Anal - Lust statt Frust | Erotischer Ratgeber. Tina Rose
wollt. Natürlich spricht absolut nichts gegen Analverkehr, solange ihr beide es wollt – ich wäre wohl die Letzte, die dies behaupte würde!
Dennoch ist dir, aber auch deinem Partner mit Sicherheit klar, dass Analverkehr über regulären Geschlechtsverkehr hinausgeht und in Teilen unserer Gesellschaft noch immer ein Tabu darstellt. Über Geschlechtsverkehr spricht man – vermutlich hast auch du in der Vergangenheit schon bei einem Gläschen Prosecco mit deinen Freundinnen über die Qualitäten des einen oder anderen Lovers gesprochen. Über Analverkehr hingegen hüllen selbst beste Freundinnen häufig den Mantel des Schweigens.
Genau dies ist es, was die Männer anmacht. Das Gefühl, eben doch irgendwie etwas Verbotenes zu tun. Analverkehr, das ist die wilde, verrückte Seite eures Sexlebens, die ihr nur mit euch teilt. Und das macht Männer unheimlich an.
Dein Partner liebt deinen Hintern
Nicht umsonst erweitern die Kliniken namhafter plastischer Chirurgen ihre Angebotspalette zunehmend um das Aufpolstern des weiblichen Gesäßes. Wo Silikonpolster früher vor allem die weibliche Brust aufhübschten, werden diese zunehmend häufiger an der Verlängerung des weiblichen Rückens eingesetzt. Nicht erst seit den Erfolgen von Jennifer Lopez hat sich das Augenmerk der Männer geändert: Im Zentrum ihres Interesses stehen heute weniger als früher Brüste, Löwenmähne und lange Beine und mehr ein knackiger Hintern.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung ist das Interesse am Analverkehr gut nachvollziehbar. Uns Frauen auf den Bauch zu drehen, den Penis zwischen unseren Pobacken zu platzieren, den Druck langsam und stetig zu erhöhen und so nach und nach tiefer in unseren Anus einzudringen, ist für Männer oftmals das höchste der Gefühle.
Eng, enger am engsten
Die weibliche Anatomie meint es nicht gut mit uns Frauen. Egal wie häufig wir Beckenbodengymnastik betreiben, egal wie regelmäßig wir uns im Fitnessstudio durch Bauch-Beine-Po-Kurse quälen – unser Anus wird stets enger bleiben als unsere Vagina. Vergiss nie, dass deine Vagina dazu entworfen wurde, Kinder gebären zu können.
Deshalb wird das beste Stück des Mannes, wenn es sich seinen Weg in deinen Anus bahnt, richtig fest umschlossen und geradezu gequetscht. Für uns Frauen hört sich das irgendwie wenig spannend und aufregend an – ein gequetschter Penis – aber glaube mir: Für Männer ist dies ein unglaubliches Gefühl, das sie sich auf keine andere Art und Weise verschaffen können.
Analverkehr gibt ihnen das Gefühl der Macht
Ja, das klingt natürlich sehr besitzergreifend, und vermutlich werden es die meisten Männer auch abstreiten. Dennoch, ich verspreche dir: Wirklich jeder Mann genießt die Situation, dich beim Analverkehr von hinten zu nehmen und die uneingeschränkte Kontrolle zu haben. Diese hat er sogar in zweifacher Hinsicht:
1 Er kontrolliert sowohl das Tempo als auch die Tiefe und die Wucht, mit der er dich penetriert.
2 Er verschafft dir – zumindest, wenn du gleichzeitig zu seinen Bemühungen noch selbst Hand anlegst – den Orgasmus deines Lebens. Wie viele Nerven an deinem Anus zusammenlaufen und weshalb ein solcher Orgasmus besonders intensiv sein kann, erkläre ich dir in einem der weiteren Kapitel. Welchen Mann würde das nicht stolz machen ;).
Weshalb Frauen den Analverkehr lieben!
Wild, verrückt und durchgeknallt
Egal welch Mauerblümchen du nach außen auch sein magst, egal wie viele Lehrer dich als richtig braves Mädchen eingestuft haben – tief in dir hast auch du eine wilde, eine animalische Seite. Woher ich das weiß? Ganz einfach: Irgendwo steckt diese wilde Seite in jeder Frau! Wir haben nur durch unsere Erziehung und die Gesellschaft, die Frauen und Männer noch immer nicht gleichbehandelt, gelernt, diese wilde Seite zu verbergen. Gute Mädchen tun so etwas eben nicht!
Analverkehr ist die Chance, deine wilde Seite auszuleben und dich von den Fesseln der Gesellschaft zu befreien.
Allein die Tatsache, dass Analverkehr in weiten Teilen der Gesellschaft noch immer etwas Verruchtes und Schmutziges ist, dass noch immer viele Frauen und Männer jahrelang eine Beziehung führen können, ohne dieses Tabuthema überhaupt anzusprechen, macht den Reiz daran aus.
Darüber hinaus wird Analverkehr vermutlich dein ganzes Sexleben auf den Kopf stellen. Viele meiner Freundinnen und Klientinnen haben berichtet, dass ihnen mehrfach und leidenschaftlich praktizierter Analverkehr auch bei regulärem Geschlechtsverkehr geholfen hat, sich besser gehen zu lassen und ihre wilde, dunkle Seite zu zeigen. Mit anderen Worten: Eine Frau, die Analverkehr zulassen und genießen kann, wird bei jeder sexuellen Handlung eine Selbstsicherheit ausstrahlen, die zu wildem, hemmungslosem und leidenschaftlichem Sex führt.
Vertrauensbildende Maßnahme
Vertrauensbildende Maßnahme – irgendwie klingt diese Überschrift auf den ersten Blick etwas seltsam; so als müsste frau sich dem Analverkehr hingeben, um den Herren der Schöpfung die Chance zu geben, Vertrauen zu fassen. So ist dies selbstverständlich nicht gemeint.
Aber reden wir Klartext: Ja, falsch und rücksichtslos praktiziert kann Analverkehr dir Schmerzen bereiten und dir im schlimmsten Fall sogar Verletzungen zufügen. Der weibliche (ebenso wie der männliche) Anus ist nun eben anatomisch sehr eng.
Ein Partner, der rücksichtslos und mit brachialer Gewalt versucht, sein bestes Stück in deinem Hintern zu versenken, wird nur eines erreichen: dass du für den Rest deines Lebens alles vermeidest, was auch nur im Entferntesten an Analverkehr erinnert. Von daher solltest du Analverkehr – vor allem, wenn es dein erstes Mal ist – im Idealfall innerhalb einer glücklichen, vertrauensvollen Beziehung praktizieren. Ich für meinen Fall werde nie das glückselige Gesicht meines damaligen Freundes vergessen, als ich in seinen vorsichtig und mit hochrotem Kopf vorgetragenen Vorschlag einwilligte. Ich konnte mir einfach sicher sein, dass er sich Zeit nehmen und sehr vorsichtig sein würde. An diesem Samstag – und hier schwindle ich nicht – kam ich ganze vier Mal! Aber ich schweife ab …
Alles, was ich dir eigentlich sagen wollte: Guter Analverkehr, gerade für Beginner, ist in erster Linie Vertrauenssache:
1 Das Vertrauen, das du in deinen Partner setzt
2 Dein Vertrauen, das dein Partner nicht enttäuschen will
Selbstverständlich lieben es Männer, wenn du ihnen dein Vertrauen schenkst, dich entspannt zurücklehnst und deine sexuelle Befriedigung ganz in ihre Hände legst. Irgendwie scheint dies ihrem natürlichen Beschützerinstinkt zu entsprechen.
Geben und nehmen
Geschlechtsverkehr gehört heutzutage zu einer Beziehung einfach dazu – ich will gar nicht erst davon sprechen, in welchem Alter Mädchen und Jungs bereits damit anfangen. Dies bedeutet aber auch: Sex ist (leider?) nichts Besonderes mehr. Analverkehr hingegen sehr wohl! Analverkehr ist ein Geschenk, das du deinem Partner machst – oder eben auch nicht. Bitte verstehe Geschenk nicht im Sinne eines Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenks nach dem Motto: „Hier hast du es, bitte auspacken und bedienen.“
Ich meine dies eher im Sinne von: „Ich habe für uns entschieden, dass Analverkehr unsere Beziehung bereichern kann und unserer Beziehung guttut. Das ist keine Selbstverständlichkeit, aber mit dir möchte ich das probieren oder praktizieren.“
Durch diese Sichtweise nimmst du die dominante Rolle ein, selbst wenn du unter deinem Partner liegst oder vor ihm kniest. Frau gibt und frau nimmt.
Verletzlichkeit
Wenn ihr beide langsam, gemeinsam und vorsichtig in die Welt des Analverkehrs eintaucht, dann ist dies eine sehr sichere Sexpraktik. Allerdings bleibt die Möglichkeit, dass du Schmerzen empfindest oder verletzt wirst, minimal höher als beim Vaginalverkehr. Wenn Analverkehr seitens des Mannes rücksichtslos und sadistisch praktiziert wird, ist die Wahrscheinlichkeit sogar sehr hoch. Dieses Bewusstsein der eigenen Verletzlichkeit ist es, das vielen Frauen völlige Hingabe und damit einhergehend einen intensiveren Orgasmus beschert.