Blinde Lust | Erotischer Roman. Amy Walker
wie ich sie um deine schmalen Hüften schlinge, während du mich fickst!
Mich bringt die Vorstellung jedenfalls beinahe um den Verstand. »Sie sind schlank und lang, also bestimmt auch sexy«, antworte ich hastig. Immer schneller lasse ich meine Finger in meine Vagina zucken, um dieser Gier ein Ende zu bereiten. Jasons entspannte Haltung irritiert mich. Viel lieber will ich mir dieses Bild vorstellen, das dank seiner Fragen in meinem Kopf Form annehmen will. Sehnsüchtig schließe ich die Augen und lege den Kopf in den Nacken.
»Ich habe das Gefühl, dass dir dieses Gespräch nicht sonderlich behagt ...«
Er hat ja keine Ahnung. Mit der Vorstellung seines nackten Körpers zwischen meinen Beinen und seines Schwanzes in mir verwandelt sich meine Lust in einer unglaublichen Geschwindigkeit in erste erlösende Beben. »Ist schon okay«, hauche ich angestrengt. Soll er doch fragen. Mir doch egal, solange er nichts bemerkt und ich das hier unbehelligt beenden kann. Meine Vagina verkrampft sich, doch der Reiz ist noch nicht stark genug. Ich hebe die Hüften an und senke sie wieder. Oh ja, gleich ... Jeder Muskel meines Körpers wird hart. Die Anspannung ist kaum zu ertragen. Unruhig zucken meine Hüften meinen gekrümmten Fingern entgegen und ich öffne die Lippen zu einem lautlosen Stöhnen.
»Wenn meine Neugierde okay für dich ist, hätte ich noch eine Frage: Hast du dich nun wirklich ausgezogen oder nicht?«, dringt Jasons Stimme durch den Nebel meines Rausches.
Ich kann ein leises Aufkeuchen nicht unterdrücken und öffne hastig die Augen, um zu sehen, wie er darauf reagiert. Seine Haltung hat sich verändert, ist angespannter. Sind meine Laute zu eindeutig – ahnt er, was ich hier mache? Die Vorstellung ist verdammt heiß, und dass sein Gespräch anscheinend von Anfang an in diese eindeutige Richtung abzielte, macht mich schier wahnsinnig.
»Ja, mir war heiß. Deshalb habe ich mir das Shirt und die Jeans ausgezogen«, antworte ich abgehackt. Jetzt, mit diesem Thema, kann er zumindest erahnen, dass ich erregt bin. Die Unsicherheit, in der ich ihn dennoch lasse, törnt mich weiter an. Meine inneren Muskeln verkrampfen sich und zwingen meine Finger, sich noch tiefer in mich zu schieben.
»Und was trägst du jetzt noch an deinem schlanken Körper mit deinen langen, sexy Beinen?«, hakt Jason dunkel nach. Dass er sich von mir erregen lassen will, macht meine Handlung noch heißer und noch verruchter.
»Ein Spitzenbustier ... es ist nachtblau«, sage ich leise, um meine Atemlosigkeit so gut es geht zu verbergen. Jedes Wort ein Stoß. Es macht mich unsagbar geil, nicht zu wissen, ob er ahnt, dass ich es mir gerade selbst mache. »Dazu trage ich einen passenden Tanga.« Ich weiß, dass ich vielleicht zu weit gehe, dennoch kann ich nicht verhindern, dass die Worte in meinem Rausch aus mir heraussprudeln. Sie beflügeln meine Lust und heben sie auf ihre Spitze. Ein unglaublicher Höhepunkt überrollt mich. Immer wieder verkrampfen sich meine Scheidenmuskeln um meine verkrampften Finger, meine Hüften zucken vor und zurück. Die beinahe lautlosen Bewegungen verstärken die Explosion. Ich halte inne, bohre meine Finger ein letztes Mal tief in mich und seufze leise auf.
»Das klingt ziemlich heiß.«
Wie bitte? Ich blinzle träge, das Blut schießt mir in die Wangen, als ich wieder im Hier und Jetzt ankomme. Beschämt ziehe ich meine Hand zurück und wische meine Finger an meiner Serviette ab. Sie sind ganz nass von meiner Feuchtigkeit.
Jason atmet ein und aus, als könnte er meinen Saft riechen. Mein ganzes Gesicht brennt. »Vielleicht beschreibst du mir deine Unterwäsche nächstes Mal doch lieber nicht«, meint Jason mit einem schmutzigen Grinsen und steht auf. »Würdest du bitte noch aufräumen? Ich gehe dann duschen ...« Unter dem Stoff seiner Jeans zeichnet sich eine deutliche Beule ab.
Ich begreife. »Ich werde mich beim Kochen nicht wieder ausziehen«, verspreche ich. Allein die Beschreibung meiner Wäsche hat genügt, um ihn zu erregen, und das scheint Jason so unangenehm zu sein, dass er lieber vor mir flieht, als noch eine Minute länger mit mir am Tisch zu sitzen. Er wendet sich von mir ab und durchquert mit steifen Schritten das Wohnzimmer.
»Und was ist jetzt mit dem Dessert?«, rufe ich ihm hinterher. Jetzt, wo ich mich so herrlich satt fühle, würde ich mich viel lieber in Ruhe mit ihm unterhalten, als mich mit dem auseinandersetzen zu müssen, was ich da gerade getan habe. Es war geil, doch es ist beschämend und ich fühle mich völlig überfordert.
»Es tut mir leid, aber ich fürchte, wir haben keine Zeit mehr. Ich esse es später und hebe dir etwas für morgen auf. Deinen Lohn für gestern und heute und das Geld für den Einkauf habe ich dir auf das Sideboard an der Wohnungstür gelegt«, antwortet Jason. Für einen Moment hält er am Fuß der Treppe an und dreht sich zu mir herum. »Lass dich von mir nicht irritieren, Lara. Mach dir bei der Arbeit Luft, wenn es dir zu warm wird. Solange ich nichts davon weiß, komme ich schon klar damit.« Er zuckt mit den Schultern und legt verlegen seinen Kopf zur Seite. Er versucht nicht einmal, seine Erregung vor mir zu verbergen.
Unwillkürlich muss ich grinsen, als mein Blick über die Ausbuchtung in seiner Hose gleitet. Es ist erleichternd, dass er so locker ist und mit seiner Sexualität so offen umgeht. »Okay«, lasse ich ihn immer noch grinsend wissen. Die Vorstellung, dass er sich in Zukunft immer wieder fragen wird, ob ich nun angezogen oder halb nackt durch seine Wohnung laufe, ist auf eine seltsame Art und Weise ungemein erhebend.
Jason nickt mir knapp zu und geht nach oben. Wie hypnotisiert folge ich ihm mit meinem Blick, bis er durch die Badezimmertür verschwindet, die ich dank der offenen Galerie von hier aus sehen kann. Macht er es sich jetzt ebenfalls selbst? Mein Mund wird staubtrocken.
Gern würde ich ihn durch die Tür belauschen. Doch mit einem Blick auf die Uhr stelle ich fest, dass Jason recht hatte – es ist schon kurz nach halb sechs. Jetzt sollte ich mich ranhalten, wenn ich July nicht begegnen will. Und ich habe so überhaupt keine Lust darauf, dass sie mir dieses versaute kleine Spiel kaputtmacht, indem mir klar wird, dass ich vermutlich so überhaupt nicht mit ihr mithalten kann. Vielleicht liebt Jason sie sogar noch ... Bereits der Gedanke holt mich ein kleines Stück von meinem Höhenrausch herunter.
Ehe sich dieses angenehme Nachsummen in mir ganz verliert, räume ich schnell das Geschirr und die Essensreste zusammen und mache mich an die Arbeit. Ich spüle, reinige die völlig eingesaute Küche und verträume das Geschirr. Doch ich bin so beschäftigt mit mir selbst, dass ich fast nicht bemerke, wie schnell die Arbeit erledigt ist und wie die Zeit vergeht.
Was ist es nur, das mich hier so lebendig fühlen lässt? Natürlich schäme ich mich zutiefst dafür, dass ich mich so habe gehen lassen und Jasons Blindheit für mein Vergnügen ausgenutzt habe. Ich kann aber auch nicht leugnen, dass diese Tatsache sich nicht gerade unangenehm, sondern unglaublich prickelnd anfühlt.
Beschwingt ziehe ich mich an und mache mich auf den Heimweg. Im Vorübergehen schnappe ich mir meine Tasche und meinen Lohn und widerstehe dem Drang, nachzuforschen, ob Jason immer noch unter der Dusche steht. Es ist schon zehn vor sechs ...
»Scheiße«, fluche ich laut, als ich im Flur bemerke, dass ich meine Ringe auf der Ablage in der Küche vergessen habe. Zum Spülen hatte ich sie abgezogen. Genau in diesem Moment öffnen sich die Aufzugstüren. Soll ich noch mal klingeln und mir meinen Schmuck holen?
»Na, solch vulgäre Worte ziemen sich aber überhaupt nicht für eine hübsche junge Frau wie Sie.«
Überrascht drehe ich mich wieder dem Aufzug zu, von dem ich mich in meiner Überlegung abgewandt hatte. Wow! Bewundernd huscht mein Blick über die Frau, die mich angesprochen hat. Sie sieht unglaublich gut aus. Bestimmt einen Meter fünfundsiebzig, ihr Körper ist fraulich gerundet. Dabei hat sie kein Gramm Fett zu viel auf den Hüften, wie ich dank des hautengen Bleistiftrockes und der figurbetonenden Bluse erkennen kann. »Ähm, sorry ... Ich habe was vergessen, darum scheiße«, stammle ich.
Die Schönheit scheint zu bemerken, dass mich ihre Attraktivität regelrecht umhaut. Ihr gegenüber fühle ich mich wie ein Mauerblümchen. Sie lächelt zufrieden und schreitet aus dem Aufzug. Keine Ahnung, wie sie das mit ihren schwindelerregend hohen High Heels hinbekommt, aber ihr Gang ist geschmeidig und ihre Hüften schwingen verführerisch hin und her. Mit ihren feurig roten Locken und den schräg stehenden, grünen Augen erinnert sie mich an eine Raubkatze. Der Eindruck verstärkt sich, als