Meerjungfrauen brauchen's feuchter | Erotischer Fantasy Roman. Starla Bryce
Impressum:
Meerjungfrauen brauchen's feuchter | Erotischer Fantasy Roman
von Starla Bryce
Starla Bryce wurde im Herbst 1992 in Niedersachsen geboren. Hier lebt sie mit Mann und Kind auch heute noch. Nach einigen Veröffentlichungen in anderen Genres hat Starla nun den erotischen Roman für sich entdeckt. Das tabulose Beschreiben sinnlicher Szenen bereitet ihr genauso viel Freude wie das Erschaffen realitätsnaher Charaktere. Privat hält sie sich gern in der Natur auf – ob beim Genießen der ersten Frühlingssonnenstrahlen im Garten oder beim Spaziergang durch den leuchtend bunten Herbstwald.
Lektorat: A. K. Frank
Originalausgabe
© 2020 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © Stas Ponomarencko @ shutterstock.com © Jaroslav74 @ shutterstock.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783964773371
www.blue-panther-books.de
1. Fisch-Pediküre
»Und, wie war das Date?« Jannis Stimme am anderen Ende der Leitung verriet Neugier. Marina seufzte. Die Erinnerungen an den letzten Samstag waren alles andere als berauschend.
»Es war wieder mal ein Fiasko!«
»Hast du…?«
»Nein. Du weißt doch, dass ich das so nicht machen kann!« Marina senkte ihre Stimme, um zu verhindern, dass eine ihrer Kolleginnen etwas mitbekam. Eigentlich überflüssig, denn die Tür zu dem Raum, in dem Marina die Fußpflegebehandlungen an ihren Kunden durchführte, war geschlossen. »Er hatte ein ziemlich stolzes Rohr! Unglaublich, weil sein Schwanz zuerst recht klein aussah…«
»Schätzchen… Langsam musst du es doch wissen: Manche Männer haben einen Fleisch-, andere einen Blutpenis!«
»Ja, ich weiß! Aber der Unterschied war so gewaltig! Nicht so wie bei dem Typen vom Mai.«
»Erzähl schon! Was ist passiert?«
»Na ja… Das Übliche. Ich hab ihm einen geblasen. Weit passte er nicht in meinen Mund, doch er stand angeblich sowieso eher darauf, wenn Frauen ihm die Eichel mit der Zunge verwöhnen. Aber so groß sein Schwanz auch war, so schlecht war er im Lecken…«
»Kann denn niemand mehr einen vernünftigen Cunnilingus heutzutage?« Marina sah geradezu vor sich, wie Janni mit seinen Augen rollte.
»Das ist schon der vierte Typ in diesem Monat! Ich weiß nicht, wieso ich immer an Kerle gerate, die einfach kein Gefühl in ihrer Zunge haben!«
»Vielleicht solltest du dein Beuteschema überdenken, Schätzchen. Such dir doch mal einen Biker-Typen oder einen, der Drogen konsumiert. Mit denen erlebst du wenigstens etwas. Aber bitte keinen Heroin-Junkie! Ich will dich nicht an der Nadel hängen sehen! Am besten sind die Kiffer. Meist gechillt und am Grinsen. Die Kokser sind auch tabu! Ich hatte mal einen… Wie nannte er sich noch gleich? Der Anal-Hero, wenn mich nicht alles täuscht. Mein Gott, war der überheblich! Aber eines muss ich ihm lassen: Er war nicht zimperlich im Bett und hat es mir so richtig besorgt.«
Marina grinste und wickelte eine Haarsträhne um ihren Zeigefinger. Janni und seine Sex-Geschichten! Aber immerhin hatte Janni regelmäßig guten Sex. Die Sachen, die Marina bei ihren Verabredungen mit Männern erlebte, waren nicht das, wonach sie suchte. Sie wollte mehr. Viel mehr!
Marina Pavona war 28 Jahre alt, 1,62 Meter klein und mit langen, schwarzen Haaren und weiblichen Kurven ausgestattet, die sie jedoch während der Arbeitszeit stets unter einem weiten weißen Shirt versteckte. Ihre lapislazuliblauen Augen wurden für gewöhnlich von Lidstrichen im 60er-Jahre-Stil umrahmt. Marina ging regelmäßig mit Männern aus. Auf der Suche nach einem, der es wert war, sie zu entjungfern. Bisher waren ein paar Kerle kurz davor gewesen. Doch die Typen hatten sich im letzten Moment als nicht würdig erwiesen.
»Ich glaube nicht, dass ich auf einem Motorrad mitfahren will. Und ich suche mir einen Partner doch nicht nach seinem Drogenkonsum aus. Überhaupt: Wieso glaubst du, solche Kerle seien besser im Lecken?«
»Keine Ahnung. Ist doch oft so: harte Schale, weicher Kern. Wenn schon deine Sunnyboys nichts mit ihrer Zunge anzufangen wissen, dann vielleicht die scheinbar harten Kerle. Aber vielleicht hast du einfach zu hohe Ansprüche, Schätzchen. Du sollst ja nicht jeden Schwanz ficken, aber was, wenn du einfach auf den Oralsex scheißt und dir einen von den Schwänzen reinstecken lässt? Nur ausprobieren. Vielleicht kannst du einfach nicht beim Lecken kommen.«
»Nein, ich bleibe dabei: Wenn ein Kerl nicht lecken kann, kann er auch nicht ficken!«
»Das weißt du doch gar nicht«, protestierte Janni.
»Ich bleibe bei meiner Theorie. Ein Mann, der kein Gefühl in seiner Zunge hat, kann es mir auch nicht mit seinem Schwanz besorgen.«
»Du bist unbelehrbar!«
»Mag sein. Aber ich weiß, was ich will.«
Janni seufzte. »Das weißt du allerdings. Aber gib den Kerlen nicht die Schuld, wenn du als alte Jungfer stirbst.«
»Mach ich nicht. Keine Angst!«
»Schätzchen, meine Mittagspause ist um. Ich muss wieder ran. Im Lager warten noch jede Menge Zeitschriften und Muschelkörbe darauf, ausgepackt zu werden!«
Janni, der gleichzeitig Marinas Nachbar und ihr bester Freund war, arbeitete im Strand-Kiosk Chillmuschel und war dort für so ziemlich alles zuständig.
»Na gut, ich sollte auch mal ein bisschen aufräumen…« Marina schaute auf die Nagellackfläschchen im Regal, die alle wild durcheinandergewürfelt waren. Auch die sauberen Handtücher auf dem Sideboard hatte Marina noch immer nicht eingeräumt. Tony, Marinas Chefin, würde wieder meckern, wenn sie die Unordnung sah. Also lieber vorbeugen!
»Man sieht und hört sich«, sagte Janni, ehe er auflegte.
Marina seufzte. Der Blick auf die Uhr verkündete nichts Erfreuliches: Es war erst kurz nach zwölf. Der Dienstag würde noch sehr lang werden.
***
»Sie wollen was?« Marinas Augen wurden größer und größer. »Bitte wiederholen Sie das noch mal!« Eigentlich sah der Typ ganz gut aus. Dunkelblonde Haare, grüne Augen. Um seinen Mund herum ein Drei-Tage-Bart. Er war mindestens fünfzehn Zentimeter größer als Marina und trug ein eng anliegendes olivfarbenes Poloshirt sowie eine kurze Jeans. Der Länge seiner Finger nach musste er ganz gut bestückt sein.
Denk nicht daran! Nicht wieder einen Kunden daten!, ermahnte sich Marina innerlich. Das letzte Mal hatte die Sache nicht gut geendet. Nach einem geilen Blowjob wollte der Kerl mehr. Marina auch. Bloß hatten beide unterschiedliche Vorstellungen davon, wie dieses mehr aussah. Marina bestand darauf, dass er mit seiner Zunge ihre Perle verwöhnte. Für einen schnellen Fick war Marina nicht zu haben. Sie wollte das volle Programm mit Küssen, Lecken, Lutschen und jeder Menge Leidenschaft. Kein Rein und Raus im Schnelldurchlauf. Aber die Kerle heutzutage schienen nur darauf aus zu sein, ihn schnell reinzustecken. Jedenfalls die, an die Marina bisher geraten war. So auch besagter Kunde. Marina hatte kein Interesse an einer schnellen Nummer. Sie wollte die Lust auskosten. Quälend langsam. Bis ihre Muschi sich nicht mehr wehren konnte und der Orgasmus rausgelockt wurde. Es hatte eine lange Diskussion darüber gegeben, wie wichtig ein aufheizendes Vorspiel war. Dann hatten beide keine Lust mehr gehabt und waren getrennte Wege gegangen. Marina hatte ihn nie wieder in Tonys Nagelreich gesehen. Ein Stammkunde weniger… Leider war die Anzahl an jungen heterosexuellen Männern, die eine Fußpflegepraxis betraten, sehr gering. Und dieses Exemplar hier, das Marina gegenübersaß, schien richtig einen an der Waffel zu haben!
»Ich möchte gerne eine Fußmassage. Aber massieren Sie mich bitte nicht mit Ihren Händen. Davon bekomme ich Ausschlag. Machen Sie es stattdessen mit Ihren eigenen Füßen. Danach hätte ich gerne eine Fisch-Pediküre und im Anschluss möchte ich Seesterne auf die Zehennägel geklebt bekommen. Nagellack ist doch bestimmt schon wieder out, oder? War ja jetzt lange genug modern.«