im Augenblick nicht verbissen darauf, ihm einen neuen Fall zuzuordnen.
Die Alternative war im Büro zu sitzen und langweiligen Papierkram zu erledigen, außer vielleicht...
Eine Idee nahm in Jakes Kopf Züge an.
Er hatte noch viel angehäufte Urlaubszeit, die er nehmen konnte. Er könnte Lehl darum bitten, zwei oder drei Tage freizunehmen, sich nach Arizona begeben und schauen, ob er etwas für Harry tun könnte.
Natürlich befand sich Riley Sweeney auf dem Weg hierher, um sich zum Dienst zu melden.
Aber es wäre nicht sinnvoll, dass sie anfinge, in der Verhaltensanalyseeinheit zu arbeiten, während sich ihr Partner auf Urlaub befand, also...
Warum kann sie nicht mitkommen?
Es würden sich dabei wahrscheinlich einige einfache, gefahrlose Ausbildungsmöglichkeiten für einen unerfahrenen Agenten bieten.
Die Idee brachte ihn zum Lächeln.
Als Jake die Kantine verließ und sich auf den Weg zum Büro von Erik Lehl machte, kam ihm der Gedanke...
Wer weiß? Es könnte sogar Spaß machen.
KAPITEL DREI
Rileys Stimmung war schlimm, als sie sich dem Hauptsitz der Verhaltensanalyseeinheit in Quantico näherte. Die Fahrt von ihrer Wohnung in DC bis hierher war ärger als erwartet. Der Morgenverkehr war so stockend und schleppend, dass sie beinahe ihre Ausfahrt verpasste.
Es wäre noch schlimmer gewesen, wenn ich in der entgegengesetzten Richtung unterwegs gewesen wäre, dachte sie sich.
Dennoch, sich jeden Morgen durch diesen Verkehr zu bewegen würde keinen Spaß machen. Und dann noch die Rückfahrt nach einem harten Arbeitstag—ob das wohl einfacher sein würde?
Jetzt, da sie endlich den Parkplatz der Verhaltensanalyseeinheit erreichte, bemerkte sie zwei Einfahrten—eine für Besucher und eine für die Angestellten.
Welche Einfahrt sollte sie nehmen?
Niemand hatte es ihr mitgeteilt. Tatsächlich hatte sie mit niemandem Kontakt, seit sie vorgestern die Nachricht nach ihrer Abschlussfeier erhielt—die Nachricht, in der ihr gemeldet wurde sich in Quantico und nicht in DC zum Dienst zu melden.
Als sie die Nachricht erhielt, war sie sich sicher, dass die Versetzung die Idee von Agent Crivaro gewesen sein musste. Aber jetzt war sie sich nicht mehr so sicher. Immerhin hatten sie schon an ein paar anspruchsvollen Untersuchungen zusammengearbeitet. Hätte sie Agent Crivaro nicht angerufen, um die Änderung mit ihr zu besprechen?
Mittlerweile hatte sie wirklich keine Ahnung mehr, was der Tag ihr alles noch bringen könnte—oder, besser gesagt, was die absehbare Zukunft für sie parat hielt.
Dann wurde es Riley auf einmal klar, dass was auch immer die Zukunft für sie bereithielt, alles, was sie über das vergangene Jahr hindurch erlebt hatte, führte zu diesem Ort. Als sie sich an der Mordermittlung im Wohnheim beteiligte, als sie zusammen mit Jake an einem Fall arbeitete, während sie sich immer noch in Ausbildung befand, all dies führte sie hierher.
Sie war kein Besucher.
Sie war eine Agentin des FBI.
Sie nahm die Einfahrt für Angestellte, an der ein Sicherheitswachmann in seiner Kabine Wache hielt.
Riley holte ihre Dienstmarke heraus und zeigte sie dem Wachmann.
Der Wachmann nickte und sagte: »Sie werden schon erwartet.«
Dann reichte er ihr einen Parkausweis und gab ihr ein Handzeichen zum Weiterfahren.
Riley fühlte, wie die Erregung sie überkam. Dies war das erste Mal, dass sie sich durch ihre FBI-Dienstmarke ausgewiesen hatte, und es machte einen großen Unterschied.
Ich habe wirklich einen Parkplatz erhalten!
Die Erregung ließ aber schnell nach, als Riley umherfuhr, auf der Suche nach einer freien Stelle. Erinnerungen an den gestrigen Tag kamen ihr zu.
Nach all den Wochen im Wohnheim bekam sie endlich die Gelegenheit zwei Nächte und den ganzen Sonntag mit Ryan zu verbringen. Ihre erste Nacht zusammen war sehr aufregend, weil sie so lange voneinander getrennt waren, aber am nächsten Tag waren die Dinge nicht besonders angenehm. Ryan war überhaupt nicht glücklich über Rileys neue Zuweisung und die dadurch ihnen bevorstehenden Unannehmlichkeiten.
Unannehmlichkeiten!
Riley spottete laut.
Die Hauptunannehmlichkeit die Ryan erdulden musste war, dass Riley den Wagen für ihre tägliche Fahrt zur Arbeit brauchte, was bedeutete, dass er auf die U-Bahn für seinen Arbeitsweg angewiesen sein würde. Sein Stolz war dadurch jedoch verletzt. Sein Ford Mustang war einer der wenigen Luxusgüter, die er sich im Leben gönnte, und er liebte es ihn jeden Tag zur Arbeit zu fahren. Sie wusste es half ihm dabei sich mehr wie der großer Anwalt, der er eines Tages auch sein würde, zu fühlen.
Ryan hatte sich nicht offen über die Umstände beschwert, aber verbarg seine Gefühle darüber auch nicht. Er hatte seine Großzügigkeit und seine Selbstaufopferung zu sehr an die große Glocke gehängt, im Versuch es so aussehen zu lassen als würde er große Anstrengungen unternehmen und sich große Mühe geben, sie in ihrer neuen Karriere zu unterstützen.
Und all das aufgrund dieses blöden Autos, dachte sie, während sie auf der leeren Parkstelle halt machte und den Motor ausstellte.
Sie stieg aus dem Wagen aus und blieb einen Augenblick lang stehen, um einen Blick auf ihn zu werfen. Sie erinnerte sich an den Augenblick als sie zum ersten Mal den Mustang erblickte. Damals befanden sie sich beide noch im Studium, als sie zum ersten Mal ausgingen. Sie war sehr beeindruckt, als er zu ihrem Wohnheim in diesem Wagen angefahren kam. Auch beeindruckte sie seine Galanterie, als er aus dem Wagen stieg, um ihr die Tür zum Beifahrersitz zu öffnen.
Auf den Wagen starrend stieß sie einen Seufzer aus.
Diese sorglosen Tage, als sie und Ryan sich gerade kennenlernten, erschienen ihr in diesem Augenblick schrecklich lange her. Der Mustang konnte sie nicht mehr beeindrucken und sie wünschte sich, er wäre auch in Ryans Augen keine so große Sache.
Und wo liegt eigentlich das Problem daran mit der U-Bahn zur Arbeit zu fahren?
Sie fuhr im Sommer täglich mit der U-Bahn, als sie im Ehren-Praktikum-Programm des FBI teilnahm. Es ist ein sehr effizientes Fortbewegungsmittel und mit der Zeit fand sie Gefallen daran in Begleitung anderer Passagiere mitzufahren.
Aber andererseits wurde sie nicht von Ryans männlichen Stolz geplagt.
Sie machte sich auf den Weg ins Gebäude und wies sich mit ihrer Legitimation an der Eingangsschleuse aus. Der Wachmann überprüfte ihren Namen und teilte ihr mit, dass sie sich unverzüglich im Büro von Agent Crivaro melden solle.
Als Riley in den Fahrstuhl stieg, war sie sich sicher, dass dies ihre ursprüngliche Vermutung bestätigte—dass es Agent Crivaros Einfall gewesen war sie