Satisfaction on Demand 2 – Ménage-à-trois | Erotischer SciFi-Roman. M.C. Steinway
Es ist wie ein Kreislauf.«
Andrews Stimme verklingt und er schaut förmlich durch mich hindurch. An wen denkt er jetzt? Sergio? Julio? »Aber wenn es für dich so schön ist, warum haben wir das bisher nicht gemacht, Andrew?« Auch wenn ich diesen Punkt nicht habe, könnte es doch trotzdem schön für mich sein, auf diese Art mit ihm intim zu sein. Ich dachte immer, wir hätten über alles geredet, offensichtlich haben wir das nicht.
»Du hast den Wunsch nie geäußert. Mir steht es nicht zu, dich zu Dingen zu verleiten, die du nicht kennst und möglicherweise auch nicht willst.« Er lächelt ein bisschen wehmütig.
Eins ist mir in diesem Moment ganz klar: Genau das möchte ich mit ihm ausprobieren und wenn es mir gefällt, dann werden wir das regelmäßig machen. »In Ordnung, lass es uns versuchen, denn ich möchte wissen, wie das ist«, sage ich bestimmt.
»Wirklich?«, er schaut mich erstaunt an.
»Klar«, antworte ich leichthin. »Aber zukünftig bitte ich dich, über alles mit mir zu reden. Nur weil ich es nicht kenne, heißt das nicht, dass ich es ablehne.«
»Ich bin dein Wächter«, meint er leise und weist mich mit den Worten auf seine Position hin.
»Ich liebe dich und ich möchte mit dir zusammen sein. Es ist mir egal, ob du über mich wachst. Du bist mein Universum, einfach alles für mich, und ich will nicht, dass du dich wegen deiner Aufgabe zurücknimmst.« Ich lächle ihn aufmunternd an. Gleichzeitig weiß ich, wie schwierig die Situation in vielerlei Hinsicht für ihn ist. Nur zu leicht können unsere Wege getrennt werden. »Was ist mit Sergio geschehen?«
»Wir wurden erwischt«, antwortet er knapp.
»Mist.«
»Wir hatten unsere Prüfungen bestanden und waren unmittelbar davor, den verschiedenen Wacheinheiten zugeordnet zu werden. Wir trafen uns in der Duschkabine, in der wir uns auch zum ersten Mal begegnet waren. Die Angst, einander möglicherweise bald nicht mehr sehen zu können, drängte uns zusammen. Wir küssten und liebkosten uns, als könnten wir diese Erinnerungen wie ein Schwamm in uns aufsaugen, für den Fall, dass wir getrennt würden. Man überraschte uns in einer eindeutigen Situation: Wir waren beide nackt, erregt und küssten einander.«
Ich stelle mir die Situation vor. Wenn ich sie selbst so erleben würde, wünschte ich mir sicherlich ein Loch im Boden, welches mich verschlingen sollte.
»Was hat man mit euch gemacht?« Meine Stimme ist heiser vor lauter Mitgefühl. Gibt es etwas Schlimmeres, als zwei Liebende auseinanderzureißen, unabhängig davon, welches Geschlecht sie haben?
»Man nahm uns sofort fest und brachte uns in den Justizkomplex. Da Sergio schon einmal der Homophilie überführt worden war, unterstellte man ihm, mich verführt zu haben. Wie du weißt, werden wir XY-Träger auf eine genetische Disposition der Homophilie untersucht. Dieser Test ist bei mir negativ ausgefallen. Daher ging man davon aus, dass Sergio mich zu den Handlungen motiviert hatte. Ich erhielt einen Eintrag in meiner Akte und wurde in den Justizkomplex nach Glory-Paris versetzt. Sergio wurde für eine Neuprogrammierung vorgesehen. Das ist ein medizinischer Eingriff, bei dem bestimmte Hirnareale neurochirurgisch ausgeschaltet werden. Danach ist man völlig asexuell, man lebt, atmet, erledigt seine Aufgaben, aber man hat keinerlei sexuelle Ambitionen mehr.«
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