Wenn Sie Fürchtete. Блейк Пирс

Wenn Sie Fürchtete - Блейк Пирс


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schwer zu glauben.“

      Das thailändische Restaurant war nur eineinhalb Meilen von ihrem Haus entfernt und sie hatten sich entschieden, zu Fuß zu gehen - etwas, das sie mindestens zweimal in der Woche versuchten. Der Abend war nett und begann sich ein wenig zu entspannen, als es langsam dunkel wurde.

      „Also, wenn ich gegen halb fünf morgen das Haus verlasse, wirst du dich nicht aufregen?“ fragte sie kurz darauf.

      „Nein. Ich will, dass du diesen Job genießt, solange wir beide ihn aushalten. Ich werde mich nicht allzu sehr aufregen. Aber küss mich, bevor du gehst.“

      Sie lehnte sich an ihn und fragte sich, wie sie es jemals geschafft hatte, einen so verständnisvollen und nachsichtigen Mann wie Allen zu finden. Und damit fragte sie sich auch, wie lange er ihre Art von Arbeit noch aushalten würde.

      „Wenn du dieses Verständnis mir gegenüber aufrechterhältst,“ sagte sie, „bekommst du viel mehr als nur einen Kuss.“

      Er lachte, schlang seinen Arm um ihre Taille und sie gingen weiter durch die Nacht.

      KAPITEL ZWEI

      Es war schon ewig her, seit Kate das letzte Mal in den frühen Morgenstunden Auto gefahren war. Um 4:50 Uhr war sie aus dem Labyrinth der DC-Ausfahrten und Straßen heraus und fuhr in nordöstlicher Richtung nach Delaware. Sie hatte am Abend zuvor ihre E-Mail überprüft und nichts von Duran gefunden. Aber kurz nachdem ihr Wecker geklingelt hatte, hatte sie noch einmal nachgesehen und ohne große Überraschung festgestellt, dass Duran ihr kurz nach Mitternacht den exakten Ort sowie elektronische Kopien der Fallakten geschickt hatte.

      Die Stadt, in der sich die Morde ereignet hatten, hieß Estes, eine kleine Stadt, die um den Fallows Lake herum lag. Mit der aufgehenden Sonne, die die Straße in einem schönen, wohligen Licht erscheinen ließ, erinnerte sie an den Strandurlaub, den sie und Allen gemacht hatten; sie hatten einen Morgen, früh am Strand verbracht und Bagels und Erdbeeren gegessen, während sie den Sonnenaufgang beobachteten. Obwohl eine Stadt am See weit entfernt von einem Strandurlaub war, stellte sie sich vor, dass sie wahrscheinlich trotzdem die gleichen Reize hatte... besonders in dieser saisonalen Vorhölle, die in diesen wenigen Wochen zwischen den letzten richtigen Sommer- und den ersten kühlen Herbsttagen lag.

      Die Erinnerung ließ sie sich glücklich, aber auch schuldig fühlen. Allen schien fast zu verständnisvoll in Bezug auf diesen plötzlichen Fall zu sein. Sie fragte sich, ob er sein Ultimatum in drei Monaten, nachdem er in den Ruhestand gegangen war, aufrechterhalten würde. Er hätte ein Recht darauf, nahm sie an. Und das bedeutete, dass sie über einige ernste Dinge nachdenken musste.

      Für den Moment gab es jedoch einen Fall. Und wenn sie aus dem letzten Fall etwas gelernt hatte, dann, dass sie ihr Privatleben unbedingt von ihrem Berufsleben trennen musste. In mancherlei Hinsicht war es jetzt noch schwieriger als zu der Zeit, als sie verheiratet gewesen war und ein heranwachsendes und ziemlich schwieriges Kind gehabt hatte.

      Sie kam um 7:40 Uhr in Estes an, zwanzig Minuten vor dem Zeitpunkt, an dem sie DeMarco am letzten Tatort treffen sollte. Während die Stadt etwa eine Meile vom See entfernt war, war Estes so gebaut worden, dass man das Gefühl hatte, direkt am Ufer zu sein. Zum Teufel, es gab bestimmte Merkmale der Gegend, die es so aussehen ließen, als ob der Ozean gleich um die Ecke wäre und nicht nur ein See. Die Häuser waren alle an der Küste gelegen und es gab mehrere Souvenirläden entlang der Hauptstraße, die aussahen, als wären sie einfach von den Stränden Delawares‘ hier hergesetzt worden, die etwa achtzig Meilen östlich lagen. Da Kate zu früh gekommen war, ging sie an einem kleinen Café vorbei und bestellte einen schwarzen Kaffee, bevor sie sich auf den Weg zum aktuellsten Tatort machte.

      Als sie fünf Minuten später dort ankam, befand sich DeMarco bereits dort. Sie hatte in der gepflasterten Einfahrt geparkt, nippte an ihrem eigenen Kaffee und lehnte sich dabei an das, was eindeutig ein Dienstwagen war. Sie lächelte und winkte Kate zu, als sie neben ihr parkte.

      „Hey“, sagte Kate, als sie ausstieg. „Tut mir leid, dass ich eure Party störe.“

      „Ich werde ehrlich sein“, sagte DeMarco. „Ich war irgendwie froh, als Duran anrief und mir sagte, dass er dich schickt.“

      „Läuft der Fall ein bisschen aus dem Ruder?“, fragte Kate.

      „Nein, nicht wirklich. Aber das ist mein erster Solo-Fall und bis jetzt ist noch nichts richtig gelaufen.“ Sie schaute in den Himmel und lächelte. „Ich weiß, es ist nur ein einfacher See, aber ist dir schon mal aufgefallen, dass sogar der Himmel anfängt anders auszusehen, je näher man dem offenen Wasser kommt?“

      „Nein, ist mir nicht“, sagte Kate und schaute in den Himmel. Sie erkannte, dass DeMarco einfach versuchte, die Tatsache zu vermeiden, dass Duran sie in der Sache hinzugezogen hatte, weil DeMarco nicht in der Lage gewesen war, den Fall allein voranzutreiben. Sie fragte sich, wie lange DeMarco in der Lage sein würde, so etwas nicht laut auszusprechen.

      „Hat Duran dir die Fallakten geschickt?“, fragte DeMarco, während sie auf das Haus zugingen. Es war ein zweistöckiges Pseudostrandhaus, ein weiteres der Häuser, welches man auch hätte entlang der Delaware-Küste bauen können. Ein ZU VERKAUFEN-Schild stand am Rande des Hofes, mit dem lächelnden Gesicht einer hübschen Frau. Ihr Name - Tamara Bateman - und ihre Nummer waren unter ihrem strahlenden Lächeln aufgeführt.

      „Ja, aber ich dachte, es würde mir Zeit und Kopfschmerzen ersparen, es direkt von dir zu hören.“

      „Klingt logisch“, sagte DeMarco. „Zwei Morde in Estes innerhalb einer Woche. Das letzte Opfer ist die hübsche Dame dort drüben.“ Sie nickte zurück in Richtung des ZU VERKAUFEN-Schildes.

      „Wann wurde sie getötet?“

      „Vor zwei Tagen. Ich wurde gestern angerufen, kam etwas später hinzu als mir lieb war. Ich habe mit den Leuten vom Immobilienbüro gesprochen, aber die waren keine große Hilfe. Einige von ihnen waren wirklich untröstlich. Andere sind zu ängstlich, um mit einem FBI-Agenten zu sprechen, aus Angst davor, was es für den Verkauf für Folgen haben könnte. Sie haben mir aber den Schlüssel gegeben.“

      DeMarco fischte den Schlüssel aus ihrer Tasche, während sie die Stufen der Veranda hinaufstiegen. Sie schloss die Haustür auf und sie traten ein. Kate bemerkte, dass das Haus völlig leer war, nicht ein Möbelstück befand sich darin. Außerdem roch es nach frischer Farbe und irgendeiner Art von Politur auf dem Boden.

      „Und sie war die zweite?“, fragte Kate, als sie die Tür hinter ihnen schloss.

      „Ja. Die erste war auch eine Immobilienmaklerin, in einem Haus wie diesem. Das erste Opfer wurde jedoch in einem neueren Haus getötet. Ungefähr zwei Jahre alt, glaube ich. Das Haus, in dem wir gerade stehen, ist etwa 15 Jahre alt."

      „Irgendwas Besonderes im Privatleben der Opfer?“

      „Noch nichts. Ich habe Hintergrundüberprüfungen angestellt und hatte die Hilfe der örtlichen Polizei bei der Suche nach Verhaftungsunterlagen. Es gibt nichts... nur ein paar Strafzettel für zu schnelles Fahren und eine einzige Anzeige wegen Trunkenheit am Steuer. Auch die Familien sind keine Hilfe. Uns wurde gesagt, dass sie beide tolle Frauen waren und keiner Fliege was zuleide tun würden. So was in der Art.“

      Kate sah sich um. Es gab Blutspritzer auf dem Boden, direkt in der Eingangshalle. Eine hohe Treppe begann direkt vor dem Foyer. Auf den Hartholztreppen befanden sich Flecken von getrocknetem Blut und sogar ein getrockneter Steifen davon lief an der hellen blaugrünen Farbe an der Wand entlang, die zwischen Treppe und Decke verlief. Die Treppe war eine von diesen, die bis zum zweiten Stockwerk vollständig sichtbar war, ein durchgehendes dickes Geländer, das den Raum zwischen der Treppe und dem Freien unterbrach.

      Kate studierte das Muster und die Spur des Blutes und konnte keinen unmittelbaren Sinn darin erkennen.

      „Scheint komisch zu sein, oder?“, sagte DeMarco. „Soweit ich weiß, wurde Tamara Bateman entweder auf der Treppe oder


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